Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.zu mir / dieser art zu reden / halben / genötiget. Es braucht sich aber D. Lutherus ermelter art zu reden nicht derenthalben / das er halte / das viel tausent Gottheit sein / wie jm die Anhaltischen seine wort calumniose deuten. Denn er Gottlob des verstandes gewest / das er wol gewust / dz nicht mehr als eine Gottheit ist / vnd nicht viel tausendt: Sondern er streittet am selbiben ort / wieder zwingeln / vnd also auch wieder die Anhaltischen / welche disfals in zwingels vnnd der Jesuiter fusstapffen tretten / vnd fürgeden / das eine excedentia Diuinitatis sey / oder das die Gottheit ein ausgebreitet langes wesen sey / vnnd das die angenommene menschliche natur der Gottheit nur an einem teil derselben vereinigt sey / an allen andern teilen aber gar nicht. Darauff er (gleich als zu setzen / aber nicht zu gestehen oder zu affirmiren) antworttet / das ein leib der Gottheit viel zu klein / vnnd wens müglich were (das doch nicht ist) das viel Tausent Gottheit weren / köndten sie doch alle in einem leibe sein / wie denn auch wiederumb ein leib viel zu enge / das nicht eine Gottheit drinnen sein könne. Was nu D. Lutherus wieder zwingeln vnnd sein geticht de excedentia Diuinitatis / von dem ausgerecktem wesen der Gottheit schreibet / vnnd per concessionem doch nicht assertiue gesetzet / solchs deuten jme die Anhaltischen nach jrer art calumniose dahin / als hette er simpliciter vnnd affirmatiue gehalten das viel tausendt Gottheit weren. Wie nu die Anhaltischen solche vnnd dergleichen viel mehr greulicher Calumnien, dermal einst verantworten wollen / mögen sie zusehen / es gilt jnen jre kappen. Das sie mir auch aus oberzelten worten D. Lutheri zumessen wollen / das ich mehr als einerley Gottheit tichte / fleust eben aus dem brun / da die vorige calumnia ausentsprungen. zu mir / dieser art zu reden / halben / genötiget. Es braucht sich aber D. Lutherus ermelter art zu reden nicht derenthalben / das er halte / das viel tausent Gottheit sein / wie jm die Anhaltischen seine wort calumniosé deuten. Denn er Gottlob des verstandes gewest / das er wol gewust / dz nicht mehr als eine Gottheit ist / vnd nicht viel tausendt: Sondern er streittet am selbiben ort / wieder zwingeln / vnd also auch wieder die Anhaltischen / welche disfals in zwingels vnnd der Jesuiter fusstapffen tretten / vnd fürgeden / das eine excedentia Diuinitatis sey / oder das die Gottheit ein ausgebreitet langes wesen sey / vnnd das die angenommene menschliche natur der Gottheit nur an einem teil derselben vereinigt sey / an allen andern teilen aber gar nicht. Darauff er (gleich als zu setzen / aber nicht zu gestehen oder zu affirmiren) antworttet / das ein leib der Gottheit viel zu klein / vnnd wens müglich were (das doch nicht ist) das viel Tausent Gottheit weren / köndten sie doch alle in einem leibe sein / wie denn auch wiederumb ein leib viel zu enge / das nicht eine Gottheit drinnen sein könne. Was nu D. Lutherus wieder zwingeln vnnd sein geticht de excedentia Diuinitatis / von dem ausgerecktem wesẽ der Gottheit schreibet / vnnd per concessionem doch nicht assertiué gesetzet / solchs deuten jme die Anhaltischen nach jrer art calumniosé dahin / als hette er simpliciter vnnd affirmatiuê gehalten das viel tausendt Gottheit weren. Wie nu die Anhaltischen solche vnnd dergleichen viel mehr greulicher Calumnien, dermal einst verantworten wollen / mögen sie zusehen / es gilt jnen jre kappen. Das sie mir auch aus oberzelten worten D. Lutheri zumessen wollen / das ich mehr als einerley Gottheit tichte / fleust eben aus dem brun / da die vorige calumnia ausentsprungen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0170"/> zu mir / dieser art zu reden / halben / genötiget. Es braucht sich aber D. Lutherus ermelter art zu reden nicht derenthalben / das er halte / das viel tausent Gottheit sein / wie jm die Anhaltischen seine wort calumniosé deuten. Denn er Gottlob des verstandes gewest / das er wol gewust / dz nicht mehr als eine Gottheit ist / vnd nicht viel tausendt: Sondern er streittet am selbiben ort / wieder zwingeln / vnd also auch wieder die Anhaltischen / welche disfals in zwingels vnnd der Jesuiter fusstapffen tretten / vnd fürgeden / das eine excedentia Diuinitatis sey / oder das die Gottheit ein ausgebreitet langes wesen sey / vnnd das die angenommene menschliche natur der Gottheit nur an einem teil derselben vereinigt sey / an allen andern teilen aber gar nicht. Darauff er (gleich als zu setzen / aber nicht zu gestehen oder zu affirmiren) antworttet / das ein leib der Gottheit viel zu klein / vnnd wens müglich were (das doch nicht ist) das viel Tausent Gottheit weren / köndten sie doch alle in einem leibe sein / wie denn auch wiederumb ein leib viel zu enge / das nicht eine Gottheit drinnen sein könne. Was nu D. Lutherus wieder zwingeln vnnd sein geticht de excedentia Diuinitatis / von dem ausgerecktem wesẽ der Gottheit schreibet / vnnd per concessionem doch nicht assertiué gesetzet / solchs deuten jme die Anhaltischen nach jrer art calumniosé dahin / als hette er simpliciter vnnd affirmatiuê gehalten das viel tausendt Gottheit weren. Wie nu die Anhaltischen solche vnnd dergleichen viel mehr greulicher Calumnien, dermal einst verantworten wollen / mögen sie zusehen / es gilt jnen jre kappen.</p> <p>Das sie mir auch aus oberzelten worten D. Lutheri zumessen wollen / das ich mehr als einerley Gottheit tichte / fleust eben aus dem brun / da die vorige calumnia ausentsprungen.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0170]
zu mir / dieser art zu reden / halben / genötiget. Es braucht sich aber D. Lutherus ermelter art zu reden nicht derenthalben / das er halte / das viel tausent Gottheit sein / wie jm die Anhaltischen seine wort calumniosé deuten. Denn er Gottlob des verstandes gewest / das er wol gewust / dz nicht mehr als eine Gottheit ist / vnd nicht viel tausendt: Sondern er streittet am selbiben ort / wieder zwingeln / vnd also auch wieder die Anhaltischen / welche disfals in zwingels vnnd der Jesuiter fusstapffen tretten / vnd fürgeden / das eine excedentia Diuinitatis sey / oder das die Gottheit ein ausgebreitet langes wesen sey / vnnd das die angenommene menschliche natur der Gottheit nur an einem teil derselben vereinigt sey / an allen andern teilen aber gar nicht. Darauff er (gleich als zu setzen / aber nicht zu gestehen oder zu affirmiren) antworttet / das ein leib der Gottheit viel zu klein / vnnd wens müglich were (das doch nicht ist) das viel Tausent Gottheit weren / köndten sie doch alle in einem leibe sein / wie denn auch wiederumb ein leib viel zu enge / das nicht eine Gottheit drinnen sein könne. Was nu D. Lutherus wieder zwingeln vnnd sein geticht de excedentia Diuinitatis / von dem ausgerecktem wesẽ der Gottheit schreibet / vnnd per concessionem doch nicht assertiué gesetzet / solchs deuten jme die Anhaltischen nach jrer art calumniosé dahin / als hette er simpliciter vnnd affirmatiuê gehalten das viel tausendt Gottheit weren. Wie nu die Anhaltischen solche vnnd dergleichen viel mehr greulicher Calumnien, dermal einst verantworten wollen / mögen sie zusehen / es gilt jnen jre kappen.
Das sie mir auch aus oberzelten worten D. Lutheri zumessen wollen / das ich mehr als einerley Gottheit tichte / fleust eben aus dem brun / da die vorige calumnia ausentsprungen.
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