Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.So viel aber seine angenommene Menscheit betrifft / ist dieselbe wesentlich / natürlich an vnd für sich selbst weder vberal gegenwertig / noch herschet vber alles / sondern das jr solche Maiestet zugeschrieben wird / das sie gegenwertig vnnd nicht abwesend personaliter mit der Gottheit des Sons / in welcher sie jre subsistenzt hat / vber alles hersche / geschicht / wie gemelt / vmb der Persönlichen vereinigung willen / vnnd das sie zur rechten Gottes gesetzet ist / da sie für den Anhaltern wol wird sitzen bleiben. Ich begehe auch keine Calumnien / das ich Pag. 330. pag. 37. Vom spruch. Antonij de Vercellis.in meinem buch schreibe / das durch den spruch Antonij de vercellis, welchen die Anhalter in jrem 21. Argument Pag. 226. citiren / die menschliche natur von der regierung vber alle Creaturen ausgeschlossen werde / sondern schreibe die warheit. Denn also lauten seine wort (wie sie die Anhalter angezogen) Christus habet triplicem potestatem, potestatem presidendi & potestatem im peranti secundum vtramus naturam, vt summus rex seu caput & sacerdos Ecclesiae. Potestatem denius efficiendi omnia qui vult in caelo & in terra, vt Deus omnipotens, creator ac sustentator rerum omnium. Diese wort haben die Anhalter also verdeutzscht / Als vnser ewiger könig oder heubt herschet Christus vber alles nach beiden naturen / je doch her schet er nicht vber Gott der jn gesandt hat. Als ewiger hoher Priester erlangt er vns alles was wir bitten / vnd dis gehöret im auch nach beiden naturen. Aber die macht oder krafft der menschen hertzen vnd nieren zu prüfen / alles zu schaffen tragen erhalten / vnnd gegewertig zu regieren / hat er alleine nach seiner ewigen Gottheit. Darumb in diesem der menschlichen Natur die almechtigkeit nicht soll noch kan zugeschrieben werden. Huic vs Anhaldini. So viel aber seine angenommene Menscheit betrifft / ist dieselbe wesentlich / natürlich an vnd für sich selbst weder vberal gegenwertig / noch herschet vber alles / sondern das jr solche Maiestet zugeschrieben wird / das sie gegenwertig vnnd nicht abwesend personaliter mit der Gottheit des Sons / in welcher sie jre subsistenzt hat / vber alles hersche / geschicht / wie gemelt / vmb der Persönlichen vereinigung willen / vnnd das sie zur rechten Gottes gesetzet ist / da sie für den Anhaltern wol wird sitzen bleiben. Ich begehe auch keine Calumnien / das ich Pag. 330. pag. 37. Vom spruch. Antonij de Vercellis.in meinem buch schreibe / das durch den spruch Antonij de vercellis, welchen die Anhalter in jrem 21. Argument Pag. 226. citiren / die menschliche natur von der regierung vber alle Creaturen ausgeschlossen werde / sondern schreibe die warheit. Denn also lauten seine wort (wie sie die Anhalter angezogen) Christus habet triplicem potestatem, potestatem presidendi & potestatem im peranti secundum vtramus naturam, vt summus rex seu caput & sacerdos Ecclesiae. Potestatem denius efficiendi omnia qui vult in caelo & in terra, vt Deus omnipotens, creator ac sustentator rerum omnium. Diese wort haben die Anhalter also verdeutzscht / Als vnser ewiger könig oder heubt herschet Christus vber alles nach beiden naturen / je doch her schet er nicht vber Gott der jn gesandt hat. Als ewiger hoher Priester erlangt er vns alles was wir bitten / vnd dis gehöret im auch nach beiden naturen. Aber die macht oder krafft der menschen hertzen vnd nieren zu prüfen / alles zu schaffen tragen erhalten / vnnd gegewertig zu regieren / hat er alleine nach seiner ewigen Gottheit. Darumb in diesem der menschlichen Natur die almechtigkeit nicht soll noch kã zugeschriebẽ werdẽ. Huic vs Anhaldini. