Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.oder wesentlich / all jhre eigenschafft in einer Person beysammen / vnuermischt / vnd vngetrennet. Denn der vnterscheid macht keine scheidung / wie die vereinigung in Christo keine vermischung bringt. Darumb auch hieraus erweislich / das die zwey wörtlein (Reale, vnd physicum) in mysterio Verbi incarnati einerley bedeuten / vnd demnach Realis, vnd physica idiomatum communicatio (wie gemelt) entweder zugleich asserirt / oder verworffen sein müssen. Daraus denn der Christliche Leser vnsers vngestümmen / vnbesonnenen Antagonisten D. Johann Matthaei nichtiges fürwenden durchaus in all seinem andern geschwetze augenscheinlich zu ermessen hat. Denn in warheit aus seinem gantzen widerholten Tractat nichts anders zu spüren / denn das jm diese hohe Sach kein ernst sey / sondern er treibt aus beiden theilen heimlich sein gespött. Sintemal fast alle seine wort (welchs trewen Lerern nicht gebürt) auff schrauben gesetzt sind / die man so wol auff vnsere / als auff vnsers gegenteils meinung ziehen / vnd verstehen kan. Wie denn sönderlich alhie sein vberzeugtes brandmahlichtes Gewissen jn treibet / das er seinen Consorten zu wider / selbst klar heraus zum öfftermal / mit vns / vnd allen rechtgleubigen (die er doch den Vbiquisten zugefallen / welcher Brot er isset / wider sein Gewissen hilfft verketzern / vnd lestern) bekennen mus: in persona communia esse omnia, quae naturis per se consideratis, sunt propria. Item / da es der Erfurdischen Apologien fürnemlich vmb die abstractiuas propositiones zuthun ist (darob sich auch D. Heshusius aus seinem Bistumb hat müssen verjagen lassen) lehret er stracks das contrarium; nemlich (wie seine wort lauten pag. 365.) Non dicimus, in abstracto carnem oder wesentlich / all jhre eigenschafft in einer Person beysammen / vnuermischt / vnd vngetrennet. Denn der vnterscheid macht keine scheidung / wie die vereinigung in Christo keine vermischung bringt. Darumb auch hieraus erweislich / das die zwey wörtlein (Reale, vnd physicum) in mysterio Verbi incarnati einerley bedeuten / vnd demnach Realis, vnd physica idiomatum communicatio (wie gemelt) entweder zugleich asserirt / oder verworffen sein müssen. Daraus denn der Christliche Leser vnsers vngestümmen / vnbesonnenen Antagonisten D. Johann Matthaei nichtiges fürwenden durchaus in all seinem andern geschwetze augenscheinlich zu ermessen hat. Denn in warheit aus seinem gantzen widerholten Tractat nichts anders zu spüren / denn das jm diese hohe Sach kein ernst sey / sondern er treibt aus beiden theilen heimlich sein gespött. Sintemal fast alle seine wort (welchs trewen Lerern nicht gebürt) auff schrauben gesetzt sind / die man so wol auff vnsere / als auff vnsers gegẽteils meinũg ziehẽ / vñ verstehẽ kan. Wie denn sönderlich alhie sein vberzeugtes brandmahlichtes Gewissen jn treibet / das er seinen Consorten zu wider / selbst klar heraus zum öfftermal / mit vns / vnd allen rechtgleubigen (die er doch den Vbiquisten zugefallen / welcher Brot er isset / wider sein Gewissen hilfft verketzern / vnd lestern) bekennen mus: in persona communia esse omnia, quae naturis per se consideratis, sunt propria. Item / da es der Erfurdischen Apologien fürnemlich vmb die abstractiuas propositiones zuthun ist (darob sich auch D. Heshusius aus seinem Bistumb hat müssen verjagen lassen) lehret er stracks das contrarium; nemlich (wie seine wort lauten pag. 365.) Non dicimus, in abstracto carnem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0318" n="314"/> oder wesentlich / all jhre eigenschafft