Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 23. Steinkohlenmuffelöfen.

2) Probirofen mit dem Schürloch an der Hinter-Ofen mit einer
Muffel.

seite (Taf. III. Fig. 29--32). Die Muffel, vorn in einem Falz
der Stirnwand a, mitten auf einem Tragstein b und hinten auf
3 Thonfüssen d ruhend. c zwischen Tragstein und Vorwand a
eingeschobene Ziegelstücke. e feuerfeste Platte zur Auflage der
Thonfüsse d, an ihren Enden durch die Absätze f unterstützt.
Der Tragstein b, aus zwei gut gegen einander zwischen die
Seitenwände des Feuerraums eingespreizten gleichen Theilen be-
stehend, wird nebst Unterlagsziegeln mit einem dicken Brei von
feuerfestem Thon und Knochenasche überzogen, damit das darauf
liegende Muffelblatt nicht anklebt. Die 53 Mm. vom Gewölbe
und der Rückwand abstehende Muffel hat 20 Mm. Fall nach
der mit einem Vorsetzstein zu schliessenden Muffelöffnung h,
welche in der mit gut passenden, mit dünnem Lehmbrei ver-
strichenen Ziegeln i verschlossenen Vorwand g ausgespart ist.
Der Vorsetzstein (Taf. III. Fig. 33) hat eine durch einen Thon-
cylinder x' geschlossene Oeffnung und steht auf einem Ziegel-
stück y. Mittelst eines in einer Handhabe befestigten Eisenstiftes
(Taf. III. Fig. 34) kann man den Thoncylinder oder den ganzen
Vorsetzstein herausheben.

R Rost, parallel dem Muffelboden, aus 6 gusseisernen Traillen
von 45 Mm. Breite und 37 Mm. Dicke bestehend, mit 10 Cm.
langen Köpfen so auf dem Mauerwerk des Aschenfalls aufliegend,
dass sie den zur Ausdehnung erforderlichen Spielraum x haben.
Die Zwischenräume des Rostes betragen 1/4 seiner ganzen Fläche.
Bei nicht backenden Steinkohlen genügen Roststäbe von 14 Mm.
Breite und 8 Mm. Zwischenraum. I Schürloch, dessen Thür
an der innern Seite einen 5 Cm. breiten Blechansatz zur Auf-
nahme eines Lehmbeschlages oder eines Ziegels (Muffelblattes)
hat. K Feuerungsraum. S Aschenfall mit dem Schieber n ver-
schlossen, den man nur behuf Ausräumens der Asche öffnet,
Die Verbrennungsluft tritt aus dem Hauptzugcanal M durch den
mit Schieber m versehenen Canal l aus der Blechlutte m' in den
Aschenfall. L Esse, mit dem Thonschieber o verschliessbar, welchen
ein Blechstreifen mit 2 Oehren umgreift, in welche eine Zug-
stange befestigt ist, die in einer Blechhülse durch die Vorder-
wand des Mantels geht. Die Essen mehrerer Oefen münden in
einen gemeinschaftlichen Canal, welcher in eine Hauptesse führt.
(Siehe die nähere Einrichtung des Przibramer Hütten-Laborato-
riums in §. 34. Taf. V. Fig. 61--64.)

Die Montanlehr anstaltzu Przibram besitzt Muffelöfen dieserOefen mit meh[ - 1 Zeichen fehlt]
reren Muffeln.

Kerl, Probirkunst.
§. 23. Steinkohlenmuffelöfen.

2) Probirofen mit dem Schürloch an der Hinter-Ofen mit einer
Muffel.

seite (Taf. III. Fig. 29—32). Die Muffel, vorn in einem Falz
der Stirnwand a, mitten auf einem Tragstein b und hinten auf
3 Thonfüssen d ruhend. c zwischen Tragstein und Vorwand a
eingeschobene Ziegelstücke. e feuerfeste Platte zur Auflage der
Thonfüsse d, an ihren Enden durch die Absätze f unterstützt.
Der Tragstein b, aus zwei gut gegen einander zwischen die
Seitenwände des Feuerraums eingespreizten gleichen Theilen be-
stehend, wird nebst Unterlagsziegeln mit einem dicken Brei von
feuerfestem Thon und Knochenasche überzogen, damit das darauf
liegende Muffelblatt nicht anklebt. Die 53 Mm. vom Gewölbe
und der Rückwand abstehende Muffel hat 20 Mm. Fall nach
der mit einem Vorsetzstein zu schliessenden Muffelöffnung h,
welche in der mit gut passenden, mit dünnem Lehmbrei ver-
strichenen Ziegeln i verschlossenen Vorwand g ausgespart ist.
Der Vorsetzstein (Taf. III. Fig. 33) hat eine durch einen Thon-
cylinder x' geschlossene Oeffnung und steht auf einem Ziegel-
stück y. Mittelst eines in einer Handhabe befestigten Eisenstiftes
(Taf. III. Fig. 34) kann man den Thoncylinder oder den ganzen
Vorsetzstein herausheben.

