Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826.Ueber das in Metall geprägte Bild Katharinas. Hängt als süßes Angebinde, Hänget als der Tugend Schild, Schwabens Frauen! eurem Kinde An das Herz dieß edle Bild. Sagt ihm, wer Sie ist gewesen, Wie gesegnet Sie das Land, Bis Sie schnell von Gott erlesen, Eine Heil'ge uns verschwand. Baut ihr für die Armuth milde, Wo ein Haus, wird es gedeih'n, Legt das Erz mit Ihrem Bilde Ihr in seines Grundes Stein. Wird, wo für des Feldes Früchte Eine Scheuer neu erbaut, Daß kein Donner sie zernichte, Werd' Ihr Bild dem Grund vertraut. Röm'scher Herrscherinnen Bilder, Wahrt die schwäb'sche Erde noch, Wahret röm'sche Schwerter, Schilder, Mahnend nur an's röm'sche Joch. Ueber das in Metall gepraͤgte Bild Katharinas. Haͤngt als ſuͤßes Angebinde, Haͤnget als der Tugend Schild, Schwabens Frauen! eurem Kinde An das Herz dieß edle Bild. Sagt ihm, wer Sie iſt geweſen, Wie geſegnet Sie das Land, Bis Sie ſchnell von Gott erleſen, Eine Heil'ge uns verſchwand. Baut ihr fuͤr die Armuth milde, Wo ein Haus, wird es gedeih'n, Legt das Erz mit Ihrem Bilde Ihr in ſeines Grundes Stein. Wird, wo fuͤr des Feldes Fruͤchte Eine Scheuer neu erbaut, Daß kein Donner ſie zernichte, Werd' Ihr Bild dem Grund vertraut. Roͤm'ſcher Herrſcherinnen Bilder, Wahrt die ſchwaͤb'ſche Erde noch, Wahret roͤm'ſche Schwerter, Schilder, Mahnend nur an's roͤm'ſche Joch. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0105" n="93"/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#g">Ueber das in Metall gepraͤgte Bild<lb/> Katharinas</hi>.</head><lb/> <l> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </l> <lg n="1"> <l>Haͤngt als ſuͤßes Angebinde,</l><lb/> <l>Haͤnget als der Tugend Schild,</l><lb/> <l>Schwabens Frauen! eurem Kinde</l><lb/> <l>An das Herz dieß edle Bild.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Sagt ihm, wer Sie iſt geweſen,</l><lb/> <l>Wie geſegnet Sie das Land,</l><lb/> <l>Bis Sie ſchnell von Gott erleſen,</l><lb/> <l>Eine Heil'ge uns verſchwand.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Baut ihr fuͤr die Armuth milde,</l><lb/> <l>Wo ein Haus, wird es gedeih'n,</l><lb/> <l>Legt das Erz mit Ihrem Bilde</l><lb/> <l>Ihr in ſeines Grundes Stein.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Wird, wo fuͤr des Feldes Fruͤchte</l><lb/> <l>Eine Scheuer neu erbaut,</l><lb/> <l>Daß kein Donner ſie zernichte,</l><lb/> <l>Werd' Ihr Bild dem Grund vertraut.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Roͤm'ſcher Herrſcherinnen Bilder,</l><lb/> <l>Wahrt die ſchwaͤb'ſche Erde noch,</l><lb/> <l>Wahret roͤm'ſche Schwerter, Schilder,</l><lb/> <l>Mahnend nur an's roͤm'ſche Joch.</l> </lg><lb/> </lg> </body> </text> </TEI> [93/0105]
Ueber das in Metall gepraͤgte Bild
Katharinas.
Haͤngt als ſuͤßes Angebinde,
Haͤnget als der Tugend Schild,
Schwabens Frauen! eurem Kinde
An das Herz dieß edle Bild.
Sagt ihm, wer Sie iſt geweſen,
Wie geſegnet Sie das Land,
Bis Sie ſchnell von Gott erleſen,
Eine Heil'ge uns verſchwand.
Baut ihr fuͤr die Armuth milde,
Wo ein Haus, wird es gedeih'n,
Legt das Erz mit Ihrem Bilde
Ihr in ſeines Grundes Stein.
Wird, wo fuͤr des Feldes Fruͤchte
Eine Scheuer neu erbaut,
Daß kein Donner ſie zernichte,
Werd' Ihr Bild dem Grund vertraut.
Roͤm'ſcher Herrſcherinnen Bilder,
Wahrt die ſchwaͤb'ſche Erde noch,
Wahret roͤm'ſche Schwerter, Schilder,
Mahnend nur an's roͤm'ſche Joch.
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Zitationshilfe: | Kerner, Justinus: Gedichte. Stuttgart u. a., 1826, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerner_gedichte_1826/105>, abgerufen am 16.02.2025. |