in einer Person beysammen / vnuermischt / vnd vngetrennet. Denn der vnterscheid macht keine scheidung / wie die vereinigung in Christo keine vermischung bringt. Darumb auch hieraus erweislich / das die zwey wörtlein (Reale, vnd physicum) in mysterio Verbi incarnati einerley bedeuten / vnd demnach Realis, vnd physica idiomatum communicatio (wie gemelt) entweder zugleich asserirt / oder verworffen sein müssen. Daraus denn der Christliche Leser vnsers vngestümmen / vnbesonnenen Antagonisten D. Johann Matthaei nichtiges fürwenden durchaus in all seinem andern geschwetze augenscheinlich zu ermessen hat. Denn in warheit aus seinem gantzen widerholten Tractat nichts anders zu spüren / denn das jm diese hohe Sach kein ernst sey / sondern er treibt aus beiden theilen heimlich sein gespött. Sintemal fast alle seine wort (welchs trewen Lerern nicht gebürt) auff schrauben gesetzt sind / die man so wol auff vnsere / als auff vnsers gegẽteils meinũg ziehẽ / vñ verstehẽ kan.</p> <p>Wie denn sönderlich alhie sein vberzeugtes brandmahlichtes Gewissen jn treibet / das er seinen Consorten zu wider / selbst klar heraus zum öfftermal / mit vns / vnd allen rechtgleubigen (die er doch den Vbiquisten zugefallen / welcher Brot er isset / wider sein Gewissen hilfft verketzern / vnd lestern) bekennen mus: in persona communia esse omnia, quae naturis per se consideratis, sunt propria. Item / da es der Erfurdischen Apologien fürnemlich vmb die abstractiuas propositiones zuthun ist (darob sich auch D. Heshusius aus seinem Bistumb hat müssen verjagen lassen) lehret er stracks das contrarium; nemlich (wie seine wort lauten pag. 365.) Non dicimus, in abstracto carnem </p> </div> </body> </text> </TEI> [314/0318]
oder wesentlich / all jhre eigenschafft in einer Person beysammen / vnuermischt / vnd vngetrennet. Denn der vnterscheid macht keine scheidung / wie die vereinigung in Christo keine vermischung bringt. Darumb auch hieraus erweislich / das die zwey wörtlein (Reale, vnd physicum) in mysterio Verbi incarnati einerley bedeuten / vnd demnach Realis, vnd physica idiomatum communicatio (wie gemelt) entweder zugleich asserirt / oder verworffen sein müssen. Daraus denn der Christliche Leser vnsers vngestümmen / vnbesonnenen Antagonisten D. Johann Matthaei nichtiges fürwenden durchaus in all seinem andern geschwetze augenscheinlich zu ermessen hat. Denn in warheit aus seinem gantzen widerholten Tractat nichts anders zu spüren / denn das jm diese hohe Sach kein ernst sey / sondern er treibt aus beiden theilen heimlich sein gespött. Sintemal fast alle seine wort (welchs trewen Lerern nicht gebürt) auff schrauben gesetzt sind / die man so wol auff vnsere / als auff vnsers gegẽteils meinũg ziehẽ / vñ verstehẽ kan.
Wie denn sönderlich alhie sein vberzeugtes brandmahlichtes Gewissen jn treibet / das er seinen Consorten zu wider / selbst klar heraus zum öfftermal / mit vns / vnd allen rechtgleubigen (die er doch den Vbiquisten zugefallen / welcher Brot er isset / wider sein Gewissen hilfft verketzern / vnd lestern) bekennen mus: in persona communia esse omnia, quae naturis per se consideratis, sunt propria. Item / da es der Erfurdischen Apologien fürnemlich vmb die abstractiuas propositiones zuthun ist (darob sich auch D. Heshusius aus seinem Bistumb hat müssen verjagen lassen) lehret er stracks das contrarium; nemlich (wie seine wort lauten pag. 365.) Non dicimus, in abstracto carnem
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/318 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/318>, abgerufen am 23.07.2024. |