Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Darauff antworten wir / das viel mehr aus vnsers gegenteils wohn / vnd gedicht solches folge. Denn sol Christus nach beiden Naturn allenthalben sein (wie sie fürgeben) wo wird denn in Christo das jenige bleiben / welchs da heisst / vnd ist / fleisch von vnserm fleisch / gebein von vnserm gebein / vnd geblüth von vnserm geblüthet Freilich wird solchs an Christo durch die allenthalbenheit beider Naturn gantz / vnd gar abgetilgt / vnd verleugnet / sönderlich dieweil das Concordibuch fol. 302. austrücklich setzt / Christi Leib / wie er auff Erden gangen / sey nicht in Gott. Wie hat denn der eingeborne Son Gottes seine Herrligkeit zu Cana offenbaren können?

Also stösset jhr erdichte allenthalbenheit zugleich die warhafftige gegenwart des heiligen Fronleichnams Jesu Christl im hochwirdigen Abentmal gantz vmb / vnd zu boden. Sintemal vns mit nichten ein sölcher Leib vom HERrn zu niessen verordnet / der Himel / vnd Erden erfüllete / sondern der für vns am stamme des Creutzes auffgeopffert / vnd in den todt gegeben ist.

Der Spruch Didymi de Spiritu sancto, erklert sich selber / vnd ist hiebeuor / da de tribus modis essendi geredet /Fol. Apol. Erf. 109. a. dieser nichtige behelff / so alhie von vnserm gegenteil widerholet / gnugsam widerlegt worden.

Vff das argument de dextera Dei zu antworten / weisen wir die Herrn Verfasser zu den Jesuiten. Denn weil sie von vns keinen bericht der Warheit annemen wollen / so lassen wir sie mit denselbigen zusammen. Ihre wort in mehrgedachter disputation / capite 10. thesi 109. lauten also: Nunc repetamus argumentationem istorum subtilem, Christus sedet ad

Darauff antworten wir / das viel mehr aus vnsers gegenteils wohn / vnd gedicht solches folge. Denn sol Christus nach beiden Naturn allenthalben sein (wie sie fürgeben) wo wird denn in Christo das jenige bleiben / welchs da heisst / vnd ist / fleisch von vnserm fleisch / gebein von vnserm gebein / vnd geblüth võ vnserm geblüthet Freilich wird solchs an Christo durch die allenthalbenheit beider Naturn gantz / vnd gar abgetilgt / vnd verleugnet / sönderlich dieweil das Concordibuch fol. 302. austrücklich setzt / Christi Leib / wie er auff Erden gangen / sey nicht in Gott. Wie hat denn der eingeborne Son Gottes seine Herrligkeit zu Cana offenbaren können?

Also stösset jhr erdichte allenthalbenheit zugleich die warhafftige gegenwart des heiligen Fronleichnams Jesu Christl im hochwirdigen Abentmal gantz vmb / vnd zu boden. Sintemal vns mit nichten ein sölcher Leib vom HERrn zu niessen verordnet / der Himel / vnd Erden erfüllete / sondern der für vns am stamme des Creutzes auffgeopffert / vnd in den todt gegeben ist.

Der Spruch Didymi de Spiritu sancto, erklert sich selber / vnd ist hiebeuor / da de tribus modis essendi geredet /Fol. Apol. Erf. 109. a. dieser nichtige behelff / so alhie von vnserm gegenteil widerholet / gnugsam widerlegt worden.

Vff das argument de dextera Dei zu antworten / weisen wir die Herrn Verfasser zu den Jesuiten. Denn weil sie von vns keinen bericht der Warheit annemen wollen / so lassen wir sie mit denselbigen zusammen. Ihre wort in mehrgedachter disputation / capite 10. thesi 109. lauten also: Nunc repetamus argumentationem istorum subtilem, Christus sedet ad

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0469" n="465"/>
        <p>Darauff antworten wir / das viel mehr aus vnsers gegenteils wohn / vnd gedicht                      solches folge. Denn sol Christus nach beiden Naturn allenthalben sein (wie sie                      fürgeben) wo wird denn in Christo das jenige bleiben / welchs da heisst / vnd                      ist / fleisch von vnserm fleisch / gebein von vnserm gebein / vnd geblüth vo&#x0303; vnserm geblüthet Freilich wird solchs an Christo durch die                      allenthalbenheit beider Naturn gantz / vnd gar abgetilgt / vnd verleugnet /                      sönderlich dieweil das Concordibuch fol. 302. austrücklich setzt / Christi Leib                      / wie er auff Erden gangen / sey nicht in Gott. Wie hat denn der eingeborne Son                      Gottes seine Herrligkeit zu Cana offenbaren können?</p>
        <p>Also stösset jhr erdichte allenthalbenheit zugleich die warhafftige gegenwart des                      heiligen Fronleichnams Jesu Christl im hochwirdigen Abentmal gantz vmb / vnd zu                      boden. Sintemal vns mit nichten ein sölcher Leib vom HERrn zu niessen verordnet                      / der Himel / vnd Erden erfüllete / sondern der für vns am stamme des Creutzes                      auffgeopffert / vnd in den todt gegeben ist.</p>
        <p>Der Spruch Didymi de Spiritu sancto, erklert sich selber / vnd ist hiebeuor / da                      de tribus modis essendi geredet /<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">109</hi>. a.</note> dieser nichtige behelff / so alhie                      von vnserm gegenteil widerholet / gnugsam widerlegt worden.</p>
        <p>Vff das argument de dextera Dei zu antworten / weisen wir die Herrn Verfasser zu                      den Jesuiten. Denn weil sie von vns keinen bericht der Warheit annemen wollen /                      so lassen wir sie mit denselbigen zusammen. Ihre wort in mehrgedachter                      disputation / capite <hi rendition="#i">10</hi>. thesi 109. lauten also: Nunc                      repetamus argumentationem istorum subtilem, Christus sedet ad
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[465/0469] Darauff antworten wir / das viel mehr aus vnsers gegenteils wohn / vnd gedicht solches folge. Denn sol Christus nach beiden Naturn allenthalben sein (wie sie fürgeben) wo wird denn in Christo das jenige bleiben / welchs da heisst / vnd ist / fleisch von vnserm fleisch / gebein von vnserm gebein / vnd geblüth võ vnserm geblüthet Freilich wird solchs an Christo durch die allenthalbenheit beider Naturn gantz / vnd gar abgetilgt / vnd verleugnet / sönderlich dieweil das Concordibuch fol. 302. austrücklich setzt / Christi Leib / wie er auff Erden gangen / sey nicht in Gott. Wie hat denn der eingeborne Son Gottes seine Herrligkeit zu Cana offenbaren können? Also stösset jhr erdichte allenthalbenheit zugleich die warhafftige gegenwart des heiligen Fronleichnams Jesu Christl im hochwirdigen Abentmal gantz vmb / vnd zu boden. Sintemal vns mit nichten ein sölcher Leib vom HERrn zu niessen verordnet / der Himel / vnd Erden erfüllete / sondern der für vns am stamme des Creutzes auffgeopffert / vnd in den todt gegeben ist. Der Spruch Didymi de Spiritu sancto, erklert sich selber / vnd ist hiebeuor / da de tribus modis essendi geredet / dieser nichtige behelff / so alhie von vnserm gegenteil widerholet / gnugsam widerlegt worden. Fol. Apol. Erf. 109. a. Vff das argument de dextera Dei zu antworten / weisen wir die Herrn Verfasser zu den Jesuiten. Denn weil sie von vns keinen bericht der Warheit annemen wollen / so lassen wir sie mit denselbigen zusammen. Ihre wort in mehrgedachter disputation / capite 10. thesi 109. lauten also: Nunc repetamus argumentationem istorum subtilem, Christus sedet ad

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/469
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 465. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/469>, abgerufen am 24.11.2024.