Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587.gen menscheit Christi zusagen / vber alle massen vngereimpt / schwermerisch vnd lesterlich. Eben dieses bezeugen auch die andern sprüche / welche gleicher gestalt nicht alleine von der Gottheit Christi / sondern von der gantzen vnzerteilten Person Christi / so zugleich warer Gott vnd mensch ist / reden. Daher auch Damascenus lib. 2. Cap. 22. nicht spricht / die Gottheit Christi wisse alleine alles / sondern die Seel des Herrn / welche Persönlich mit dem ewigen wort vereinigt ist / hatte aller ding erkentnus / vmb der Persönlichen vereinigung willen. Schleust die angenommene Menschliche Natur Christi von der gemeinschafft der Göttlichen allwissenheit nicht aus / wie die Anhaltischen dieses orts thun. Das sie auch den spruch Marci 2. Jesus erkennet bald in seinem Geist etc. alleine auff die Gottheit ziehen / vnnd die menschliche natur Christi daruon ausschliessen / taug eben so wenig als das vorige. Denn Marcus spricht. Iesus (das ist die gantze vnzerteilte Person / so zugleich Gott vnd mensch ist) habe in seinem Geist erkant / was die schrifftgelerten fürgedancken hatten. Damit er klar zuuorsiehen gibt / das Jesus nach seiner menschlichen natur warhafftig zur gemeinschafft der allwissenheit durch die Persönliche vereinigung erhaben / vnnd das er nicht alleine als Gott / sondern auch als mensch oder nach seiner menschlichen natur in seinem Geist alles erkant vnd die hertzen geprüfet. Denn darumb spricht Marcus / er habe in seinem Geist erkent / was die Phariseer in jrem hertzen gedachten / dieweil er nach der menschlichen natur zur gemeinschafft der Göttlichen allwissenheit / welche des ewigen worts wesentliche natürliche allwissenheit ist / durch die Persönliche vereinigung erhaben. In seinem Geist spricht er / darumb vnd von des wegen gen menscheit Christi zusagen / vber alle massen vngereimpt / schwermerisch vnd lesterlich. Eben dieses bezeugen auch die andern sprüche / welche gleicher gestalt nicht alleine von der Gottheit Christi / sondern von der gantzen vnzerteilten Person Christi / so zugleich warer Gott vnd mensch ist / reden. Daher auch Damascenus lib. 2. Cap. 22. nicht spricht / die Gottheit Christi wisse alleine alles / sondern die Seel des Herrn / welche Persönlich mit dem ewigen wort vereinigt ist / hatte aller ding erkentnus / vmb der Persönlichen vereinigung willen. Schleust die angenommene Menschliche Natur Christi von der gemeinschafft der Göttlichen allwissenheit nicht aus / wie die Anhaltischen dieses orts thun. Das sie auch den spruch Marci 2. Jesus erkennet bald in seinem Geist etc. alleine auff die Gottheit ziehen / vnnd die menschliche natur Christi daruon ausschliessen / taug eben so wenig als das vorige. Denn Marcus spricht. Iesus (das ist die gantze vnzerteilte Person / so zugleich Gott vnd mensch ist) habe in seinem Geist erkant / was die schrifftgelerten fürgedancken hatten. Damit er klar zuuorsiehen gibt / das Jesus nach seiner menschlichen natur warhafftig zur gemeinschafft der allwissenheit durch die Persönliche vereinigung erhaben / vnnd das er nicht alleine als Gott / sondern auch als mensch oder nach seiner menschlichen natur in seinem Geist alles erkant vnd die hertzen geprüfet. Denn darumb spricht Marcus / er habe in seinem Geist erkent / was die Phariseer in jrem hertzen gedachten / dieweil er nach der menschlichen natur zur gemeinschafft der Göttlichen allwissenheit / welche des ewigen worts wesentliche natürliche allwissenheit ist / durch die Persönliche vereinigung erhaben. 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Jesus erkennet bald in seinem Geist etc. alleine auff die Gottheit ziehen / vnnd die menschliche natur Christi daruon ausschliessen / taug eben so wenig als das vorige. Denn Marcus spricht. Iesus (das ist die gantze vnzerteilte Person / so zugleich Gott vnd mensch ist) habe in seinem Geist erkant / was die schrifftgelerten fürgedancken hatten. Damit er klar zuuorsiehen gibt / das Jesus nach seiner menschlichen natur warhafftig zur gemeinschafft der allwissenheit durch die Persönliche vereinigung erhaben / vnnd das er nicht alleine als Gott / sondern auch als mensch oder nach seiner menschlichen natur in seinem Geist alles erkant vnd die hertzen geprüfet. Denn darumb spricht Marcus / er habe in seinem Geist erkent / was die Phariseer in jrem hertzen gedachten / dieweil er nach der menschlichen natur zur gemeinschafft der Göttlichen allwissenheit / welche des ewigen worts wesentliche natürliche allwissenheit ist / durch die Persönliche vereinigung erhaben.</p> <p>In seinem Geist spricht er / darumb vnd von des wegen </p> </div> </body> </text> </TEI> [0105]
gen menscheit Christi zusagen / vber alle massen vngereimpt / schwermerisch vnd lesterlich.
Eben dieses bezeugen auch die andern sprüche / welche gleicher gestalt nicht alleine von der Gottheit Christi / sondern von der gantzen vnzerteilten Person Christi / so zugleich warer Gott vnd mensch ist / reden.
Daher auch Damascenus lib. 2. Cap. 22. nicht spricht / die Gottheit Christi wisse alleine alles / sondern die Seel des Herrn / welche Persönlich mit dem ewigen wort vereinigt ist / hatte aller ding erkentnus / vmb der Persönlichen vereinigung willen. Schleust die angenommene Menschliche Natur Christi von der gemeinschafft der Göttlichen allwissenheit nicht aus / wie die Anhaltischen dieses orts thun.
Das sie auch den spruch Marci 2. Jesus erkennet bald in seinem Geist etc. alleine auff die Gottheit ziehen / vnnd die menschliche natur Christi daruon ausschliessen / taug eben so wenig als das vorige. Denn Marcus spricht. Iesus (das ist die gantze vnzerteilte Person / so zugleich Gott vnd mensch ist) habe in seinem Geist erkant / was die schrifftgelerten fürgedancken hatten. Damit er klar zuuorsiehen gibt / das Jesus nach seiner menschlichen natur warhafftig zur gemeinschafft der allwissenheit durch die Persönliche vereinigung erhaben / vnnd das er nicht alleine als Gott / sondern auch als mensch oder nach seiner menschlichen natur in seinem Geist alles erkant vnd die hertzen geprüfet. Denn darumb spricht Marcus / er habe in seinem Geist erkent / was die Phariseer in jrem hertzen gedachten / dieweil er nach der menschlichen natur zur gemeinschafft der Göttlichen allwissenheit / welche des ewigen worts wesentliche natürliche allwissenheit ist / durch die Persönliche vereinigung erhaben.
In seinem Geist spricht er / darumb vnd von des wegen
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Gründlicher beständiger Bericht und Widerlegung der kurzen Antwort etlicher Anhaltischer Theologen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_bericht_1587/105>, abgerufen am 16.02.2025. |