Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.gesegneten brot vnnd wein im heiligen Abentmal hals starrig verleugnen / vnnd widersprechen / sondern auch öffentlich lestern / das Christo nach seiner angenommenen menschlichen natur keine Göttliche allmechtige gewalt vnd herrschafft gegenwertig vber seine Kirche vnnd alle Creaturen zu herschen vnnd regieren / gegeben oder mitgeteilt sey / des gleichen mit vnuerschembter stirn fürgeben / das viel tausent kinderlein getaufft / welche doch durch die Tauffe nicht neu geboren werden / Item / das Gott in seinem ewigen raht beschlossen habe / das er den mehrer teil der menschen zum ewigen verdamnis erschaffen wolte / welche er auch nicht bekeren / noch Christum seinen eingebornen Sohn für sie leiden vnnd sterben lassen / noch sie desselbigen verdienst teilhafftig oder selig machen wolle / sondern nur seinen gerechten zorn an jhnen erkleren / vnnd was der abscheulichen lesterungen mehr sind. Auff der andern seiten vnterstehen sich die neuen Manichcer der lleben Chri stenheit stracks diesen schwarm auffzudringen / das die verderbte menschliche natur selbst / eigentlich zu reden / nichts anders sey / denn die Erbsünde / vnnd das gantz vnnd gar kein vnterscheid sey / zwischen der verderbten menschlichen natur selbst / vnnd der Erbsünde / etc. Hieruon haben sie nun ein lange zeit nicht allein viel böser bücher gesegneten brot vnnd wein im heiligen Abentmal hals starrig verleugnen / vnnd widersprechen / sondern auch öffentlich lestern / das Christo nach seiner angenommenen menschlichen natur keine Göttliche allmechtige gewalt vnd herrschafft gegenwertig vber seine Kirche vnnd alle Creaturen zu herschen vnnd regieren / gegeben oder mitgeteilt sey / des gleichẽ mit vnuerschembter stirn fürgeben / das viel tausent kinderlein getaufft / welche doch durch die Tauffe nicht neu geboren werden / Item / das Gott in seinem ewigen raht beschlossen habe / das er den mehrer teil der menschen zum ewigen verdamnis erschaffen wolte / welche er auch nicht bekeren / noch Christum seinen eingebornen Sohn für sie leiden vnnd sterben lassen / noch sie desselbigen verdienst teilhafftig oder selig machen wolle / sondern nur seinen gerechten zorn an jhnen erkleren / vnnd was der abscheulichen lesterungen mehr sind. Auff der andern seiten vnterstehen sich die neuen Manichcer der lleben Chri stenheit stracks diesen schwarm auffzudringen / das die verderbte menschliche natur selbst / eigentlich zu reden / nichts anders sey / denn die Erbsünde / vnnd das gantz vnnd gar kein vnterscheid sey / zwischen der verderbten menschlichen natur selbst / vnnd der Erbsünde / etc. Hieruon haben sie nun ein lange zeit nicht allein viel böser bücher <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0004"/> gesegneten brot vnnd wein im heiligen Abentmal hals starrig verleugnen / vnnd widersprechen / sondern auch öffentlich lestern / das Christo nach seiner angenommenen menschlichen natur keine Göttliche allmechtige gewalt vnd herrschafft gegenwertig vber seine Kirche vnnd alle Creaturen zu herschen vnnd regieren / gegeben oder mitgeteilt sey / des gleichẽ mit vnuerschembter stirn fürgeben / das viel tausent kinderlein getaufft / welche doch durch die Tauffe nicht neu geboren werden / Item / das Gott in seinem ewigen raht beschlossen habe / das er den mehrer teil der menschen zum ewigen verdamnis erschaffen wolte / welche er auch nicht bekeren / noch Christum seinen eingebornen Sohn für sie leiden vnnd sterben lassen / noch sie desselbigen verdienst teilhafftig oder selig machen wolle / sondern nur seinen gerechten zorn an jhnen erkleren / vnnd was der abscheulichen lesterungen mehr sind. Auff der andern seiten vnterstehen sich die neuen Manichcer der lleben Chri stenheit stracks diesen schwarm auffzudringen / das die verderbte menschliche natur selbst / eigentlich zu reden / nichts anders sey / denn die Erbsünde / vnnd das gantz vnnd gar kein vnterscheid sey / zwischen der verderbten menschlichen natur selbst / vnnd der Erbsünde / etc. Hieruon haben sie nun ein lange zeit nicht allein viel böser bücher </p> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
gesegneten brot vnnd wein im heiligen Abentmal hals starrig verleugnen / vnnd widersprechen / sondern auch öffentlich lestern / das Christo nach seiner angenommenen menschlichen natur keine Göttliche allmechtige gewalt vnd herrschafft gegenwertig vber seine Kirche vnnd alle Creaturen zu herschen vnnd regieren / gegeben oder mitgeteilt sey / des gleichẽ mit vnuerschembter stirn fürgeben / das viel tausent kinderlein getaufft / welche doch durch die Tauffe nicht neu geboren werden / Item / das Gott in seinem ewigen raht beschlossen habe / das er den mehrer teil der menschen zum ewigen verdamnis erschaffen wolte / welche er auch nicht bekeren / noch Christum seinen eingebornen Sohn für sie leiden vnnd sterben lassen / noch sie desselbigen verdienst teilhafftig oder selig machen wolle / sondern nur seinen gerechten zorn an jhnen erkleren / vnnd was der abscheulichen lesterungen mehr sind. Auff der andern seiten vnterstehen sich die neuen Manichcer der lleben Chri stenheit stracks diesen schwarm auffzudringen / das die verderbte menschliche natur selbst / eigentlich zu reden / nichts anders sey / denn die Erbsünde / vnnd das gantz vnnd gar kein vnterscheid sey / zwischen der verderbten menschlichen natur selbst / vnnd der Erbsünde / etc. Hieruon haben sie nun ein lange zeit nicht allein viel böser bücher
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/4 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/4>, abgerufen am 16.07.2024. |