Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Sondern derselbige trostreiche / vnd recht Apostoliche Spruch / mus sich gantz widersinnischer weis (Gott geklagt) drehen / vnd misdeuten lassen auff eine mitgeteilte göttliche gestalt der almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / das ist / auff jhre vnzeitige vbelerdachte Maiestet / so das angenomene menschliche fleisch in / vnd von Christo empfangen / aber vor seiner aufferstehung nicht volkömlich gebraucht / sondern in der nidrigkeit / welchs sein sol die Knechts gestalt / gleich mit einer Laruen bedeckt / verborgen / vnd heimlich gehalten hab / vff gut Manicheisch / dadurch zugleich die beweisung der göttlichen Natur geschwecht / vnd die menschliche Natur in Christo gar verleugnet wird. Ob nu diß abschewliche gedicht / der vngleubigen Antitrinitarier / vnd abtrünnigen Mamelucken / so zum Alcoran sich begeben / blasphemien / vnd lesterungen wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes Jesu Christi nicht befördere / mag ein jeder rechtgleubiger / vnd verstendiger Leser bey sich selbst in der furcht Gottes bedencken / vnd ermessen. Denn freilich die newen Antitrinitarier eben auff solche weise den Spruch Pauli verkeren / vnd daraus wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes gar leicht also schliessen können / wie folget: Der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnd aus der gestalt eines Knechtes. Philip. 2. Er hat aber von Mutterleib an (nach der Vbiquisten Lehr) beide gestalt an seiner menschlichen Natur / vnd Substantz gehabt / dieweil er nach der Menscheit mit den göttlichen eigenschafften gezieret / derselben aber im stand Sondern derselbige trostreiche / vnd recht Apostoliche Spruch / mus sich gantz widersinnischer weis (Gott geklagt) drehen / vnd misdeuten lassen auff eine mitgeteilte göttliche gestalt der almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / das ist / auff jhre vnzeitige vbelerdachte Maiestet / so das angenomene menschliche fleisch in / vnd von Christo empfangen / aber vor seiner aufferstehung nicht volkömlich gebraucht / sondern in der nidrigkeit / welchs sein sol die Knechts gestalt / gleich mit einer Laruen bedeckt / verborgen / vnd heimlich gehalten hab / vff gut Manicheisch / dadurch zugleich die beweisung der göttlichen Natur geschwecht / vnd die menschliche Natur in Christo gar verleugnet wird. Ob nu diß abschewliche gedicht / der vngleubigen Antitrinitarier / vnd abtrünnigen Mamelucken / so zum Alcoran sich begeben / blasphemien / vnd lesterungen wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes Jesu Christi nicht befördere / mag ein jeder rechtgleubiger / vnd verstendiger Leser bey sich selbst in der furcht Gottes bedencken / vnd ermessen. Denn freilich die newen Antitrinitarier eben auff solche weise den Spruch Pauli verkeren / vnd daraus wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes gar leicht also schliessen können / wie folget: Der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnd aus der gestalt eines Knechtes. Philip. 2. Er hat aber von Mutterleib an (nach der Vbiquisten Lehr) beide gestalt an seiner menschlichen Natur / vnd Substantz gehabt / dieweil er nach der Menscheit mit den göttlichen eigenschafften gezieret / derselben aber im stand <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0239" n="235"/> <p>Sondern derselbige trostreiche / vnd recht Apostoliche Spruch / mus sich gantz widersinnischer weis (Gott geklagt) drehen / vnd misdeuten lassen auff eine mitgeteilte göttliche gestalt der almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / das ist / auff jhre vnzeitige vbelerdachte Maiestet / so das angenomene menschliche fleisch in / vnd von Christo empfangen / aber vor seiner aufferstehung nicht volkömlich gebraucht / sondern in der nidrigkeit / welchs sein sol die Knechts gestalt / gleich mit einer Laruen bedeckt / verborgen / vnd heimlich gehalten hab / vff gut Manicheisch / dadurch zugleich die beweisung der göttlichen Natur geschwecht / vnd die menschliche Natur in Christo gar verleugnet wird.</p> <p>Ob nu diß abschewliche gedicht / der vngleubigen Antitrinitarier / vnd abtrünnigen Mamelucken / so zum Alcoran sich begeben / blasphemien / vnd lesterungen wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes Jesu Christi nicht befördere / mag ein jeder rechtgleubiger / vnd verstendiger Leser bey sich selbst in der furcht Gottes bedencken / vnd ermessen.</p> <p>Denn freilich die newen Antitrinitarier eben auff solche weise den Spruch Pauli verkeren / vnd daraus wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes gar leicht also schliessen können / wie folget: Der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnd aus der gestalt eines Knechtes. Philip. 2.</p> <p>Er hat aber von Mutterleib an (nach der Vbiquisten Lehr) beide gestalt an seiner menschlichen Natur / vnd Substantz gehabt / dieweil er nach der Menscheit mit den göttlichen eigenschafften gezieret / derselben aber im stand </p> </div> </body> </text> </TEI> [235/0239]
Sondern derselbige trostreiche / vnd recht Apostoliche Spruch / mus sich gantz widersinnischer weis (Gott geklagt) drehen / vnd misdeuten lassen auff eine mitgeteilte göttliche gestalt der almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / das ist / auff jhre vnzeitige vbelerdachte Maiestet / so das angenomene menschliche fleisch in / vnd von Christo empfangen / aber vor seiner aufferstehung nicht volkömlich gebraucht / sondern in der nidrigkeit / welchs sein sol die Knechts gestalt / gleich mit einer Laruen bedeckt / verborgen / vnd heimlich gehalten hab / vff gut Manicheisch / dadurch zugleich die beweisung der göttlichen Natur geschwecht / vnd die menschliche Natur in Christo gar verleugnet wird.
Ob nu diß abschewliche gedicht / der vngleubigen Antitrinitarier / vnd abtrünnigen Mamelucken / so zum Alcoran sich begeben / blasphemien / vnd lesterungen wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes Jesu Christi nicht befördere / mag ein jeder rechtgleubiger / vnd verstendiger Leser bey sich selbst in der furcht Gottes bedencken / vnd ermessen.
Denn freilich die newen Antitrinitarier eben auff solche weise den Spruch Pauli verkeren / vnd daraus wider die ewige Gottheit vnsers Heilandes gar leicht also schliessen können / wie folget: Der gantze Christus bestehet aus der gestalt Gottes / vnd aus der gestalt eines Knechtes. Philip. 2.
Er hat aber von Mutterleib an (nach der Vbiquisten Lehr) beide gestalt an seiner menschlichen Natur / vnd Substantz gehabt / dieweil er nach der Menscheit mit den göttlichen eigenschafften gezieret / derselben aber im stand
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |