Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.Vnd wo du einen ort zeigen würdest / da Gott were vnd nicht der mensch / so were die Person schon zertrennet / weil ich als denn mit der warheit kund sagen / hie ist Gott der nicht mensch ist / vnd noch nie mensch ward. Mir aber des Gottes nicht. Denn hieraus wolt folgen / das raum vnd stette / die zwo naturen von einander sonderten / vnd die Person zertrenneten / so doch der todt vnnd alle Teufel sie nicht kondten trennen / noch von einander reissen. Vnd es solt mir ein schlechter Christus bleiben / der nicht mehr denn an einem einzelen ort zugleich eine Göttliche vnnd menschliche Person were / vnd an allen andern orten muste es allein ein blosser abgesonderter Gott vnd Göttliche Person sein / ohn menscheit / Nein geselle / wo du mir Gott hinsetzest / da mustu mir die menscheit mit hinsetzen / sie lassen sich nicht sondern vnnd von einander trennen / Es ist eine Person worden vnd scheidet die menscheit nicht von sich / wie meister Hans seinen Rock aus zeucht vnnd von sich legt / wenn er schlaffen gehet. Bisher Lutherus. Pag. 43. Vom Argument aus der Persönlichen vereinigung genomen.Gern wolten sie mein Argument aufflösen: Was mit dem ewigen wort oder Son Gottes Persönlich vnd indistanter voreinigt ist / das mus freylich gegenwertig sein / wo die Person gegenwertig ist / in welcher es seine subsistentz hat oder bestehet. Die angenommene menschliche natur Christi ist mit dem wort oder Son Gottes Persönlich vnnd indistanter voreinigt. Derwegen mus sie freylich gegenwertig sein / wo die Person gegenwertig ist / in welcher sie jhre subsistentiam hat oder bestehet. Da sie aber anzeigen sollen / woraus jhm denn mangele das es nicht bestehe / bringen sie nicht mehr als dieses für / Es Vnd wo du einen ort zeigen würdest / da Gott were vnd nicht der mensch / so were die Person schon zertrennet / weil ich als denn mit der warheit kund sagen / hie ist Gott der nicht mensch ist / vnd noch nie mensch ward. Mir aber des Gottes nicht. Denn hieraus wolt folgen / das raum vnd stette / die zwo naturen von einander sonderten / vnd die Person zertrenneten / so doch der todt vnnd alle Teufel sie nicht kondten trennen / noch von einander reissen. Vnd es solt mir ein schlechter Christus bleiben / der nicht mehr denn an einem einzelen ort zugleich eine Göttliche vnnd menschliche Person were / vnd an allen andern orten muste es allein ein blosser abgesonderter Gott vnd Göttliche Person sein / ohn menscheit / Nein geselle / wo du mir Gott hinsetzest / da mustu mir die menscheit mit hinsetzen / sie lassen sich nicht sondern vnnd von einander trennen / Es ist eine Person worden vnd scheidet die menscheit nicht von sich / wie meister Hans seinen Rock aus zeucht vnnd von sich legt / wenn er schlaffen gehet. Bisher Lutherus. Pag. 43. Vom Argument aus der Persönlichen vereinigung genomen.Gern wolten sie mein Argument aufflösen: Was mit dem ewigen wort oder Son Gottes Persönlich vñ indistanter voreinigt ist / das mus freylich gegenwertig sein / wo die Person gegenwertig ist / in welcher es seine subsistentz hat oder bestehet. Die angenommene menschliche natur Christi ist mit dem wort oder Son Gottes Persönlich vnnd indistanter voreinigt. Derwegen mus sie freylich gegenwertig sein / wo die Person gegenwertig ist / in welcher sie jhre subsistentiam hat oder bestehet. Da sie aber anzeigen sollen / woraus jhm denn mangele das es nicht bestehe / bringen sie nicht mehr als dieses für / Es <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0088"/> <p>Vnd wo du einen ort zeigen würdest / da Gott were vnd nicht der mensch / so were die Person schon zertrennet / weil ich als denn mit der warheit kund sagen / hie ist Gott der nicht mensch ist / vnd noch nie mensch ward. Mir aber des Gottes nicht. 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Vnd wo du einen ort zeigen würdest / da Gott were vnd nicht der mensch / so were die Person schon zertrennet / weil ich als denn mit der warheit kund sagen / hie ist Gott der nicht mensch ist / vnd noch nie mensch ward. Mir aber des Gottes nicht. Denn hieraus wolt folgen / das raum vnd stette / die zwo naturen von einander sonderten / vnd die Person zertrenneten / so doch der todt vnnd alle Teufel sie nicht kondten trennen / noch von einander reissen.
Vnd es solt mir ein schlechter Christus bleiben / der nicht mehr denn an einem einzelen ort zugleich eine Göttliche vnnd menschliche Person were / vnd an allen andern orten muste es allein ein blosser abgesonderter Gott vnd Göttliche Person sein / ohn menscheit / Nein geselle / wo du mir Gott hinsetzest / da mustu mir die menscheit mit hinsetzen / sie lassen sich nicht sondern vnnd von einander trennen / Es ist eine Person worden vnd scheidet die menscheit nicht von sich / wie meister Hans seinen Rock aus zeucht vnnd von sich legt / wenn er schlaffen gehet. Bisher Lutherus.
Gern wolten sie mein Argument aufflösen: Was mit dem ewigen wort oder Son Gottes Persönlich vñ indistanter voreinigt ist / das mus freylich gegenwertig sein / wo die Person gegenwertig ist / in welcher es seine subsistentz hat oder bestehet.
Die angenommene menschliche natur Christi ist mit dem wort oder Son Gottes Persönlich vnnd indistanter voreinigt.
Derwegen mus sie freylich gegenwertig sein / wo die Person gegenwertig ist / in welcher sie jhre subsistentiam hat oder bestehet.
Da sie aber anzeigen sollen / woraus jhm denn mangele das es nicht bestehe / bringen sie nicht mehr als dieses für / Es
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/88>, abgerufen am 16.07.2024. |