Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.nach dem sie so offt bedingen / der streit im H. Abentmal sey nicht de modo praesentiae (denn die weise sey ein verborgen geheimnis) vnd setzen doch in der Concordi formul / der Leib Christi sey im Brod des Abentmals geistlicher weise / wie der klang / hitz / Licht. Wo bleibt denn die praesentia corporalis, darumb es allein zuthun sein sol? Vnd zwar sie sind auch dißfals der Sachen mit einander nicht einig. Denn eins teils vnter jhnen sagen / Modum praesentiae ignoramus. Die Theologen aber zu Franckfurt an der Oder / in censura confessionis Nic. Menij, setzen dawider: Modum praesentiae nos ignorare falso dicitur. Solten derwegen durch einander der Sachen selbst zuuor einig werden / ehe sie andere zuuordammen sich anmasseten. Dagegen halten wirs einfeltig dafür / wenn man ja mit Luthero also reden wolte: Corpus Christi esse definitiue in Sacramento coenae: das man wol am sichersten thete / man blieb bey der Heuptsachen / vnd ließ die nebenstreit / de tribus modis essendi, de vbiquitate, vnd dergleichen (darümbs anfenglich mit nichten fürnemlich / wie jtzt / zuthun gewesen / ja die Lutherus nicht allein selbst zu letzt hat fallen lassen / sondern auch in medio feruore disputationis frey öffentlich bekant / das es zufellige ding seyen / die nicht zur Heuptsachen gehörten / noch dieneten) an jhrem Orte bleiben. Die Heuptsache aber beruhet vff dem einigen grunde / das die wort noch fest stehen. So lasst vns nu bey den worten bleiben / damit nicht durch jene frembden vngereimpten gedicht die wort des HERrn hindan gesetzt / vnd geschwecht werden. nach dem sie so offt bedingen / der streit im H. Abentmal sey nicht de modo praesentiae (denn die weise sey ein verborgen geheimnis) vnd setzen doch in der Concordi formul / der Leib Christi sey im Brod des Abentmals geistlicher weise / wie der klang / hitz / Licht. Wo bleibt denn die praesentia corporalis, darumb es allein zuthun sein sol? Vnd zwar sie sind auch dißfals der Sachen mit einander nicht einig. Denn eins teils vnter jhnen sagen / Modum praesentiae ignoramus. Die Theologen aber zu Franckfurt an der Oder / in censura confessionis Nic. Menij, setzen dawider: Modum praesentiae nos ignorare falsò dicitur. Solten derwegen durch einander der Sachen selbst zuuor einig werden / ehe sie andere zuuordammen sich anmasseten. Dagegen halten wirs einfeltig dafür / wenn man ja mit Luthero also reden wolte: Corpus Christi esse definitiuè in Sacramento coenae: das man wol am sichersten thete / man blieb bey der Heuptsachen / vnd ließ die nebenstreit / de tribus modis essendi, de vbiquitate, vnd dergleichen (darümbs anfenglich mit nichten fürnemlich / wie jtzt / zuthun gewesen / ja die Lutherus nicht allein selbst zu letzt hat fallen lassen / sondern auch in medio feruore disputationis frey öffentlich bekant / das es zufellige ding seyen / die nicht zur Heuptsachen gehörten / noch dieneten) an jhrem Orte bleiben. Die Heuptsache aber beruhet vff dem einigen grunde / das die wort noch fest stehen. So lasst vns nu bey den wortẽ bleiben / damit nicht durch jene frembden vngereimpten gedicht die wort des HERrn hindan gesetzt / vnd geschwecht werden. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0140" n="136"/> nach dem sie so offt bedingen / der streit im H. Abentmal sey nicht de modo praesentiae (denn die weise sey ein verborgen geheimnis) vnd setzen doch in der Concordi formul / der Leib Christi sey im Brod des Abentmals geistlicher weise / wie der klang / hitz / Licht.</p> <p>Wo bleibt denn die praesentia corporalis, darumb es allein zuthun sein sol? Vnd zwar sie sind auch dißfals der Sachen mit einander nicht einig. Denn eins teils vnter jhnen sagen / Modum praesentiae ignoramus.</p> <p>Die Theologen aber zu Franckfurt an der Oder / in censura confessionis Nic. Menij, setzen dawider: Modum praesentiae nos ignorare falsò dicitur.</p> <p>Solten derwegen durch einander der Sachen selbst zuuor einig werden / ehe sie andere zuuordammen sich anmasseten.</p> <p>Dagegen halten wirs einfeltig dafür / wenn man ja mit Luthero also reden wolte: Corpus Christi esse definitiuè in Sacramento coenae: das man wol am sichersten thete / man blieb bey der Heuptsachen / vnd ließ die nebenstreit / de tribus modis essendi, de vbiquitate, vnd dergleichen (darümbs anfenglich mit nichten fürnemlich / wie jtzt / zuthun gewesen / ja die Lutherus nicht allein selbst zu letzt hat fallen lassen / sondern auch in medio feruore disputationis frey öffentlich bekant / das es zufellige ding seyen / die nicht zur Heuptsachen gehörten / noch dieneten) an jhrem Orte bleiben.</p> <p>Die Heuptsache aber beruhet vff dem einigen grunde / das die wort noch fest stehen.</p> <p>So lasst vns nu bey den wortẽ bleiben / damit nicht durch jene frembden vngereimpten gedicht die wort des HERrn hindan gesetzt / vnd geschwecht werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [136/0140]
nach dem sie so offt bedingen / der streit im H. Abentmal sey nicht de modo praesentiae (denn die weise sey ein verborgen geheimnis) vnd setzen doch in der Concordi formul / der Leib Christi sey im Brod des Abentmals geistlicher weise / wie der klang / hitz / Licht.
Wo bleibt denn die praesentia corporalis, darumb es allein zuthun sein sol? Vnd zwar sie sind auch dißfals der Sachen mit einander nicht einig. Denn eins teils vnter jhnen sagen / Modum praesentiae ignoramus.
Die Theologen aber zu Franckfurt an der Oder / in censura confessionis Nic. Menij, setzen dawider: Modum praesentiae nos ignorare falsò dicitur.
Solten derwegen durch einander der Sachen selbst zuuor einig werden / ehe sie andere zuuordammen sich anmasseten.
Dagegen halten wirs einfeltig dafür / wenn man ja mit Luthero also reden wolte: Corpus Christi esse definitiuè in Sacramento coenae: das man wol am sichersten thete / man blieb bey der Heuptsachen / vnd ließ die nebenstreit / de tribus modis essendi, de vbiquitate, vnd dergleichen (darümbs anfenglich mit nichten fürnemlich / wie jtzt / zuthun gewesen / ja die Lutherus nicht allein selbst zu letzt hat fallen lassen / sondern auch in medio feruore disputationis frey öffentlich bekant / das es zufellige ding seyen / die nicht zur Heuptsachen gehörten / noch dieneten) an jhrem Orte bleiben.
Die Heuptsache aber beruhet vff dem einigen grunde / das die wort noch fest stehen.
So lasst vns nu bey den wortẽ bleiben / damit nicht durch jene frembden vngereimpten gedicht die wort des HERrn hindan gesetzt / vnd geschwecht werden.
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