Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.propter ipsum viuificat, ad cuius virtutem per counctionem caro conscendit. Quo modo autem id fiat, nec mente intelligere, nec lingua dicere possumus, sed silentio atque firma fide suscipimus, Der geist macht lebendig für sich selbst / zu welcher krafft das fleisch Christi durch die Persönliche vereinigung kommen ist / wie aber das geschehe / kan mit der vernunfft nicht begrieffen / mit der zungen auch nicht ausgesprochen werden / sondern mus mit stilschweigen vnd starcken glauben ergriffen werden. Doraus menniglich versteht / das Cyrillus vnd die andern Patres Ephesini concilij nicht also geschlossen haben wie die Anhaltischen / wenn die wand die grüne farbe nicht subiectiue an jr selbst hat / so ist sie auch nicht grün. Also wenn das fleisch Christi die Allmechtige krafft / lebendig zu machen nicht an vnnd für sich selbst / subiectiue hat / so ist es auch nicht lebendig machend / sondern haben die vernunfft vnter dem gehorsam des glaubens gefangen genommen / vnnd sind alleine darauff gangen / das solchs firma fide vmb der Persönlichen vereinigung willen müsse gegleubt vnnd angenommen / vnd nicht aus der vernunfft darwieder disputirt werden. Beruhet also nochmals dorauff / das eine grosse dissimilitudo ist vnter den beiden propositionibus: die wand ist grunn / vnnd das fleisch Christi ist lebendigmachend / oder die menschliche natur Christi ist allmechtig. Denn die erste redet nach dem lauff der natur / vnd gewönlichen regulen philosophorum & dialecticorum, da man nicht sagen kan / das die wand grüne sey / wo ferne sie die grüne farbe nicht subiectiue an sich hat. Vnd bedeutet die particula subiectiue in dieser rede vsitato dialecticis more, proprium subiectum. In propter ipsum viuificat, ad cuius virtutem per counctionem caro conscendit. Quo modo autem id fiat, nec mente intelligere, nec lingua dicere possumus, sed silentio atque firma fide suscipimus, Der geist macht lebendig für sich selbst / zu welcher krafft das fleisch Christi durch die Persönliche vereinigung kommen ist / wie aber das geschehe / kan mit der vernunfft nicht begrieffen / mit der zungen auch nicht ausgesprochen werden / sondern mus mit stilschweigen vnd starcken glauben ergriffen werden. Doraus menniglich versteht / das Cyrillus vnd die andern Patres Ephesini concilij nicht also geschlossen haben wie die Anhaltischen / wenn die wand die grüne farbe nicht subiectiue an jr selbst hat / so ist sie auch nicht grün. Also wenn das fleisch Christi die Allmechtige krafft / lebendig zu machen nicht an vnnd für sich selbst / subiectiue hat / so ist es auch nicht lebendig machend / sondern haben die vernunfft vnter dem gehorsam des glaubens gefangen genommen / vnnd sind alleine darauff gangen / das solchs firma fide vmb der Persönlichen vereinigung willen müsse gegleubt vnnd angenom̃en / vñ nicht aus der vernunfft darwieder disputirt werdẽ. Beruhet also nochmals dorauff / das eine grosse dissimilitudo ist vnter den beiden propositionibus: die wand ist grũn / vnnd das fleisch Christi ist lebendigmachend / oder die menschliche natur Christi ist allmechtig. Denn die erste redet nach dem lauff der natur / vnd gewönlichen regulen philosophorum & dialecticorum, da man nicht sagen kan / das die wand grüne sey / wo ferne sie die grüne farbe nicht subiectiue an sich hat. Vnd bedeutet die particula subiectiuè in dieser rede vsitato dialecticis more, proprium subiectum. In <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0066"/> propter ipsum viuificat, ad cuius virtutem per counctionem caro conscendit. Quo modo autem id fiat, nec mente intelligere, nec lingua dicere possumus, sed silentio atque firma fide suscipimus, Der geist macht lebendig für sich selbst / zu welcher krafft das fleisch Christi durch die Persönliche vereinigung kommen ist / wie aber das geschehe / kan mit der vernunfft nicht begrieffen / mit der zungen auch nicht ausgesprochen werden / sondern mus mit stilschweigen vnd starcken glauben ergriffen werden.</p> <p>Doraus menniglich versteht / das Cyrillus vnd die andern Patres Ephesini concilij nicht also geschlossen haben wie die Anhaltischen / wenn die wand die grüne farbe nicht subiectiue an jr selbst hat / so ist sie auch nicht grün. Also wenn das fleisch Christi die Allmechtige krafft / lebendig zu machen nicht an vnnd für sich selbst / subiectiue hat / so ist es auch nicht lebendig machend / sondern haben die vernunfft vnter dem gehorsam des glaubens gefangen genommen / vnnd sind alleine darauff gangen / das solchs firma fide vmb der Persönlichen vereinigung willen müsse gegleubt vnnd angenom̃en / vñ nicht aus der vernunfft darwieder disputirt werdẽ.</p> <p>Beruhet also nochmals dorauff / das eine grosse dissimilitudo ist vnter den beiden propositionibus: die wand ist grũn / vnnd das fleisch Christi ist lebendigmachend / oder die menschliche natur Christi ist allmechtig. Denn die erste redet nach dem lauff der natur / vnd gewönlichen regulen philosophorum & dialecticorum, da man nicht sagen kan / das die wand grüne sey / wo ferne sie die grüne farbe nicht subiectiue an sich hat. Vnd bedeutet die particula subiectiuè in dieser rede vsitato dialecticis more, proprium subiectum. In </p> </div> </body> </text> </TEI> [0066]
propter ipsum viuificat, ad cuius virtutem per counctionem caro conscendit. Quo modo autem id fiat, nec mente intelligere, nec lingua dicere possumus, sed silentio atque firma fide suscipimus, Der geist macht lebendig für sich selbst / zu welcher krafft das fleisch Christi durch die Persönliche vereinigung kommen ist / wie aber das geschehe / kan mit der vernunfft nicht begrieffen / mit der zungen auch nicht ausgesprochen werden / sondern mus mit stilschweigen vnd starcken glauben ergriffen werden.
Doraus menniglich versteht / das Cyrillus vnd die andern Patres Ephesini concilij nicht also geschlossen haben wie die Anhaltischen / wenn die wand die grüne farbe nicht subiectiue an jr selbst hat / so ist sie auch nicht grün. Also wenn das fleisch Christi die Allmechtige krafft / lebendig zu machen nicht an vnnd für sich selbst / subiectiue hat / so ist es auch nicht lebendig machend / sondern haben die vernunfft vnter dem gehorsam des glaubens gefangen genommen / vnnd sind alleine darauff gangen / das solchs firma fide vmb der Persönlichen vereinigung willen müsse gegleubt vnnd angenom̃en / vñ nicht aus der vernunfft darwieder disputirt werdẽ.
Beruhet also nochmals dorauff / das eine grosse dissimilitudo ist vnter den beiden propositionibus: die wand ist grũn / vnnd das fleisch Christi ist lebendigmachend / oder die menschliche natur Christi ist allmechtig. Denn die erste redet nach dem lauff der natur / vnd gewönlichen regulen philosophorum & dialecticorum, da man nicht sagen kan / das die wand grüne sey / wo ferne sie die grüne farbe nicht subiectiue an sich hat. Vnd bedeutet die particula subiectiuè in dieser rede vsitato dialecticis more, proprium subiectum. In
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |