Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Der Gärtner auf der Höhe. Verlaß die kalten Höhen Du armer Gärtnersmann! Dein Garten steht voll Moose, Nicht Hyacinth', nicht Rose Man in ihm finden kann. Im warmen Thale unten Sah ich der Gärten viel, Die Blumen steh'n in Fülle Und ihre bunte Hülle Gewährt ein lustig Spiel. Im Garten auf der Höhe Ist schon die Blüthe aus. Möcht ihrer nimmer warten, Alter! verlaß den Garten, Dein armbestelltes Haus! Der Gärtner gab nicht Rede
Dem Wand'rer aus dem Thal, Blieb still wie träumend stehen Bis daß voll Gluth die Höhen Im letzten Abendstrahl, Der Gaͤrtner auf der Hoͤhe. Verlaß die kalten Hoͤhen Du armer Gaͤrtnersmann! Dein Garten ſteht voll Mooſe, Nicht Hyacinth', nicht Roſe Man in ihm finden kann. Im warmen Thale unten Sah ich der Gaͤrten viel, Die Blumen ſteh'n in Fuͤlle Und ihre bunte Huͤlle Gewaͤhrt ein luſtig Spiel. Im Garten auf der Hoͤhe Iſt ſchon die Bluͤthe aus. Moͤcht ihrer nimmer warten, Alter! verlaß den Garten, Dein armbeſtelltes Haus! Der Gaͤrtner gab nicht Rede
Dem Wand'rer aus dem Thal, Blieb ſtill wie traͤumend ſtehen Bis daß voll Gluth die Hoͤhen Im letzten Abendſtrahl, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0118" n="106"/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#g">Der Gaͤrtner auf der Hoͤhe</hi>.</head><lb/> <l> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </l> <lg n="1"> <l>Verlaß die kalten Hoͤhen</l><lb/> <l>Du armer Gaͤrtnersmann!</l><lb/> <l>Dein Garten ſteht voll Mooſe,</l><lb/> <l>Nicht Hyacinth', nicht Roſe</l><lb/> <l>Man in ihm finden kann.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Im warmen Thale unten</l><lb/> <l>Sah ich der Gaͤrten viel,</l><lb/> <l>Die Blumen ſteh'n in Fuͤlle</l><lb/> <l>Und ihre bunte Huͤlle</l><lb/> <l>Gewaͤhrt ein luſtig Spiel.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Im Garten auf der Hoͤhe</l><lb/> <l>Iſt ſchon die Bluͤthe aus.</l><lb/> <l>Moͤcht ihrer nimmer warten,</l><lb/> <l>Alter! verlaß den Garten,</l><lb/> <l>Dein armbeſtelltes Haus!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Der Gaͤrtner gab nicht Rede</l><lb/> <l>Dem Wand'rer aus dem Thal,</l><lb/> <l>Blieb ſtill wie traͤumend ſtehen</l><lb/> <l>Bis daß voll Gluth die Hoͤhen</l><lb/> <l>Im letzten Abendſtrahl,</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </body> </text> </TEI> [106/0118]
Der Gaͤrtner auf der Hoͤhe.
Verlaß die kalten Hoͤhen
Du armer Gaͤrtnersmann!
Dein Garten ſteht voll Mooſe,
Nicht Hyacinth', nicht Roſe
Man in ihm finden kann.
Im warmen Thale unten
Sah ich der Gaͤrten viel,
Die Blumen ſteh'n in Fuͤlle
Und ihre bunte Huͤlle
Gewaͤhrt ein luſtig Spiel.
Im Garten auf der Hoͤhe
Iſt ſchon die Bluͤthe aus.
Moͤcht ihrer nimmer warten,
Alter! verlaß den Garten,
Dein armbeſtelltes Haus!
Der Gaͤrtner gab nicht Rede
Dem Wand'rer aus dem Thal,
Blieb ſtill wie traͤumend ſtehen
Bis daß voll Gluth die Hoͤhen
Im letzten Abendſtrahl,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |