Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Rechten / vnd der algemeinen erfarung im gantzen menschlichen Geschlecht zu wider sey / das eines dings eigenschafft / dadurchs von einem andern mit der that vnterschieden wird / zugleich desselbigen eigen bleiben / vnd doch dem andern / von dem es hiedurch vnterschieden wird / in der that mitgetheilt / vnd also allen beiden gemein werden sol. Denn das hiesse zugleich ja / vnd nein / oder schwartz / vnd weis von einem dinge reden: Ja wider alle beschriebene / vnd natürliche Recht die vnterschiedung der graden / vnd Ordnung der Empter / sampt der eigenthümbligkeit der gütter / wie dieselbige im siebenden Gebot weislich von Gott selbst versehen / vnd bestettigt ist / auffheben / vnd ein viehische gemeinschafft aller ding im menschlichen leben / vff gut widerteufferisch anrichten / vnd alle Gerechtigkeit / so wol der vnterschiedenen Stenden in der weltlichen Policey / als in Handel / vnd Wandel / oder keuffen / vnd verkeuffen (welchs alles vff dem vnterscheid stehet inter meum, & tuun, dz / was eigen ist / nicht für gemein / noch was gemein ist / für eigen gehalten werde) auff einmal vmbstossen. Dadurch die Regel des HERrn selbst fallen müste / Matth. 22. Gebt dem Keiser / was des Keisers ist / vnd Gott / was Gottes ist. So können auch vnser Antagonisten nichts bestendigs dawider auffbringen / sondern ergreiffen jhre petitionemFol. Apol. Erf. 92. b. principij: Es sey ein anders / Realis distinctio naturarum, & essentialium proprietatum in persona Christi; vnd ein anders / Realis communicatio Maiestatis diuinae in persona Christi. Brauchen also die Sophisterey ex fallacia aequiuocationis, mit der prechtigen Rede / von der warhafftigen mittheilung der göttlichen Maiestet in der Person Christi: damit es der einfaltige hauff jhrer blinden Rechten / vnd der algemeinen erfarung im gantzen menschlichen Geschlecht zu wider sey / das eines dings eigenschafft / dadurchs von einem andern mit der that vnterschieden wird / zugleich desselbigen eigen bleiben / vnd doch dem andern / von dem es hiedurch vnterschieden wird / in der that mitgetheilt / vnd also allen beiden gemein werden sol. Denn das hiesse zugleich ja / vnd nein / oder schwartz / vnd weis von einem dinge reden: Ja wider alle beschriebene / vnd natürliche Recht die vnterschiedung der graden / vnd Ordnung der Empter / sampt der eigenthümbligkeit der gütter / wie dieselbige im siebenden Gebot weislich von Gott selbst versehen / vnd bestettigt ist / auffheben / vnd ein viehische gemeinschafft aller ding im menschlichen leben / vff gut widerteufferisch anrichten / vnd alle Gerechtigkeit / so wol der vnterschiedenen Stenden in der weltlichen Policey / als in Handel / vnd Wandel / oder keuffen / vñ verkeuffẽ (welchs alles vff dem vnterscheid stehet inter meum, & tuũ, dz / was eigen ist / nicht für gemein / noch was gemein ist / für eigen gehalten werde) auff einmal vmbstossen. Dadurch die Regel des HERrn selbst fallen müste / Matth. 22. Gebt dem Keiser / was des Keisers ist / vnd Gott / was Gottes ist. So können auch vnser Antagonisten nichts bestendigs dawider auffbringen / sondern ergreiffen jhre petitionemFol. Apol. Erf. 92. b. principij: Es sey ein anders / Realis distinctio naturarum, & essentialium proprietatum in persona Christi; vnd ein anders / Realis communicatio Maiestatis diuinae in persona Christi. Brauchen also die Sophisterey ex fallacia aequiuocationis, mit der prechtigen Rede / von der warhafftigen mittheilung der göttlichen Maiestet in der Person Christi: damit es der einfaltige hauff jhrer blinden <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0321" n="317"/> Rechten / vnd der algemeinen erfarung im gantzen menschlichen Geschlecht zu wider sey / das eines dings eigenschafft / dadurchs von einem andern mit der that vnterschieden wird / zugleich desselbigen eigen bleiben / vnd doch dem andern / von dem es hiedurch vnterschieden wird / in der that mitgetheilt / vnd also allen beiden gemein werden sol.</p> <p>Denn das hiesse zugleich ja / vnd nein / oder schwartz / vnd weis von einem dinge reden: Ja wider alle beschriebene / vnd natürliche Recht die vnterschiedung der graden / vnd Ordnung der Empter / sampt der eigenthümbligkeit der gütter / wie dieselbige im siebenden Gebot weislich von Gott selbst versehen / vnd bestettigt ist / auffheben / vnd ein viehische gemeinschafft aller ding im menschlichen leben / vff gut widerteufferisch anrichten / vnd alle Gerechtigkeit / so wol der vnterschiedenen Stenden in der weltlichen Policey / als in Handel / vnd Wandel / oder keuffen / vñ verkeuffẽ (welchs alles vff dem vnterscheid stehet inter meum, & tuũ, dz / was eigen ist / nicht für gemein / noch was gemein ist / für eigen gehalten werde) auff einmal vmbstossen. Dadurch die Regel des HERrn selbst fallen müste / Matth. 22. Gebt dem Keiser / was des Keisers ist / vnd Gott / was Gottes ist.</p> <p>So können auch vnser Antagonisten nichts bestendigs dawider auffbringen / sondern ergreiffen jhre petitionem<note place="right">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">92.</hi> b.</note> principij: Es sey ein anders / Realis distinctio naturarum, & essentialium proprietatum in persona Christi; vnd ein anders / Realis communicatio Maiestatis diuinae in persona Christi. Brauchen also die Sophisterey ex fallacia aequiuocationis, mit der prechtigen Rede / von der warhafftigen mittheilung der göttlichen Maiestet in der Person Christi: damit es der einfaltige hauff jhrer blinden </p> </div> </body> </text> </TEI> [317/0321]
Rechten / vnd der algemeinen erfarung im gantzen menschlichen Geschlecht zu wider sey / das eines dings eigenschafft / dadurchs von einem andern mit der that vnterschieden wird / zugleich desselbigen eigen bleiben / vnd doch dem andern / von dem es hiedurch vnterschieden wird / in der that mitgetheilt / vnd also allen beiden gemein werden sol.
Denn das hiesse zugleich ja / vnd nein / oder schwartz / vnd weis von einem dinge reden: Ja wider alle beschriebene / vnd natürliche Recht die vnterschiedung der graden / vnd Ordnung der Empter / sampt der eigenthümbligkeit der gütter / wie dieselbige im siebenden Gebot weislich von Gott selbst versehen / vnd bestettigt ist / auffheben / vnd ein viehische gemeinschafft aller ding im menschlichen leben / vff gut widerteufferisch anrichten / vnd alle Gerechtigkeit / so wol der vnterschiedenen Stenden in der weltlichen Policey / als in Handel / vnd Wandel / oder keuffen / vñ verkeuffẽ (welchs alles vff dem vnterscheid stehet inter meum, & tuũ, dz / was eigen ist / nicht für gemein / noch was gemein ist / für eigen gehalten werde) auff einmal vmbstossen. Dadurch die Regel des HERrn selbst fallen müste / Matth. 22. Gebt dem Keiser / was des Keisers ist / vnd Gott / was Gottes ist.
So können auch vnser Antagonisten nichts bestendigs dawider auffbringen / sondern ergreiffen jhre petitionem principij: Es sey ein anders / Realis distinctio naturarum, & essentialium proprietatum in persona Christi; vnd ein anders / Realis communicatio Maiestatis diuinae in persona Christi. Brauchen also die Sophisterey ex fallacia aequiuocationis, mit der prechtigen Rede / von der warhafftigen mittheilung der göttlichen Maiestet in der Person Christi: damit es der einfaltige hauff jhrer blinden
Fol. Apol. Erf. 92. b.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |