Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Himel / das ist / von Gott sey. Denn es gebürt sich also / das es ewige Gaben sein / welche von dem ewigen Gott aus seiner eigenen Person geschenckt / vnd gegeben werden. Daher auch das ewige leben durch niessung dieses Brots / welchs des Sons Gottes eigener Leib ist / empfangen wird. So schliessen wir nu auch diß argument / vnd bitten den Christlichen Leser / er wolle den Spruch Cyrilli lib. eodem in Ioannem, cap. 18. jhm lassen befohlen sein / da er diese erklerung also beschleusst: Qui ergo immaculata Ecclesiae dogmata sequitur, fugiat ab istis, & ad simplicem veritatis pulcritudinem vias dirigat suas: & sicuti Patrem vitam esse naturaliter credit, sic Filium quoque vitam esse substantialiter non dubitet. Vt enim lumen de lumine est, sic & vita de vita. Et quemadmodum quae luce indigent, per Filium Pater illuminat, & sapientes per eum facit: sic quae vita egent, per Filium vt per vitam suam, quae ex ipso emanat, viuificat. Das ist: Wer der Kirchen vnbefleckte Lehr behalten wil / der sol die Ketzer faren lassen / vnd sich allein nach der schönen / lieblichen / einfaltigen Warheit richten. Vnd wie er gleubet / das der Vater das Leben wesentlich sey / also sol er nicht zweiffeln / das auch der Son das Leben wesentlich sey. Denn wie er das Licht vom Licht ist / also ist er auch das Leben von dem Leben. Vnd wie der Vater die jenigen / so des Lichts bedürffen / durch den Son erleuchtet / vnd durch den Son die Weisheit gibt / also die ding / so des Lebens nottürfftig sind / macht er durch den Son / als durch sein eigen Leben / welchs aus seiner ewigen Natur herfleusset / lebendig. Bißher Cyrillus. Himel / das ist / von Gott sey. Denn es gebürt sich also / das es ewige Gaben sein / welche von dem ewigen Gott aus seiner eigenen Person geschenckt / vnd gegeben werden. Daher auch das ewige leben durch niessung dieses Brots / welchs des Sons Gottes eigener Leib ist / empfangen wird. So schliessen wir nu auch diß argument / vnd bitten den Christlichen Leser / er wolle den Spruch Cyrilli lib. eodem in Ioannem, cap. 18. jhm lassen befohlen sein / da er diese erklerung also beschleusst: Qui ergo immaculata Ecclesiae dogmata sequitur, fugiat ab istis, & ad simplicem veritatis pulcritudinem vias dirigat suas: & sicuti Patrem vitam esse naturaliter credit, sic Filium quoque vitam esse substantialiter non dubitet. Vt enim lumen de lumine est, sic & vita de vita. Et quemadmodum quae luce indigent, per Filium Pater illuminat, & sapientes per eum facit: sic quae vita egent, per Filium vt per vitam suam, quae ex ipso emanat, viuificat. Das ist: Wer der Kirchen vnbefleckte Lehr behalten wil / der sol die Ketzer faren lassen / vnd sich allein nach der schönen / lieblichen / einfaltigen Warheit richten. Vnd wie er gleubet / das der Vater das Leben wesentlich sey / also sol er nicht zweiffeln / das auch der Son das Leben wesentlich sey. Denn wie er das Licht vom Licht ist / also ist er auch das Leben von dem Leben. Vnd wie der Vater die jenigen / so des Lichts bedürffen / durch den Son erleuchtet / vnd durch den Son die Weisheit gibt / also die ding / so des Lebens nottürfftig sind / macht er durch den Son / als durch sein eigen Leben / welchs aus seiner ewigen Natur herfleusset / lebendig. Bißher Cyrillus. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0343" n="339"/> Himel / das ist / von Gott sey. Denn es gebürt sich also / das es ewige Gaben sein / welche von dem ewigen Gott aus seiner eigenen Person geschenckt / vnd gegeben werden. Daher auch das ewige leben durch niessung dieses Brots / welchs des Sons Gottes eigener Leib ist / empfangen wird.</p> <p>So schliessen wir nu auch diß argument / vnd bitten den Christlichen Leser / er wolle den Spruch Cyrilli lib. eodem in Ioannem, cap. <hi rendition="#i">18.</hi> jhm lassen befohlen sein / da er diese erklerung also beschleusst: Qui ergo immaculata Ecclesiae dogmata sequitur, fugiat ab istis, & ad simplicem veritatis pulcritudinem vias dirigat suas: & sicuti Patrem vitam esse naturaliter credit, sic Filium quoque vitam esse substantialiter non dubitet. Vt enim lumen de lumine est, sic & vita de vita. Et quemadmodum quae luce indigent, per Filium Pater illuminat, & sapientes per eum facit: sic quae vita egent, per Filium vt per vitam suam, quae ex ipso emanat, viuificat.</p> <p>Das ist: Wer der Kirchen vnbefleckte Lehr behalten wil / der sol die Ketzer faren lassen / vnd sich allein nach der schönen / lieblichen / einfaltigen Warheit richten. Vnd wie er gleubet / das der Vater das Leben wesentlich sey / also sol er nicht zweiffeln / das auch der Son das Leben wesentlich sey. Denn wie er das Licht vom Licht ist / also ist er auch das Leben von dem Leben. Vnd wie der Vater die jenigen / so des Lichts bedürffen / durch den Son erleuchtet / vnd durch den Son die Weisheit gibt / also die ding / so des Lebens nottürfftig sind / macht er durch den Son / als durch sein eigen Leben / welchs aus seiner ewigen Natur herfleusset / lebendig. Bißher Cyrillus.</p> </div> </body> </text> </TEI> [339/0343]
Himel / das ist / von Gott sey. Denn es gebürt sich also / das es ewige Gaben sein / welche von dem ewigen Gott aus seiner eigenen Person geschenckt / vnd gegeben werden. Daher auch das ewige leben durch niessung dieses Brots / welchs des Sons Gottes eigener Leib ist / empfangen wird.
So schliessen wir nu auch diß argument / vnd bitten den Christlichen Leser / er wolle den Spruch Cyrilli lib. eodem in Ioannem, cap. 18. jhm lassen befohlen sein / da er diese erklerung also beschleusst: Qui ergo immaculata Ecclesiae dogmata sequitur, fugiat ab istis, & ad simplicem veritatis pulcritudinem vias dirigat suas: & sicuti Patrem vitam esse naturaliter credit, sic Filium quoque vitam esse substantialiter non dubitet. Vt enim lumen de lumine est, sic & vita de vita. Et quemadmodum quae luce indigent, per Filium Pater illuminat, & sapientes per eum facit: sic quae vita egent, per Filium vt per vitam suam, quae ex ipso emanat, viuificat.
Das ist: Wer der Kirchen vnbefleckte Lehr behalten wil / der sol die Ketzer faren lassen / vnd sich allein nach der schönen / lieblichen / einfaltigen Warheit richten. Vnd wie er gleubet / das der Vater das Leben wesentlich sey / also sol er nicht zweiffeln / das auch der Son das Leben wesentlich sey. Denn wie er das Licht vom Licht ist / also ist er auch das Leben von dem Leben. Vnd wie der Vater die jenigen / so des Lichts bedürffen / durch den Son erleuchtet / vnd durch den Son die Weisheit gibt / also die ding / so des Lebens nottürfftig sind / macht er durch den Son / als durch sein eigen Leben / welchs aus seiner ewigen Natur herfleusset / lebendig. Bißher Cyrillus.
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