Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.D. Lutherus in seinen Schrifften so vielfeltig gezeiget / ob sich auch der hellen Pforten dawieder legten / wol vnumbgestossen bleiben. Bey diesen zeugnissen vnd gründen D. Lutheri / wil ichs bewenden lassen. Denn wer der gezeigten warheit nicht gehorchen / sondern seiner jrrigen meinung anhengen wil / dem ist dochnicht zu helffen / ob solcher zeugnissen gleich noch einst so viel (wie es denn leicht geschehen köndte) aus D. Lutheri Büchern fürbracht vnd fürgelegt würden. Gott erleuchte der verirreten augen / das sie der gezeigten warheit nicht wiederstreben / sondern dieselbige mit danckbarem hertzen annemen / Amen. Es vermeinet aber das Gegentheil alle diese gründe mit folgenden worten D. Lutheri / so in den Schmalkaldischen Artickeln stehen / vmbzustossen / da er im artickel von der busse saget: Die rechte busse disputirt nicht / welchs sünde oder nicht sünde sey / sondern stöst alles in hauffen / spricht / Es sey alles vnnd eitel sünde mit vns / was wollen wir lang suchen / teilen vnnd vnterscheiden etc. Ergo sprechen sie hat D. Lutherus nicht gewolt / das man zwischen der verderbten menschlichen natur vnd Erbsünde vnterscheiden solle. Aber hierauff ist dieses die gründliche vnnd bestendige antwort / Das D. L. in obbemelten worten vom vnterscheidAntwort auff die ein rede / aus den Schmal kaldischen Artickeln. der verderbten menschlichen natur vnnd der Erbsünde etc. gar nicht handele: Sondern allein von der Bebstischen abteilung vnd vnterscheidung / so sie zwischen der Erbsünde / vnd andern wircklichen sünden im Babstumb in der beicht gemacht haben / vnnd hieruon also geleret / das ein Christ in der beicht alleine für sünde zu erkennen / vnnd dem Priester zu beichtenschüldig were / die böse gedancken / böse wort vnnd böse werck / nicht aber die verderbung der natur D. Lutherus in seinen Schrifften so vielfeltig gezeiget / ob sich auch der hellen Pforten dawieder legten / wol vnumbgestossen bleiben. Bey diesen zeugnissen vnd gründen D. Lutheri / wil ichs bewenden lassen. Denn wer der gezeigten warheit nicht gehorchen / sondern seiner jrrigen meinung anhengen wil / dem ist dochnicht zu helffen / ob solcher zeugnissen gleich noch einst so viel (wie es denn leicht geschehen köndte) aus D. Lutheri Büchern fürbracht vnd fürgelegt würden. Gott erleuchte der verirreten augen / das sie der gezeigten warheit nicht wiederstreben / sondern dieselbige mit danckbarem hertzen annemen / Amen. Es vermeinet aber das Gegentheil alle diese gründe mit folgenden worten D. Lutheri / so in den Schmalkaldischen Artickeln stehen / vmbzustossen / da er im artickel von der busse saget: Die rechte busse disputirt nicht / welchs sünde oder nicht sünde sey / sondern stöst alles in hauffen / spricht / Es sey alles vnnd eitel sünde mit vns / was wollen wir lang suchen / teilen vnnd vnterscheiden etc. Ergo sprechen sie hat D. Lutherus nicht gewolt / das man zwischen der verderbten menschlichen natur vnd Erbsünde vnterscheiden solle. Aber hierauff ist dieses die gründliche vnnd bestendige antwort / Das D. L. in obbemelten worten vom vnterscheidAntwort auff die ein rede / aus dẽ Schmal kaldischen Artickeln. der verderbten menschlichen natur vnnd der Erbsünde etc. gar nicht handele: Sondern allein von der Bebstischen abteilung vnd vnterscheidung / so sie zwischen der Erbsünde / vnd andern wircklichen sünden im Babstumb in der beicht gemacht haben / vnnd hieruon also geleret / das ein Christ in der beicht alleine für sünde zu erkennen / vnnd dem Priester zu beichtenschüldig were / die böse gedancken / böse wort vnnd böse werck / nicht aber die verderbung der natur <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0081"/> D. Lutherus in seinen Schrifften so vielfeltig gezeiget / ob sich auch der hellen Pforten dawieder legten / wol vnumbgestossen bleiben.</p> <p>Bey diesen zeugnissen vnd gründen D. Lutheri / wil ichs bewenden lassen. Denn wer der gezeigten warheit nicht gehorchen / sondern seiner jrrigen meinung anhengen wil / dem ist dochnicht zu helffen / ob solcher zeugnissen gleich noch einst so viel (wie es denn leicht geschehen köndte) aus D. Lutheri Büchern fürbracht vnd fürgelegt würden.</p> <p>Gott erleuchte der verirreten augen / das sie der gezeigten warheit nicht wiederstreben / sondern dieselbige mit danckbarem hertzen annemen / Amen.</p> <p>Es vermeinet aber das Gegentheil alle diese gründe mit folgenden worten D. Lutheri / so in den Schmalkaldischen Artickeln stehen / vmbzustossen / da er im artickel von der busse saget: Die rechte busse disputirt nicht / welchs sünde oder nicht sünde sey / sondern stöst alles in hauffen / spricht / Es sey alles vnnd eitel sünde mit vns / was wollen wir lang suchen / teilen vnnd vnterscheiden etc. Ergo sprechen sie hat D. 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D. Lutherus in seinen Schrifften so vielfeltig gezeiget / ob sich auch der hellen Pforten dawieder legten / wol vnumbgestossen bleiben.
Bey diesen zeugnissen vnd gründen D. Lutheri / wil ichs bewenden lassen. Denn wer der gezeigten warheit nicht gehorchen / sondern seiner jrrigen meinung anhengen wil / dem ist dochnicht zu helffen / ob solcher zeugnissen gleich noch einst so viel (wie es denn leicht geschehen köndte) aus D. Lutheri Büchern fürbracht vnd fürgelegt würden.
Gott erleuchte der verirreten augen / das sie der gezeigten warheit nicht wiederstreben / sondern dieselbige mit danckbarem hertzen annemen / Amen.
Es vermeinet aber das Gegentheil alle diese gründe mit folgenden worten D. Lutheri / so in den Schmalkaldischen Artickeln stehen / vmbzustossen / da er im artickel von der busse saget: Die rechte busse disputirt nicht / welchs sünde oder nicht sünde sey / sondern stöst alles in hauffen / spricht / Es sey alles vnnd eitel sünde mit vns / was wollen wir lang suchen / teilen vnnd vnterscheiden etc. Ergo sprechen sie hat D. Lutherus nicht gewolt / das man zwischen der verderbten menschlichen natur vnd Erbsünde vnterscheiden solle.
Aber hierauff ist dieses die gründliche vnnd bestendige antwort / Das D. L. in obbemelten worten vom vnterscheid der verderbten menschlichen natur vnnd der Erbsünde etc. gar nicht handele: Sondern allein von der Bebstischen abteilung vnd vnterscheidung / so sie zwischen der Erbsünde / vnd andern wircklichen sünden im Babstumb in der beicht gemacht haben / vnnd hieruon also geleret / das ein Christ in der beicht alleine für sünde zu erkennen / vnnd dem Priester zu beichtenschüldig were / die böse gedancken / böse wort vnnd böse werck / nicht aber die verderbung der natur
Antwort auff die ein rede / aus dẽ Schmal kaldischen Artickeln.
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