Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826."Seht an! seht an! die Vögel schwarz "Da in der blauen Höh'; "Sie sinken auf Mastbaum und Segelstang', "Halt, Schiffer! mir wird so weh!" Hurra! huhu! ihr schwarze Gäst', Auf Mastbaum und Segelstang'! Sie blicken ruhig, sie sitzen fest. "Halt, Schiffer! mir wird so bang!" Der erste läßt fallen ein Auge schwarz, Der zweyt' ein Fingerlein; Der dritte läßt fallen eine Locke Haar, Der vierte läßt fallen ein Bein. Leis streicht das Schiff durch die grüne See, Der Mond durch den Himmel blau -- Todt liegt im Arme des Galans Herrn von der Haidens Frau. „Seht an! ſeht an! die Voͤgel ſchwarz „Da in der blauen Hoͤh'; „Sie ſinken auf Maſtbaum und Segelſtang', „Halt, Schiffer! mir wird ſo weh!“ Hurra! huhu! ihr ſchwarze Gaͤſt', Auf Maſtbaum und Segelſtang'! Sie blicken ruhig, ſie ſitzen feſt. „Halt, Schiffer! mir wird ſo bang!“ Der erſte laͤßt fallen ein Auge ſchwarz, Der zweyt' ein Fingerlein; Der dritte laͤßt fallen eine Locke Haar, Der vierte laͤßt fallen ein Bein. Leis ſtreicht das Schiff durch die gruͤne See, Der Mond durch den Himmel blau — Todt liegt im Arme des Galans Herrn von der Haidens Frau. <TEI> <text> <body> <lg type="poem"> <l> <pb facs="#f0131" n="119"/> </l> <lg n="6"> <l>„Seht an! ſeht an! die Voͤgel ſchwarz</l><lb/> <l>„Da in der blauen Hoͤh';</l><lb/> <l>„Sie ſinken auf Maſtbaum und Segelſtang',</l><lb/> <l>„Halt, Schiffer! mir wird ſo weh!“</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>Hurra! huhu! ihr ſchwarze Gaͤſt',</l><lb/> <l>Auf Maſtbaum und Segelſtang'!</l><lb/> <l>Sie blicken ruhig, ſie ſitzen feſt.</l><lb/> <l>„Halt, Schiffer! mir wird ſo bang!“</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Der erſte laͤßt fallen ein Auge ſchwarz,</l><lb/> <l>Der zweyt' ein Fingerlein;</l><lb/> <l>Der dritte laͤßt fallen eine Locke Haar,</l><lb/> <l>Der vierte laͤßt fallen ein Bein.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Leis ſtreicht das Schiff durch die gruͤne See,</l><lb/> <l>Der Mond durch den Himmel blau —</l><lb/> <l>Todt liegt im Arme des Galans</l><lb/> <l>Herrn von der Haidens Frau.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </body> </text> </TEI> [119/0131]
„Seht an! ſeht an! die Voͤgel ſchwarz
„Da in der blauen Hoͤh';
„Sie ſinken auf Maſtbaum und Segelſtang',
„Halt, Schiffer! mir wird ſo weh!“
Hurra! huhu! ihr ſchwarze Gaͤſt',
Auf Maſtbaum und Segelſtang'!
Sie blicken ruhig, ſie ſitzen feſt.
„Halt, Schiffer! mir wird ſo bang!“
Der erſte laͤßt fallen ein Auge ſchwarz,
Der zweyt' ein Fingerlein;
Der dritte laͤßt fallen eine Locke Haar,
Der vierte laͤßt fallen ein Bein.
Leis ſtreicht das Schiff durch die gruͤne See,
Der Mond durch den Himmel blau —
Todt liegt im Arme des Galans
Herrn von der Haidens Frau.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |