Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.mit heuchelt / oder vieleicht jhr spottet / da er sie in seiner newen Responsion pag. 352 lumina Ecclesiae nennet) noch nicht solten wissen / das vis vegetatiua, sensitiua, vnd rationalis (wie wir sie hiebeuor in unser Apologien / pag. 275. gleichsfals zum freundlichsten einnert) sind im menschlichen Leib potentiae, & facultates on corporis proprie loquendo, sed animae. Denn die Seel hat im menschlichem Leib jre sönderliche Krafft / nachart / vnterscheid / vnd Ordnung der glieder / welche von der Seeln / als organa, oder Werckzeuge / zu vnterschiedenen Wirckungen / nach autstheilung des weisen Schöpffers / gibraucht werden. Wie nu mit warheit nicht kan geschlossen werden: Dieser Mensch ist vernünfftig / zehlet / argumentirt / gibt weisen Raht / etc. darümb ist sein Leib vernünfftig / zehlet / argumentirt / gibt weisen raht. Sondern diß wird hieraus viel mehr / als a proprio effection ad propriam causam geschlossen / das nemlich derselbige Mensch ein vernünfftige Seel in sich habe. Also von Christo schliessen wir recht / dieser Mensch vbet mirackel / welchs vnwidersprechliche Zeugnis ([fremdsprachliches Material]) sind der göttlichen almechtigkeit. Denn niemand kan solche Werck thun / wie Christus thut. Johan. 3. Derwegen ist er nicht blosser Mensch / wie wir / sondern neben dem / das er menschliche Natur warhafftig an sich hat / vnd behelt / ist er auch zugleich warhafftiger / ewiger / almechtiger Gott. Vnser gegenteil aber schleusst vnrecht: Ergo, ist seiner Menscheit die göttliche almechtigkeit in der that mitgetheilt. Denn eben hieraus der schluss a proprio effectu ad propriam causam geschwecht würde. mit heuchelt / oder vieleicht jhr spottet / da er sie in seiner newen Responsion pag. 352 lumina Ecclesiae nennet) noch nicht solten wissen / das vis vegetatiua, sensitiua, vnd rationalis (wie wir sie hiebeuor in unser Apologien / pag. 275. gleichsfals zum freundlichsten einnert) sind im menschlichen Leib potentiae, & facultates on corporis propriè loquendo, sed animae. Denn die Seel hat im menschlichem Leib jre sönderliche Krafft / nachart / vnterscheid / vnd Ordnung der glieder / welche von der Seeln / als organa, oder Werckzeuge / zu vnterschiedenen Wirckungen / nach autstheilung des weisen Schöpffers / gibraucht werden. Wie nu mit warheit nicht kan geschlossen werden: Dieser Mensch ist vernünfftig / zehlet / argumentirt / gibt weisen Raht / etc. darümb ist sein Leib vernünfftig / zehlet / argumentirt / gibt weisen raht. Sondern diß wird hieraus viel mehr / als à proprio effection ad propriam causam geschlossen / das nemlich derselbige Mensch ein vernünfftige Seel in sich habe. Also von Christo schliessen wir recht / dieser Mensch vbet mirackel / welchs vnwidersprechliche Zeugnis ([fremdsprachliches Material]) sind der göttlichen almechtigkeit. Denn niemand kan solche Werck thun / wie Christus thut. Johan. 3. Derwegen ist er nicht blosser Mensch / wie wir / sondern neben dem / das er menschliche Natur warhafftig an sich hat / vnd behelt / ist er auch zugleich warhafftiger / ewiger / almechtiger Gott. Vnser gegenteil aber schleusst vnrecht: Ergo, ist seiner Menscheit die göttliche almechtigkeit in der that mitgetheilt. Denn eben hieraus der schluss à proprio effectu ad propriam causam geschwecht würde. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0336" n="332"/> mit heuchelt / oder vieleicht jhr spottet / da er sie in seiner newen Responsion pag. 352 lumina Ecclesiae nennet) noch nicht solten wissen / das vis vegetatiua, sensitiua, vnd rationalis (wie wir sie hiebeuor in unser Apologien / pag. 275. gleichsfals zum freundlichsten einnert) sind im menschlichen Leib potentiae, & facultates on corporis propriè loquendo, sed animae. Denn die Seel hat im menschlichem Leib jre sönderliche Krafft / nachart / vnterscheid / vnd Ordnung der glieder / welche von der Seeln / als organa, oder Werckzeuge / zu vnterschiedenen Wirckungen / nach autstheilung des weisen Schöpffers / gibraucht werden.</p> <p>Wie nu mit warheit nicht kan geschlossen werden: Dieser Mensch ist vernünfftig / zehlet / argumentirt / gibt weisen Raht / etc. darümb ist sein Leib vernünfftig / zehlet / argumentirt / gibt weisen raht. Sondern diß wird hieraus viel mehr / als à proprio effection ad propriam causam geschlossen / das nemlich derselbige Mensch ein vernünfftige Seel in sich habe.</p> <p>Also von Christo schliessen wir recht / dieser Mensch vbet mirackel / welchs vnwidersprechliche Zeugnis (<foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>) sind der göttlichen almechtigkeit. Denn niemand kan solche Werck thun / wie Christus thut. Johan. 3. Derwegen ist er nicht blosser Mensch / wie wir / sondern neben dem / das er menschliche Natur warhafftig an sich hat / vnd behelt / ist er auch zugleich warhafftiger / ewiger / almechtiger Gott.</p> <p>Vnser gegenteil aber schleusst vnrecht: Ergo, ist seiner Menscheit die göttliche almechtigkeit in der that mitgetheilt. Denn eben hieraus der schluss à proprio effectu ad propriam causam geschwecht würde.</p> </div> </body> </text> </TEI> [332/0336]
mit heuchelt / oder vieleicht jhr spottet / da er sie in seiner newen Responsion pag. 352 lumina Ecclesiae nennet) noch nicht solten wissen / das vis vegetatiua, sensitiua, vnd rationalis (wie wir sie hiebeuor in unser Apologien / pag. 275. gleichsfals zum freundlichsten einnert) sind im menschlichen Leib potentiae, & facultates on corporis propriè loquendo, sed animae. Denn die Seel hat im menschlichem Leib jre sönderliche Krafft / nachart / vnterscheid / vnd Ordnung der glieder / welche von der Seeln / als organa, oder Werckzeuge / zu vnterschiedenen Wirckungen / nach autstheilung des weisen Schöpffers / gibraucht werden.
Wie nu mit warheit nicht kan geschlossen werden: Dieser Mensch ist vernünfftig / zehlet / argumentirt / gibt weisen Raht / etc. darümb ist sein Leib vernünfftig / zehlet / argumentirt / gibt weisen raht. Sondern diß wird hieraus viel mehr / als à proprio effection ad propriam causam geschlossen / das nemlich derselbige Mensch ein vernünfftige Seel in sich habe.
Also von Christo schliessen wir recht / dieser Mensch vbet mirackel / welchs vnwidersprechliche Zeugnis (_ ) sind der göttlichen almechtigkeit. Denn niemand kan solche Werck thun / wie Christus thut. Johan. 3. Derwegen ist er nicht blosser Mensch / wie wir / sondern neben dem / das er menschliche Natur warhafftig an sich hat / vnd behelt / ist er auch zugleich warhafftiger / ewiger / almechtiger Gott.
Vnser gegenteil aber schleusst vnrecht: Ergo, ist seiner Menscheit die göttliche almechtigkeit in der that mitgetheilt. Denn eben hieraus der schluss à proprio effectu ad propriam causam geschwecht würde.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |