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Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

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Der Son GOttes wohne in dem Son Mariae.

Der Son Gottes erfülle S. Petrum mit seinem Wesen / so wol als den Menschen Christum.

Solche / vnd dergleichen Reden stehen fast in allen büchern D. Brentij / Jacobi Andreae / vnd jhres gleichen / die sie von diesem streit geschrieben. Welche freilich dahin zeigen / vnd lauten / als wer ein ander Gottes / ein ander Mariae Son. Ein ander das ewige Wort / oder der eingeborne des Vaters / ein ander der Mensch Christus / oder des Menschen Son.

Das jhnen auch sölche hochgefehrliche jrsame Reden nicht vnuorsehens entfaren / sondern mit gutem bedacht / fürsatz / vnd ernst also gesetzt sind / ist daraus offenbar / das sie die persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo nur allein aus der wirckendlichen / vnd thätlichen mitteilung der göttlichen volkomenen Maiestet / vnd eigenschafften ins fleisch / beschreiben / vnd sonsten dafür halten / das die Gottheit des ewigen Worts nicht weniger in Petro / denn in Christo wohne.

Welches vngehewre dogma (so vns den HERrn Christum nicht zugleich natürlichen Gott / vnd Menschen sein lesset / sondern nur einen göttlichen Menschen aus jhm machet) in der Concordiformul fol. 312. gleichsfals asserirt / vnd vortheidinget wird / wie droben de confusione graduum praesentiae Dei gnugsam erwiesen ist.

Können sich derwegen die adhaerenten desselbigen Concordibuchs / sampt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien / nicht allein des Nestorianismi / so wenig als des Eutychianismi / mit keinem bestendigen grund entlestigen / söndern sind mit diesem vnserm fünfften argu-

Der Son GOttes wohne in dem Son Mariae.

Der Son Gottes erfülle S. Petrum mit seinem Wesen / so wol als den Menschen Christum.

Solche / vnd dergleichen Reden stehen fast in allen büchern D. Brentij / Jacobi Andreae / vnd jhres gleichen / die sie von diesem streit geschrieben. Welche freilich dahin zeigen / vnd lauten / als wer ein ander Gottes / ein ander Mariae Son. Ein ander das ewige Wort / oder der eingeborne des Vaters / ein ander der Mensch Christus / oder des Menschen Son.

Das jhnen auch sölche hochgefehrliche jrsame Reden nicht vnuorsehens entfaren / sondern mit gutem bedacht / fürsatz / vnd ernst also gesetzt sind / ist daraus offenbar / das sie die persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo nur allein aus der wirckendlichen / vnd thätlichen mitteilung der göttlichen volkomenen Maiestet / vnd eigenschafften ins fleisch / beschreiben / vnd sonsten dafür halten / das die Gottheit des ewigen Worts nicht weniger in Petro / denn in Christo wohne.

Welches vngehewre dogma (so vns den HERrn Christum nicht zugleich natürlichen Gott / vnd Menschen sein lesset / sondern nur einen göttlichen Menschen aus jhm machet) in der Concordiformul fol. 312. gleichsfals asserirt / vnd vortheidinget wird / wie droben de confusione graduum praesentiae Dei gnugsam erwiesen ist.

Können sich derwegen die adhaerenten desselbigen Concordibuchs / sampt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien / nicht allein des Nestorianismi / so wenig als des Eutychianismi / mit keinem bestendigen grund entlestigen / söndern sind mit diesem vnserm fünfften argu-

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        <p>Das jhnen auch sölche hochgefehrliche jrsame Reden nicht vnuorsehens entfaren /                      sondern mit gutem bedacht / fürsatz / vnd ernst also gesetzt sind / ist daraus                      offenbar / das sie die persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo nur                      allein aus der wirckendlichen / vnd thätlichen mitteilung der göttlichen                      volkomenen Maiestet / vnd eigenschafften ins fleisch / beschreiben / vnd sonsten                      dafür halten / das die Gottheit des ewigen Worts nicht weniger in Petro / denn                      in Christo wohne.</p>
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[116/0120] Der Son GOttes wohne in dem Son Mariae. Der Son Gottes erfülle S. Petrum mit seinem Wesen / so wol als den Menschen Christum. Solche / vnd dergleichen Reden stehen fast in allen büchern D. Brentij / Jacobi Andreae / vnd jhres gleichen / die sie von diesem streit geschrieben. Welche freilich dahin zeigen / vnd lauten / als wer ein ander Gottes / ein ander Mariae Son. Ein ander das ewige Wort / oder der eingeborne des Vaters / ein ander der Mensch Christus / oder des Menschen Son. Das jhnen auch sölche hochgefehrliche jrsame Reden nicht vnuorsehens entfaren / sondern mit gutem bedacht / fürsatz / vnd ernst also gesetzt sind / ist daraus offenbar / das sie die persönlichen vereinigung der beiden Naturn in Christo nur allein aus der wirckendlichen / vnd thätlichen mitteilung der göttlichen volkomenen Maiestet / vnd eigenschafften ins fleisch / beschreiben / vnd sonsten dafür halten / das die Gottheit des ewigen Worts nicht weniger in Petro / denn in Christo wohne. Welches vngehewre dogma (so vns den HERrn Christum nicht zugleich natürlichen Gott / vnd Menschen sein lesset / sondern nur einen göttlichen Menschen aus jhm machet) in der Concordiformul fol. 312. gleichsfals asserirt / vnd vortheidinget wird / wie droben de confusione graduum praesentiae Dei gnugsam erwiesen ist. Können sich derwegen die adhaerenten desselbigen Concordibuchs / sampt den Herrn Verfassern der Erfurdischen Apologien / nicht allein des Nestorianismi / so wenig als des Eutychianismi / mit keinem bestendigen grund entlestigen / söndern sind mit diesem vnserm fünfften argu-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/120>, abgerufen am 25.11.2024.