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Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

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nissen der alten rechtgleubigen Lerer gnugsam erklert / vnd ausgefürt / das alhie ferner wort dauon zu machen vnnötig.

Nur allein / das man bey der distinctiua, SOLA, daraus sie ein disiunctiuam, vnd separatiuam machen / beides jrn Eutychianismum / vnd Flacianismum zu mercken hat. Jenen zwar in gegenwertigem Artickel / da sie dem Leiden Christi ein solche meinung auffdichten / gleich als habe das ewige Wort des fleisches schmertzen mit gelitten / vnd den todt auch etlicher massen / oder suo modo (wie sie reden) für sich geschmecket: Diesen aber im artickel von der Rechtfertigung / da sie per fidem solam, auch verstehen solitariam, hoc est, ab omni bono proposito separatam.

Denn nach jrer meinung nicht alle in das vertrawen / vnd eigener Ruhm / sondern auch die gegenwart der guten Werck / das ist / der newe vorsatz von Sünden abzulassen / in der rechtfertigung vor Gott die Seligkeit hindern sol.

Wollen jtzt geschweigen / das die propositio: Sola fide apprehendimus Christum, qui est iusticia nostra, in den heiligen Sigillen der Christlichen Religion mus bey jhnen nicht mehr heissen: Sola fide apprehen dimus Christum. Gleich als weren in Gottes Wort brieff / vnd Sigel wider einander / oder müste / was an einem Ort war ist / am andern falsch sein / welchs kein rechtgleubiger nachgeben / vnd jnen zubeweisen in ewigkeit vnmüglich vorfallen wird.

Derwegen sie dem vnterscheide inter solam, & solitariam carnem Christi; Item, inter naturas in Christo distinctas, & separatas, billig etwas besser nachdencken / vnd mehr berichts dauon aus Gottes Wort / vnd den alten rechtgleubigen Kirchenlerern annemen solten.

nissen der alten rechtgleubigen Lerer gnugsam erklert / vnd ausgefürt / das alhie ferner wort dauon zu machen vnnötig.

Nur allein / das man bey der distinctiua, SOLA, daraus sie ein disiunctiuam, vnd separatiuam machen / beides jrn Eutychianismum / vnd Flacianismum zu mercken hat. Jenen zwar in gegenwertigem Artickel / da sie dem Leiden Christi ein solche meinung auffdichten / gleich als habe das ewige Wort des fleisches schmertzen mit gelitten / vnd den todt auch etlicher massen / oder suo modo (wie sie reden) für sich geschmecket: Diesen aber im artickel von der Rechtfertigung / da sie per fidem solam, auch verstehen solitariam, hoc est, ab omni bono proposito separatam.

Denn nach jrer meinung nicht alle in das vertrawen / vnd eigener Ruhm / sondern auch die gegenwart der guten Werck / das ist / der newe vorsatz von Sünden abzulassen / in der rechtfertigung vor Gott die Seligkeit hindern sol.

Wollen jtzt geschweigen / das die propositio: Sola fide apprehendimus Christum, qui est iusticia nostra, in den heiligen Sigillen der Christlichen Religion mus bey jhnen nicht mehr heissen: Sola fide apprehen dimus Christum. Gleich als weren in Gottes Wort brieff / vnd Sigel wider einander / oder müste / was an einem Ort war ist / am andern falsch sein / welchs kein rechtgleubiger nachgeben / vnd jnen zubeweisen in ewigkeit vnmüglich vorfallen wird.

Derwegen sie dem vnterscheide inter solam, & solitariam carnem Christi; Item, inter naturas in Christo distinctas, & separatas, billig etwas besser nachdencken / vnd mehr berichts dauon aus Gottes Wort / vnd den alten rechtgleubigen Kirchenlerern annemen solten.

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[106/0110] nissen der alten rechtgleubigen Lerer gnugsam erklert / vnd ausgefürt / das alhie ferner wort dauon zu machen vnnötig. Nur allein / das man bey der distinctiua, SOLA, daraus sie ein disiunctiuam, vnd separatiuam machen / beides jrn Eutychianismum / vnd Flacianismum zu mercken hat. Jenen zwar in gegenwertigem Artickel / da sie dem Leiden Christi ein solche meinung auffdichten / gleich als habe das ewige Wort des fleisches schmertzen mit gelitten / vnd den todt auch etlicher massen / oder suo modo (wie sie reden) für sich geschmecket: Diesen aber im artickel von der Rechtfertigung / da sie per fidem solam, auch verstehen solitariam, hoc est, ab omni bono proposito separatam. Denn nach jrer meinung nicht alle in das vertrawen / vnd eigener Ruhm / sondern auch die gegenwart der guten Werck / das ist / der newe vorsatz von Sünden abzulassen / in der rechtfertigung vor Gott die Seligkeit hindern sol. Wollen jtzt geschweigen / das die propositio: Sola fide apprehendimus Christum, qui est iusticia nostra, in den heiligen Sigillen der Christlichen Religion mus bey jhnen nicht mehr heissen: Sola fide apprehen dimus Christum. Gleich als weren in Gottes Wort brieff / vnd Sigel wider einander / oder müste / was an einem Ort war ist / am andern falsch sein / welchs kein rechtgleubiger nachgeben / vnd jnen zubeweisen in ewigkeit vnmüglich vorfallen wird. Derwegen sie dem vnterscheide inter solam, & solitariam carnem Christi; Item, inter naturas in Christo distinctas, & separatas, billig etwas besser nachdencken / vnd mehr berichts dauon aus Gottes Wort / vnd den alten rechtgleubigen Kirchenlerern annemen solten.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/110>, abgerufen am 25.11.2024.