Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.vnsert willen geprediget / vnnd wird geprediget werden / auch vnser nachkommen wegen vnd so lange die welt stehet. Der Herr ist droben / aber doch ist auch alhier die warheit der Leer. Denn der leib des Herrn / in welchem er aufferstanden / kan an einem ort sein / seine warheit aber ist allenthalben. Doraus klar / das die Anhaltischen Augustini wort verfelschen. Denn Augustinus nicht spricht: Donec seculum finiatur, sursum est Dominus, der Herr ist droben bis ans ende der welt. Sondern es solle bis ans ende der welt geprediget werden / was Christus heilsames aus seinem munde geredet. Ob auch Gratianus Augustini wort felschlich allegierte / müssen sie darumb seiner falsation nachfolgen / vnnd mit Gratiano falsarij werden? Gott gebs jhnen zu erkennen denn es gar viel auff sich hat / vnd da diese falsation grunde haben solte / könde nicht war sein noch bleiben / das Christi warer leib im heiligen abentmal mit dem gesegneten brodt gegenwertig vnd wesentlich ausgetheilet würde. Viel weniger könde Christus nach seiner menschlichen natur / seiner kirchen hie auff erden an allen örten vnd enden beywonen / am aller wenigsten aber köndte Christus nach seiner menschlichen Natur gegenwertig vber alle Creaturen herschen / welche jhm doch die schrifft Ephess. 4. Psal. 8. vnd sonsten klar zuschreibet / vnnd wir vns durch solche falsation der wort Augustini / durch die Anhaltischen nicht nemen lassen. Was sie auch von der Antithesi vnd gantzem Context der wort Augustini schwatzen / ist lauter alfentzerey vnnd hat keinen grundt vberall / bleibt also ein crimen falsi, sie entschuldigen es wie sie wollen. vnsert willen geprediget / vnnd wird geprediget werden / auch vnser nachkommen wegen vnd so lange die welt stehet. Der Herr ist droben / aber doch ist auch alhier die warheit der Leer. Denn der leib des Herrn / in welchem er aufferstanden / kan an einem ort sein / seine warheit aber ist allenthalben. Doraus klar / das die Anhaltischen Augustini wort verfelschen. Denn Augustinus nicht spricht: Donec seculum finiatur, sursum est Dominus, der Herr ist droben bis ans ende der welt. Sondern es solle bis ans ende der welt geprediget werden / was Christus heilsames aus seinem munde geredet. Ob auch Gratianus Augustini wort felschlich allegierte / müssen sie darumb seiner falsation nachfolgen / vnnd mit Gratiano falsarij werden? Gott gebs jhnen zu erkennen denn es gar viel auff sich hat / vnd da diese falsation grunde haben solte / könde nicht war sein noch bleiben / das Christi warer leib im heiligen abentmal mit dem gesegneten brodt gegenwertig vnd wesentlich ausgetheilet würde. Viel weniger könde Christus nach seiner menschlichen natur / seiner kirchen hie auff erden an allen örten vnd enden beywonen / am aller wenigsten aber köndte Christus nach seiner menschlichen Natur gegenwertig vber alle Creaturen herschen / welche jhm doch die schrifft Ephess. 4. Psal. 8. vnd sonsten klar zuschreibet / vnnd wir vns durch solche falsation der wort Augustini / durch die Anhaltischen nicht nemen lassen. Was sie auch von der Antithesi vnd gantzem Context der wort Augustini schwatzen / ist lauter alfentzerey vnnd hat keinen grundt vberall / bleibt also ein crimen falsi, sie entschuldigen es wie sie wollen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0098"/> vnsert willen geprediget / vnnd wird geprediget werden / auch vnser nachkommen wegen vnd so lange die welt stehet.</p> <p>Der Herr ist droben / aber doch ist auch alhier die warheit der Leer. 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Viel weniger könde Christus nach seiner menschlichen natur / seiner kirchen hie auff erden an allen örten vnd enden beywonen / am aller wenigsten aber köndte Christus nach seiner menschlichen Natur gegenwertig vber alle Creaturen herschen / welche jhm doch die schrifft Ephess. 4. Psal. 8. vnd sonsten klar zuschreibet / vnnd wir vns durch solche falsation der wort Augustini / durch die Anhaltischen nicht nemen lassen.</p> <p>Was sie auch von der Antithesi vnd gantzem Context der wort Augustini schwatzen / ist lauter alfentzerey vnnd hat keinen grundt vberall / bleibt also ein crimen falsi, sie entschuldigen es wie sie wollen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0098]
vnsert willen geprediget / vnnd wird geprediget werden / auch vnser nachkommen wegen vnd so lange die welt stehet.
Der Herr ist droben / aber doch ist auch alhier die warheit der Leer. Denn der leib des Herrn / in welchem er aufferstanden / kan an einem ort sein / seine warheit aber ist allenthalben.
Doraus klar / das die Anhaltischen Augustini wort verfelschen. Denn Augustinus nicht spricht: Donec seculum finiatur, sursum est Dominus, der Herr ist droben bis ans ende der welt. Sondern es solle bis ans ende der welt geprediget werden / was Christus heilsames aus seinem munde geredet.
Ob auch Gratianus Augustini wort felschlich allegierte / müssen sie darumb seiner falsation nachfolgen / vnnd mit Gratiano falsarij werden? Gott gebs jhnen zu erkennen denn es gar viel auff sich hat / vnd da diese falsation grunde haben solte / könde nicht war sein noch bleiben / das Christi warer leib im heiligen abentmal mit dem gesegneten brodt gegenwertig vnd wesentlich ausgetheilet würde. Viel weniger könde Christus nach seiner menschlichen natur / seiner kirchen hie auff erden an allen örten vnd enden beywonen / am aller wenigsten aber köndte Christus nach seiner menschlichen Natur gegenwertig vber alle Creaturen herschen / welche jhm doch die schrifft Ephess. 4. Psal. 8. vnd sonsten klar zuschreibet / vnnd wir vns durch solche falsation der wort Augustini / durch die Anhaltischen nicht nemen lassen.
Was sie auch von der Antithesi vnd gantzem Context der wort Augustini schwatzen / ist lauter alfentzerey vnnd hat keinen grundt vberall / bleibt also ein crimen falsi, sie entschuldigen es wie sie wollen.
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