R Rost, parallel dem Muffelboden, aus 6 gusseisernen Traillen
von 45 Mm. Breite und 37 Mm. Dicke bestehend, mit 10 Cm.
langen Köpfen so auf dem Mauerwerk des Aschenfalls aufliegend,
dass sie den zur Ausdehnung erforderlichen Spielraum x haben.
Die Zwischenräume des Rostes betragen ¼ seiner ganzen Fläche.
Bei nicht backenden Steinkohlen genügen Roststäbe von 14 Mm.
Breite und 8 Mm. Zwischenraum. I Schürloch, dessen Thür
an der innern Seite einen 5 Cm. breiten Blechansatz zur Auf-
nahme eines Lehmbeschlages oder eines Ziegels (Muffelblattes)
hat. K Feuerungsraum. S Aschenfall mit dem Schieber n ver-
schlossen, den man nur behuf Ausräumens der Asche öffnet,
Die Verbrennungsluft tritt aus dem Hauptzugcanal M durch den
mit Schieber m versehenen Canal l aus der Blechlutte m' in den
Aschenfall. L Esse, mit dem Thonschieber o verschliessbar, welchen
ein Blechstreifen mit 2 Oehren umgreift, in welche eine Zug-
stange befestigt ist, die in einer Blechhülse durch die Vorder-
wand des Mantels geht. Die Essen mehrerer Oefen münden in
einen gemeinschaftlichen Canal, welcher in eine Hauptesse führt.
(Siehe die nähere Einrichtung des Przibramer Hütten-Laborato-
riums in §. 34. Taf. V. Fig. 61—64.)

Die Montanlehr anstaltzu Przibram besitzt Muffelöfen dieserOefen mit meh[ – 1 Zeichen fehlt]
reren Muffeln.

