Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Denn etliche / als von ewigkeit sein; Item / alle ding aus nichts erschaffen; werden (sagen sie) der angenomenen Natur nur in concreto personae mitgetheilt.

Welchs / so wirs ohne vnterscheid also für recht solten passiren lassen / verursachen würde / das (jrem gedichte nach) entweder zweierley Concreta weren / nemlich concretum naturae, & concretum personae; Oder / das die menschliche Natur für sich ein Person hette. Denn weil die proposition / des Menschen Son hat Himel / vnd Erden erschaffen / sol also verstanden werden / das hiedurch das Werck der Schöpffung der menschlichen Natur selbst / vnd nicht viel mehr der Person / die in gemeltem Spruch von der angenomenen Natur den Namen tregt / zugeignet werde / aber doch (wie sie excipiren) in concreto; so kans nicht fehlen / es wird hiedurch der menschlichen Natur ein eigen concretum, das ist / jr besondere hypostasis zugeschrieben. Sönderlich dieweil vnser gegenteil an stadt der approbirten definition / da die communicatio idiomatum auff die Person gezogen wird / nach der Regel Theodoretj: Vnio facit communia nomina; eine besondere dichten / vnd alle eigenschafften Gottes stracks auff die menschliche Natur deuten.

Darnach machen sie Secundum genus communicationis idiomatum, für die amptsnamen / welche Christo nach beiden Naturn zugehören / als / das er vnser ewiger König / Hoherpriester / Mitler / Erlöser / Versühner / Seligmacher / vnd Heiland worden ist / etc. Was hat aber diss mit der communicatione idiomatum zu thun?

Denn etliche / als von ewigkeit sein; Item / alle ding aus nichts erschaffen; werden (sagen sie) der angenomenen Natur nur in concreto personae mitgetheilt.

Welchs / so wirs ohne vnterscheid also für recht solten passiren lassen / verursachen würde / das (jrem gedichte nach) entweder zweierley Concreta weren / nemlich concretum naturae, & concretum personae; Oder / das die menschliche Natur für sich ein Person hette. Denn weil die proposition / des Menschen Son hat Himel / vnd Erden erschaffen / sol also verstanden werden / das hiedurch das Werck der Schöpffung der menschlichen Natur selbst / vnd nicht viel mehr der Person / die in gemeltem Spruch von der angenomenen Natur den Namen tregt / zugeignet werde / aber doch (wie sie excipiren) in concreto; so kans nicht fehlen / es wird hiedurch der menschlichen Natur ein eigen concretum, das ist / jr besondere hypostasis zugeschrieben. Sönderlich dieweil vnser gegenteil an stadt der approbirten definition / da die communicatio idiomatum auff die Person gezogen wird / nach der Regel Theodoretj: Vnio facit communia nomina; eine besondere dichten / vnd alle eigenschafften Gottes stracks auff die menschliche Natur deuten.

Darnach machen sie Secundum genus communicationis idiomatum, für die amptsnamen / welche Christo nach beiden Naturn zugehören / als / das er vnser ewiger König / Hoherpriester / Mitler / Erlöser / Versühner / Seligmacher / vnd Heiland worden ist / etc. Was hat aber diss mit der communicatione idiomatum zu thun?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0192" n="188"/>
Denn etliche /                      als von ewigkeit sein; Item / alle ding aus nichts erschaffen; werden (sagen                      sie) der angenomenen Natur nur in concreto personae mitgetheilt.</p>
        <p>Welchs / so wirs ohne vnterscheid also für recht solten passiren lassen /                      verursachen würde / das (jrem gedichte nach) entweder zweierley Concreta weren /                      nemlich concretum naturae, &amp; concretum personae; Oder / das die menschliche                      Natur für sich ein Person hette. Denn weil die proposition / des Menschen Son                      hat Himel / vnd Erden erschaffen / sol also verstanden werden / das hiedurch das                      Werck der Schöpffung der menschlichen Natur selbst / vnd nicht viel mehr der                      Person / die in gemeltem Spruch von der angenomenen Natur den Namen tregt /                      zugeignet werde / aber doch (wie sie excipiren) in concreto; so kans nicht                      fehlen / es wird hiedurch der menschlichen Natur ein eigen concretum, das ist /                      jr besondere hypostasis zugeschrieben. Sönderlich dieweil vnser gegenteil an                      stadt der approbirten definition / da die communicatio idiomatum auff die Person                      gezogen wird / nach der Regel Theodoretj: Vnio facit communia nomina; eine                      besondere dichten / vnd alle eigenschafften Gottes stracks auff die menschliche                      Natur deuten.</p>
        <p>Darnach machen sie Secundum genus communicationis idiomatum, für die amptsnamen /                      welche Christo nach beiden Naturn zugehören / als / das er vnser ewiger König /                      Hoherpriester / Mitler / Erlöser / Versühner / Seligmacher / vnd Heiland worden                      ist / etc. Was hat aber diss mit der communicatione idiomatum zu thun?</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[188/0192] Denn etliche / als von ewigkeit sein; Item / alle ding aus nichts erschaffen; werden (sagen sie) der angenomenen Natur nur in concreto personae mitgetheilt. Welchs / so wirs ohne vnterscheid also für recht solten passiren lassen / verursachen würde / das (jrem gedichte nach) entweder zweierley Concreta weren / nemlich concretum naturae, & concretum personae; Oder / das die menschliche Natur für sich ein Person hette. Denn weil die proposition / des Menschen Son hat Himel / vnd Erden erschaffen / sol also verstanden werden / das hiedurch das Werck der Schöpffung der menschlichen Natur selbst / vnd nicht viel mehr der Person / die in gemeltem Spruch von der angenomenen Natur den Namen tregt / zugeignet werde / aber doch (wie sie excipiren) in concreto; so kans nicht fehlen / es wird hiedurch der menschlichen Natur ein eigen concretum, das ist / jr besondere hypostasis zugeschrieben. Sönderlich dieweil vnser gegenteil an stadt der approbirten definition / da die communicatio idiomatum auff die Person gezogen wird / nach der Regel Theodoretj: Vnio facit communia nomina; eine besondere dichten / vnd alle eigenschafften Gottes stracks auff die menschliche Natur deuten. Darnach machen sie Secundum genus communicationis idiomatum, für die amptsnamen / welche Christo nach beiden Naturn zugehören / als / das er vnser ewiger König / Hoherpriester / Mitler / Erlöser / Versühner / Seligmacher / vnd Heiland worden ist / etc. Was hat aber diss mit der communicatione idiomatum zu thun?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/192
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/192>, abgerufen am 23.11.2024.