Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Menschen / ohne trennung / in einer Person / mit einerley Gebet zugleich ehren / vnd machen ein Eutychianische vermischung der Naturn / gleich als gebürte der menschlichen Natur so viel ehr / als der göttlichen. Da doch hieraus eben das jenige / so der alten rechtgleubigen Veter Lehre im grund zu wider ist / folget. Denn dieweil sie (die Vbiquisten) die Gottheit / vnd Menscheit in Christo mit einerley Ehr / aber vmb vngleicher vrsachen willen / verehren / die Gottheit zwar vmb jhrer wesentlichen Maiestet willen / die Menscheit aber vmb derselbigen aus gnaden / oder geschencks weise mitgeteilten / vnd empfangenen Maiestet willen (wie D. Zacharias Schilter / Professor Theologiae, vnd Procancellarius zu Leiptzigk / thesi 75. Disput. 1. de regno Christi, vnam, eandemque illam Immanuelis gloriam, seinem eigen Gewissen / vnd vörigen Lehr / die er anders von seinem praeceptore gelernet hat / viel mehr aber der öffentlichen Warheit des göttlichen Worts zu wider / vnterscheidet / vnd distinguirt in naturae quidem diuinae [fremdsprachliches Material], naturae vero humanae [fremdsprachliches Material] ex gratia ei donatum, seu vt munus ei datum) So wird eben hiedurch das Gebet getrennet / vnd bleibt nicht einerley latria, oder Gottesdienst / sondern vff gut Nestorianisch wird die Menscheit mit der Gottheit coadorirt / als werens vnterschiedene Person / vnd werden die gedancken im Gebet zugleich verwirret / vnd zerteilet: Sintemal die vrsach / darumb beiden Naturn sölcher cultus, oder Gottes dienst erzeigt wird / nicht einerley / sondern zerspalten ist. Daraus denn vnwidersprechlich an stadt des warhafftigen einigen Gottesdiensis / ein Nesto- Menschen / ohne trennung / in einer Person / mit einerley Gebet zugleich ehren / vnd machen ein Eutychianische vermischung der Naturn / gleich als gebürte der menschlichen Natur so viel ehr / als der göttlichen. Da doch hieraus eben das jenige / so der alten rechtgleubigen Veter Lehre im grund zu wider ist / folget. Denn dieweil sie (die Vbiquisten) die Gottheit / vnd Menscheit in Christo mit einerley Ehr / aber vmb vngleicher vrsachen willen / verehren / die Gottheit zwar vmb jhrer wesentlichen Maiestet willen / die Menscheit aber vmb derselbigen aus gnaden / oder geschencks weise mitgeteilten / vnd empfangenen Maiestet willen (wie D. Zacharias Schilter / Professor Theologiae, vnd Procancellarius zu Leiptzigk / thesi 75. Disput. 1. de regno Christi, vnam, eandemque illam Immanuelis gloriam, seinem eigen Gewissen / vnd vörigen Lehr / die er anders von seinem praeceptore gelernet hat / viel mehr aber der öffentlichen Warheit des göttlichen Worts zu wider / vnterscheidet / vnd distinguirt in naturae quidem diuinae [fremdsprachliches Material], naturae verò humanae [fremdsprachliches Material] ex gratia ei donatum, seu vt munus ei datum) So wird eben hiedurch das Gebet getrennet / vnd bleibt nicht einerley latria, oder Gottesdienst / sondern vff gut Nestorianisch wird die Menscheit mit der Gottheit coadorirt / als werens vnterschiedene Person / vnd werden die gedancken im Gebet zugleich verwirret / vnd zerteilet: Sintemal die vrsach / darumb beiden Naturn sölcher cultus, oder Gottes dienst erzeigt wird / nicht einerley / sondern zerspalten ist. Daraus denn vnwidersprechlich an stadt des warhafftigen einigen Gottesdiensis / ein Nesto- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0249" n="245"/> Menschen / ohne trennung / in einer Person / mit einerley Gebet zugleich ehren / vnd machen ein Eutychianische vermischung der Naturn / gleich als gebürte der menschlichen Natur so viel ehr / als der göttlichen. Da doch hieraus eben das jenige / so der alten rechtgleubigen Veter Lehre im grund zu wider ist / folget.</p> <p>Denn dieweil sie (die Vbiquisten) die Gottheit / vnd Menscheit in Christo mit einerley Ehr / aber vmb vngleicher vrsachen willen / verehren / die Gottheit zwar vmb jhrer wesentlichen Maiestet willen / die Menscheit aber vmb derselbigen aus gnaden / oder geschencks weise mitgeteilten / vnd empfangenen Maiestet willen (wie D. 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Menschen / ohne trennung / in einer Person / mit einerley Gebet zugleich ehren / vnd machen ein Eutychianische vermischung der Naturn / gleich als gebürte der menschlichen Natur so viel ehr / als der göttlichen. Da doch hieraus eben das jenige / so der alten rechtgleubigen Veter Lehre im grund zu wider ist / folget.
Denn dieweil sie (die Vbiquisten) die Gottheit / vnd Menscheit in Christo mit einerley Ehr / aber vmb vngleicher vrsachen willen / verehren / die Gottheit zwar vmb jhrer wesentlichen Maiestet willen / die Menscheit aber vmb derselbigen aus gnaden / oder geschencks weise mitgeteilten / vnd empfangenen Maiestet willen (wie D. Zacharias Schilter / Professor Theologiae, vnd Procancellarius zu Leiptzigk / thesi 75. Disput. 1. de regno Christi, vnam, eandemque illam Immanuelis gloriam, seinem eigen Gewissen / vnd vörigen Lehr / die er anders von seinem praeceptore gelernet hat / viel mehr aber der öffentlichen Warheit des göttlichen Worts zu wider / vnterscheidet / vnd distinguirt in naturae quidem diuinae _ , naturae verò humanae _ ex gratia ei donatum, seu vt munus ei datum) So wird eben hiedurch das Gebet getrennet / vnd bleibt nicht einerley latria, oder Gottesdienst / sondern vff gut Nestorianisch wird die Menscheit mit der Gottheit coadorirt / als werens vnterschiedene Person / vnd werden die gedancken im Gebet zugleich verwirret / vnd zerteilet: Sintemal die vrsach / darumb beiden Naturn sölcher cultus, oder Gottes dienst erzeigt wird / nicht einerley / sondern zerspalten ist. Daraus denn vnwidersprechlich an stadt des warhafftigen einigen Gottesdiensis / ein Nesto-
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/249>, abgerufen am 23.07.2024. |