Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

das wir aus hochwichtigen vrsachen diese Lehr zu billigen / nicht vnbillig bedencken tragen. Denn in warheit hiedurch vff ein mal die gantze Lehr von Christo verleugnet wird.

Erstlich / das der Son GOTtes für vns gelitten hab.

Zum andern / das der warhafftige Leib Christi wesentlich im heiligen Abentmal ausgeteilt / vnd empfangen werde.

Zum dritten / das Gottes Son Mensch worden / vnd durch sein Leiden / vnd sterben mit vnserm fleisch in die herrligkeit warhafftig eingangen sey.

Denn erstlich bezeugt die gantze heilige Schrifft / das vnser Heiland Jesus Christus sein ampt auff Erden also verrichtet hab / das er niemals mit seinem Leib mehr / denn an einem Ort zugleich gewesen. Zu Nazareth ist er in Mutterleib empfangen / Zu Bethlehem geborn / In Aegypten ist er ein Exulant gewesen / im Tempel hat er mit den Schrifftgelerten disputirt / Am Jordan ist er getaufft / In der Wüsten ward er versucht / In Judaea / vnd Galilaea ist er von Flecken zu Flecken vmbher gezogen / Zu Hierusalem eingeritten / Vor Pilato verurteilt / Zu Golgoltha gecreutzigt / vnd kan mit keinem grund angezeigt werden / das er vor / oder nach seinem Leiden an vnterschiedenen / (wollen geschweigen / an allen Orten zugleich) gewesen sey.

Dieweil denn Christus nach solcher weise / wie er mit seinem begreifflichen vmbschriebenen Leib auff Erden gangen / da er raum geben / vnd genomen / nach seiner leiblichen größ / wie er auch am jüngsten tag also wider komen wird / nicht sol in Gott sein / als das Concordibuch leret /

das wir aus hochwichtigen vrsachen diese Lehr zu billigen / nicht vnbillig bedencken tragen. Denn in warheit hiedurch vff ein mal die gantze Lehr von Christo verleugnet wird.

Erstlich / das der Son GOTtes für vns gelitten hab.

Zum andern / das der warhafftige Leib Christi wesentlich im heiligen Abentmal ausgeteilt / vnd empfangen werde.

Zum dritten / das Gottes Son Mensch worden / vnd durch sein Leiden / vnd sterben mit vnserm fleisch in die herrligkeit warhafftig eingangen sey.

Denn erstlich bezeugt die gantze heilige Schrifft / das vnser Heiland Jesus Christus sein ampt auff Erden also verrichtet hab / das er niemals mit seinem Leib mehr / denn an einem Ort zugleich gewesen. Zu Nazareth ist er in Mutterleib empfangen / Zu Bethlehem geborn / In Aegypten ist er ein Exulant gewesen / im Tempel hat er mit den Schrifftgelerten disputirt / Am Jordan ist er getaufft / In der Wüsten ward er versucht / In Judaea / vnd Galilaea ist er von Flecken zu Flecken vmbher gezogen / Zu Hierusalem eingeritten / Vor Pilato verurteilt / Zu Golgoltha gecreutzigt / vnd kan mit keinem grund angezeigt werden / das er vor / oder nach seinem Leiden an vnterschiedenen / (wollen geschweigen / an allen Orten zugleich) gewesen sey.

Dieweil denn Christus nach solcher weise / wie er mit seinem begreifflichen vmbschriebenen Leib auff Erden gangen / da er raum geben / vnd genomen / nach seiner leiblichen größ / wie er auch am jüngsten tag also wider komen wird / nicht sol in Gott sein / als das Concordibuch leret /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0134" n="130"/>
das wir aus hochwichtigen vrsachen                      diese Lehr zu billigen / nicht vnbillig bedencken tragen. Denn in warheit                      hiedurch vff ein mal die gantze Lehr von Christo verleugnet wird.</p>
        <p>Erstlich / das der Son GOTtes für vns gelitten hab.</p>
        <p>Zum andern / das der warhafftige Leib Christi wesentlich im heiligen Abentmal                      ausgeteilt / vnd empfangen werde.</p>
        <p>Zum dritten / das Gottes Son Mensch worden / vnd durch sein Leiden / vnd sterben                      mit vnserm fleisch in die herrligkeit warhafftig eingangen sey.</p>
        <p>Denn erstlich bezeugt die gantze heilige Schrifft / das vnser Heiland Jesus                      Christus sein ampt auff Erden also verrichtet hab / das er niemals mit seinem                      Leib mehr / denn an einem Ort zugleich gewesen. Zu Nazareth ist er in Mutterleib                      empfangen / Zu Bethlehem geborn / In Aegypten ist er ein Exulant gewesen / im                      Tempel hat er mit den Schrifftgelerten disputirt / Am Jordan ist er getaufft /                      In der Wüsten ward er versucht / In Judaea / vnd Galilaea ist er von Flecken zu                      Flecken vmbher gezogen / Zu Hierusalem eingeritten / Vor Pilato verurteilt / Zu                      Golgoltha gecreutzigt / vnd kan mit keinem grund angezeigt werden / das er vor /                      oder nach seinem Leiden an vnterschiedenen / (wollen geschweigen / an allen                      Orten zugleich) gewesen sey.</p>
        <p>Dieweil denn Christus nach solcher weise / wie er mit seinem begreifflichen                      vmbschriebenen Leib auff Erden gangen / da er raum geben / vnd genomen / nach                      seiner leiblichen größ / wie er auch am jüngsten tag also wider komen wird /                      nicht sol in Gott sein / als das Concordibuch leret /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[130/0134] das wir aus hochwichtigen vrsachen diese Lehr zu billigen / nicht vnbillig bedencken tragen. Denn in warheit hiedurch vff ein mal die gantze Lehr von Christo verleugnet wird. Erstlich / das der Son GOTtes für vns gelitten hab. Zum andern / das der warhafftige Leib Christi wesentlich im heiligen Abentmal ausgeteilt / vnd empfangen werde. Zum dritten / das Gottes Son Mensch worden / vnd durch sein Leiden / vnd sterben mit vnserm fleisch in die herrligkeit warhafftig eingangen sey. Denn erstlich bezeugt die gantze heilige Schrifft / das vnser Heiland Jesus Christus sein ampt auff Erden also verrichtet hab / das er niemals mit seinem Leib mehr / denn an einem Ort zugleich gewesen. Zu Nazareth ist er in Mutterleib empfangen / Zu Bethlehem geborn / In Aegypten ist er ein Exulant gewesen / im Tempel hat er mit den Schrifftgelerten disputirt / Am Jordan ist er getaufft / In der Wüsten ward er versucht / In Judaea / vnd Galilaea ist er von Flecken zu Flecken vmbher gezogen / Zu Hierusalem eingeritten / Vor Pilato verurteilt / Zu Golgoltha gecreutzigt / vnd kan mit keinem grund angezeigt werden / das er vor / oder nach seinem Leiden an vnterschiedenen / (wollen geschweigen / an allen Orten zugleich) gewesen sey. Dieweil denn Christus nach solcher weise / wie er mit seinem begreifflichen vmbschriebenen Leib auff Erden gangen / da er raum geben / vnd genomen / nach seiner leiblichen größ / wie er auch am jüngsten tag also wider komen wird / nicht sol in Gott sein / als das Concordibuch leret /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/134
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/134>, abgerufen am 25.11.2024.