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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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Tuc. 11. So denn jhr die jhr arg seid / könnet ewren Kindern8. Einrede Luc. 11. So denn jhr die jhr arg seid. gute gaben geben etc. sprechend / Christus nenne vns menschen arg oder böse / derwegen so müssen wir ja aus der wesentlichen gerechtigkeit in die wesentliche bosheit / durch den fall Adae verwandelt sein / vnnd wenn wir wollen selig werden / hinwieder aus der wesentlichen sünde in die wesentliche gerechtigkeit transformirt werden.

Aber dieses ist zumal vbel geschlossen. Denn der Herr Christus spricht nicht / jhr seid die argheit / bosheit oder sünde selbst wesentlich: sondern nur / jhr seid arg oder böse / das ist / ewer natur / hertz vnnd sinn ist verkehret / boshafftig / arg / oder zu allem argen geneigt / vnnd das von wegen der sünde darinnen jhr empfangen vnnd geboren seid.

Nu ist ein grosser vnterscheid / vnter diesen zweien worten / böse vnd bosheit. Böse wird der mensch genent vmb des willen / das er durch die sünde verderbt ist / vnnd sein natur von wegen der anhangenden Erbsünd zum argen oder bosheit geneigt. Die bosheit selbst aber kan er eigentlich zu reden nicht genent werden / denn das geticht des Gegentheils ist zu grund falsch / da es ohne / ja wieder Gottes wort fürgibt / das der mensch die wesentliche gerechtigkeit selbst für dem fall gewest / durch den fall aber sey er aus der wesentlichen gerechtigkeit / in die wesentliche vngerechtigkeit oder bosheit selbst verwandelt worden.

Figurlich mag man wol sagen / von einem verzweiffelt vberaus bösen vnnd verkehrten mensehen der allerley böse stück vnnd hendel treibt / dieser mensch ist nicht

Tuc. 11. So denn jhr die jhr arg seid / könnet ewren Kindern8. Einrede Luc. 11. So denn jhr die jhr arg seid. gute gaben geben etc. sprechend / Christus nenne vns menschen arg oder böse / derwegen so müssen wir ja aus der wesentlichen gerechtigkeit in die wesentliche bosheit / durch den fall Adae verwandelt sein / vnnd wenn wir wollen selig werden / hinwieder aus der wesentlichen sünde in die wesentliche gerechtigkeit transformirt werden.

Aber dieses ist zumal vbel geschlossen. Denn der Herr Christus spricht nicht / jhr seid die argheit / bosheit oder sünde selbst wesentlich: sondern nur / jhr seid arg oder böse / das ist / ewer natur / hertz vnnd sinn ist verkehret / boshafftig / arg / oder zu allem argen geneigt / vnnd das von wegen der sünde darinnen jhr empfangen vnnd geboren seid.

Nu ist ein grosser vnterscheid / vnter diesen zweien worten / böse vnd bosheit. Böse wird der mensch genent vmb des willen / das er durch die sünde verderbt ist / vnnd sein natur von wegen der anhangenden Erbsünd zum argen oder bosheit geneigt. Die bosheit selbst aber kan er eigentlich zu reden nicht genent werden / denn das geticht des Gegentheils ist zu grund falsch / da es ohne / ja wieder Gottes wort fürgibt / das der mensch die wesentliche gerechtigkeit selbst für dem fall gewest / durch den fall aber sey er aus der wesentlichen gerechtigkeit / in die wesentliche vngerechtigkeit oder bosheit selbst verwandelt worden.

Figurlich mag man wol sagen / von einem verzweiffelt vberaus bösen vnnd verkehrten mensehen der allerley böse stück vnnd hendel treibt / dieser mensch ist nicht

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[0143] Tuc. 11. So denn jhr die jhr arg seid / könnet ewren Kindern gute gaben geben etc. sprechend / Christus nenne vns menschen arg oder böse / derwegen so müssen wir ja aus der wesentlichen gerechtigkeit in die wesentliche bosheit / durch den fall Adae verwandelt sein / vnnd wenn wir wollen selig werden / hinwieder aus der wesentlichen sünde in die wesentliche gerechtigkeit transformirt werden. 8. Einrede Luc. 11. So denn jhr die jhr arg seid. Aber dieses ist zumal vbel geschlossen. Denn der Herr Christus spricht nicht / jhr seid die argheit / bosheit oder sünde selbst wesentlich: sondern nur / jhr seid arg oder böse / das ist / ewer natur / hertz vnnd sinn ist verkehret / boshafftig / arg / oder zu allem argen geneigt / vnnd das von wegen der sünde darinnen jhr empfangen vnnd geboren seid. Nu ist ein grosser vnterscheid / vnter diesen zweien worten / böse vnd bosheit. Böse wird der mensch genent vmb des willen / das er durch die sünde verderbt ist / vnnd sein natur von wegen der anhangenden Erbsünd zum argen oder bosheit geneigt. Die bosheit selbst aber kan er eigentlich zu reden nicht genent werden / denn das geticht des Gegentheils ist zu grund falsch / da es ohne / ja wieder Gottes wort fürgibt / das der mensch die wesentliche gerechtigkeit selbst für dem fall gewest / durch den fall aber sey er aus der wesentlichen gerechtigkeit / in die wesentliche vngerechtigkeit oder bosheit selbst verwandelt worden. Figurlich mag man wol sagen / von einem verzweiffelt vberaus bösen vnnd verkehrten mensehen der allerley böse stück vnnd hendel treibt / dieser mensch ist nicht

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/143>, abgerufen am 24.11.2024.