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0060"/> <p>So viel aber seine angenommene Menscheit betrifft / ist dieselbe wesentlich / natürlich an vnd für sich selbst weder vberal gegenwertig / noch herschet vber alles / sondern das jr solche Maiestet zugeschrieben wird / das sie gegenwertig vnnd nicht abwesend personaliter mit der Gottheit des Sons / in welcher sie jre subsistenzt hat / vber alles hersche / geschicht / wie gemelt / vmb der Persönlichen vereinigung willen / vnnd das sie zur rechten Gottes gesetzet ist / da sie für den Anhaltern wol wird sitzen bleiben.</p> <p>Ich begehe auch keine Calumnien / das ich Pag. 330. <note place="left">pag. 37. Vom spruch. <hi rendition="#i">Antonij de Vercellis.</hi></note>in meinem buch schreibe / das durch den spruch Antonij de vercellis, welchen die Anhalter in jrem 21. Argument Pag. 226. citiren / die menschliche natur von der regierung vber alle Creaturen ausgeschlossen werde / sondern schreibe die warheit. Denn also lauten seine wort (wie sie die Anhalter angezogen) Christus habet triplicem potestatem, potestatem presidendi & potestatem im peranti secundum vtramus naturam, vt summus rex seu caput & sacerdos Ecclesiae. Potestatem denius efficiendi omnia qui vult in caelo & in terra, vt Deus omnipotens, creator ac sustentator rerum omnium.</p> <p>Diese wort haben die Anhalter also verdeutzscht / Als vnser ewiger könig oder heubt herschet Christus vber alles nach beiden naturen / je doch her schet er nicht vber Gott der jn gesandt hat. Als ewiger hoher Priester erlangt er vns alles was wir bitten / vnd dis gehöret im auch nach beiden naturen. Aber die macht oder krafft der menschen hertzen vnd nieren zu prüfen / alles zu schaffen tragen erhalten / vnnd gegewertig zu regieren / hat er alleine nach seiner ewigen Gottheit.</p> <p>Darumb in diesem der menschlichen Natur die almechtigkeit nicht soll noch kã zugeschriebẽ werdẽ. Huic vs Anhaldini.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0060]
So viel aber seine angenommene Menscheit betrifft / ist dieselbe wesentlich / natürlich an vnd für sich selbst weder vberal gegenwertig / noch herschet vber alles / sondern das jr solche Maiestet zugeschrieben wird / das sie gegenwertig vnnd nicht abwesend personaliter mit der Gottheit des Sons / in welcher sie jre subsistenzt hat / vber alles hersche / geschicht / wie gemelt / vmb der Persönlichen vereinigung willen / vnnd das sie zur rechten Gottes gesetzet ist / da sie für den Anhaltern wol wird sitzen bleiben.
Ich begehe auch keine Calumnien / das ich Pag. 330. in meinem buch schreibe / das durch den spruch Antonij de vercellis, welchen die Anhalter in jrem 21. Argument Pag. 226. citiren / die menschliche natur von der regierung vber alle Creaturen ausgeschlossen werde / sondern schreibe die warheit. Denn also lauten seine wort (wie sie die Anhalter angezogen) Christus habet triplicem potestatem, potestatem presidendi & potestatem im peranti secundum vtramus naturam, vt summus rex seu caput & sacerdos Ecclesiae. Potestatem denius efficiendi omnia qui vult in caelo & in terra, vt Deus omnipotens, creator ac sustentator rerum omnium.
pag. 37. Vom spruch. Antonij de Vercellis. Diese wort haben die Anhalter also verdeutzscht / Als vnser ewiger könig oder heubt herschet Christus vber alles nach beiden naturen / je doch her schet er nicht vber Gott der jn gesandt hat. Als ewiger hoher Priester erlangt er vns alles was wir bitten / vnd dis gehöret im auch nach beiden naturen. Aber die macht oder krafft der menschen hertzen vnd nieren zu prüfen / alles zu schaffen tragen erhalten / vnnd gegewertig zu regieren / hat er alleine nach seiner ewigen Gottheit.
Darumb in diesem der menschlichen Natur die almechtigkeit nicht soll noch kã zugeschriebẽ werdẽ. Huic vs Anhaldini.
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