Kerl, Probirkunst.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0087" n="49"/>
              <fw place="top" type="header">§. 23. Steinkohlenmuffelöfen.</fw><lb/>
              <p>2) <hi rendition="#g">Probirofen mit dem Schürloch an der Hinter-</hi><note place="right">Ofen mit einer<lb/>
Muffel.</note><lb/><hi rendition="#g">seite</hi> (Taf. III. Fig. 29&#x2014;32). Die Muffel, vorn in einem Falz<lb/>
der Stirnwand <hi rendition="#i">a</hi>, mitten auf einem Tragstein <hi rendition="#i">b</hi> und hinten auf<lb/>
3 Thonfüssen <hi rendition="#i">d</hi> ruhend. <hi rendition="#i">c</hi> zwischen Tragstein und Vorwand <hi rendition="#i">a</hi><lb/>
eingeschobene Ziegelstücke. <hi rendition="#i">e</hi> feuerfeste Platte zur Auflage der<lb/>
Thonfüsse <hi rendition="#i">d</hi>, an ihren Enden durch die Absätze <hi rendition="#i">f</hi> unterstützt.<lb/>
Der Tragstein <hi rendition="#i">b</hi>, aus zwei gut gegen einander zwischen die<lb/>
Seitenwände des Feuerraums eingespreizten gleichen Theilen be-<lb/>
stehend, wird nebst Unterlagsziegeln mit einem dicken Brei von<lb/>
feuerfestem Thon und Knochenasche überzogen, damit das darauf<lb/>
liegende Muffelblatt nicht anklebt. Die 53 Mm. vom Gewölbe<lb/>
und der Rückwand abstehende Muffel hat 20 Mm. Fall nach<lb/>
der mit einem Vorsetzstein zu schliessenden Muffelöffnung <hi rendition="#i">h</hi>,<lb/>
welche in der mit gut passenden, mit dünnem Lehmbrei ver-<lb/>
strichenen Ziegeln <hi rendition="#i">i</hi> verschlossenen Vorwand <hi rendition="#i">g</hi> ausgespart ist.<lb/>
Der Vorsetzstein (Taf. III. Fig. 33) hat eine durch einen Thon-<lb/>
cylinder <hi rendition="#i">x'</hi> geschlossene Oeffnung und steht auf einem Ziegel-<lb/>
stück <hi rendition="#i">y</hi>. Mittelst eines in einer Handhabe befestigten Eisenstiftes<lb/>
(Taf. III. Fig. 34) kann man den Thoncylinder oder den ganzen<lb/>
Vorsetzstein herausheben.</p><lb/>
              <p>R Rost, parallel dem Muffelboden, aus 6 gusseisernen Traillen<lb/>
von 45 Mm. Breite und 37 Mm. Dicke bestehend, mit 10 Cm.<lb/>
langen Köpfen so auf dem Mauerwerk des Aschenfalls aufliegend,<lb/>
dass sie den zur Ausdehnung erforderlichen Spielraum <hi rendition="#i">x</hi> haben.<lb/>
Die Zwischenräume des Rostes betragen ¼ seiner ganzen Fläche.<lb/>
Bei nicht backenden Steinkohlen genügen Roststäbe von 14 Mm.<lb/>
Breite und 8 Mm. Zwischenraum. <hi rendition="#i">I</hi> Schürloch, dessen Thür<lb/>
an der innern Seite einen 5 Cm. breiten Blechansatz zur Auf-<lb/>
nahme eines Lehmbeschlages oder eines Ziegels (Muffelblattes)<lb/>
hat. <hi rendition="#i">K</hi> Feuerungsraum. <hi rendition="#i">S</hi> Aschenfall mit dem Schieber <hi rendition="#i">n</hi> ver-<lb/>
schlossen, den man nur behuf Ausräumens der Asche öffnet,<lb/>
Die Verbrennungsluft tritt aus dem Hauptzugcanal <hi rendition="#i">M</hi> durch den<lb/>
mit Schieber <hi rendition="#i">m</hi> versehenen Canal <hi rendition="#i">l</hi> aus der Blechlutte <hi rendition="#i">m'</hi> in den<lb/>
Aschenfall. <hi rendition="#i">L</hi> Esse, mit dem Thonschieber <hi rendition="#i">o</hi> verschliessbar, welchen<lb/>
ein Blechstreifen mit 2 Oehren umgreift, in welche eine Zug-<lb/>
stange befestigt ist, die in einer Blechhülse durch die Vorder-<lb/>
wand des Mantels geht. Die Essen mehrerer Oefen münden in<lb/>
einen gemeinschaftlichen Canal, welcher in eine Hauptesse führt.<lb/>
(Siehe die nähere Einrichtung des <hi rendition="#g">Przibramer</hi> Hütten-Laborato-<lb/>
riums in §. 34. Taf. V. Fig. 61&#x2014;64.)</p><lb/>
              <p>Die Montanlehr anstaltzu <hi rendition="#g">Przibram</hi> besitzt Muffelöfen dieser<note place="right">Oefen mit meh<gap unit="chars" quantity="1"/><lb/>
reren Muffeln.</note><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#i">Kerl</hi>, Probirkunst.</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0087] §. 23. Steinkohlenmuffelöfen. 2) Probirofen mit dem Schürloch an der Hinter- seite (Taf. III. Fig. 29—32). Die Muffel, vorn in einem Falz der Stirnwand a, mitten auf einem Tragstein b und hinten auf 3 Thonfüssen d ruhend. c zwischen Tragstein und Vorwand a eingeschobene Ziegelstücke. e feuerfeste Platte zur Auflage der Thonfüsse d, an ihren Enden durch die Absätze f unterstützt. Der Tragstein b, aus zwei gut gegen einander zwischen die Seitenwände des Feuerraums eingespreizten gleichen Theilen be- stehend, wird nebst Unterlagsziegeln mit einem dicken Brei von feuerfestem Thon und Knochenasche überzogen, damit das darauf liegende Muffelblatt nicht anklebt. Die 53 Mm. vom Gewölbe und der Rückwand abstehende Muffel hat 20 Mm. Fall nach der mit einem Vorsetzstein zu schliessenden Muffelöffnung h, welche in der mit gut passenden, mit dünnem Lehmbrei ver- strichenen Ziegeln i verschlossenen Vorwand g ausgespart ist. Der Vorsetzstein (Taf. III. Fig. 33) hat eine durch einen Thon- cylinder x' geschlossene Oeffnung und steht auf einem Ziegel- stück y. Mittelst eines in einer Handhabe befestigten Eisenstiftes (Taf. III. Fig. 34) kann man den Thoncylinder oder den ganzen Vorsetzstein herausheben. Ofen mit einer Muffel. R Rost, parallel dem Muffelboden, aus 6 gusseisernen Traillen von 45 Mm. Breite und 37 Mm. Dicke bestehend, mit 10 Cm. langen Köpfen so auf dem Mauerwerk des Aschenfalls aufliegend, dass sie den zur Ausdehnung erforderlichen Spielraum x haben. Die Zwischenräume des Rostes betragen ¼ seiner ganzen Fläche. Bei nicht backenden Steinkohlen genügen Roststäbe von 14 Mm. Breite und 8 Mm. Zwischenraum. I Schürloch, dessen Thür an der innern Seite einen 5 Cm. breiten Blechansatz zur Auf- nahme eines Lehmbeschlages oder eines Ziegels (Muffelblattes) hat. K Feuerungsraum. S Aschenfall mit dem Schieber n ver- schlossen, den man nur behuf Ausräumens der Asche öffnet, Die Verbrennungsluft tritt aus dem Hauptzugcanal M durch den mit Schieber m versehenen Canal l aus der Blechlutte m' in den Aschenfall. L Esse, mit dem Thonschieber o verschliessbar, welchen ein Blechstreifen mit 2 Oehren umgreift, in welche eine Zug- stange befestigt ist, die in einer Blechhülse durch die Vorder- wand des Mantels geht. Die Essen mehrerer Oefen münden in einen gemeinschaftlichen Canal, welcher in eine Hauptesse führt. (Siehe die nähere Einrichtung des Przibramer Hütten-Laborato- riums in §. 34. Taf. V. Fig. 61—64.) Die Montanlehr anstaltzu Przibram besitzt Muffelöfen dieser Oefen mit meh_ reren Muffeln. Kerl, Probirkunst.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/87
Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/87>, abgerufen am 12.12.2024.