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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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§. 214. Rohe Brennm. Steinkohlen.
(backend und sinternd), von Saarbrücken (mager und sinternd
bis schwach backend), aus Westphalen, obere Partie des
Beckens (Backkohlen und Gaskohlen); kurzflammig sind die
Kohlen in der unteren und mittleren Partie des westphälischen
Beckens, sowie in den Bassins der Inde und Worm.

Es eignen sich die Kohlenarten a--e zu Dampfkessel-
feuerung, Puddel- und Schweissofenbetrieb, Hausbrand etc.;
f Gruskohle für Ziegel- und Kalkbrennerei und Hausbrand,
stückreiche feste Kohle auch zur Kesselfeuerung und zum Hoh-
ofenbetrieb (Südwales und Pensylvanien). Zur Koksbereitung
verwendet man Fettkohlen oder bei weniger Ausbringen backende
Flammkohlen und in deren Ermangelung sinternde und magere
Sorten. Zur Gasfabrikation dienen am besten die wasserstoff-
reichen Sorten der sinternden Flammkohlen.

Die Zusammensetzung der Steinkohlenasche nähert sich einem
Bisilicat, ist zuweilen noch saurer, enthält selten Arseniate und
Phosphate von Kalkerde und Eisenoxyd, dagegen häufig schwefel-
sauren Kalk, vom Schwefelkiesgehalt der Kohle herrührend,
welcher beim Einäschern derselben in Eisenoxyd und schwefel-
sauren Kalk übergeht; zuweilen findet sich noch Einfach-
schwefeleisen in der Asche, wie nachstehende Analysen ergeben:

[Tabelle]

a Heinrichshütte bei Hattingen nach Peters. b Poln. Ostrau, nach
Mayrhofer. c Mähr. Ostrau nach Dems. d Poln. Ostrau nach Quadrat.
e Königshütte, Sattelflötz. f--i Asche von auf den Kupferhütten zu Swansea
gebrauchten Kohlen. k Zwickau nach Kremers. l Inde-Revier nach Dems.
m und n Amerikanische Anthracite.


§. 214. Rohe Brennm. Steinkohlen.
(backend und sinternd), von Saarbrücken (mager und sinternd
bis schwach backend), aus Westphalen, obere Partie des
Beckens (Backkohlen und Gaskohlen); kurzflammig sind die
Kohlen in der unteren und mittleren Partie des westphälischen
Beckens, sowie in den Bassins der Inde und Worm.

Es eignen sich die Kohlenarten a—e zu Dampfkessel-
feuerung, Puddel- und Schweissofenbetrieb, Hausbrand etc.;
f Gruskohle für Ziegel- und Kalkbrennerei und Hausbrand,
stückreiche feste Kohle auch zur Kesselfeuerung und zum Hoh-
ofenbetrieb (Südwales und Pensylvanien). Zur Koksbereitung
verwendet man Fettkohlen oder bei weniger Ausbringen backende
Flammkohlen und in deren Ermangelung sinternde und magere
Sorten. Zur Gasfabrikation dienen am besten die wasserstoff-
reichen Sorten der sinternden Flammkohlen.

Die Zusammensetzung der Steinkohlenasche nähert sich einem
Bisilicat, ist zuweilen noch saurer, enthält selten Arseniate und
Phosphate von Kalkerde und Eisenoxyd, dagegen häufig schwefel-
sauren Kalk, vom Schwefelkiesgehalt der Kohle herrührend,
welcher beim Einäschern derselben in Eisenoxyd und schwefel-
sauren Kalk übergeht; zuweilen findet sich noch Einfach-
schwefeleisen in der Asche, wie nachstehende Analysen ergeben:

[Tabelle]

a Heinrichshütte bei Hattingen nach Peters. b Poln. Ostrau, nach
Mayrhofer. c Mähr. Ostrau nach Dems. d Poln. Ostrau nach Quadrat.
e Königshütte, Sattelflötz. f—i Asche von auf den Kupferhütten zu Swansea
gebrauchten Kohlen. k Zwickau nach Kremers. l Inde-Revier nach Dems.
m und n Amerikanische Anthracite.


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[457/0495] §. 214. Rohe Brennm. Steinkohlen. (backend und sinternd), von Saarbrücken (mager und sinternd bis schwach backend), aus Westphalen, obere Partie des Beckens (Backkohlen und Gaskohlen); kurzflammig sind die Kohlen in der unteren und mittleren Partie des westphälischen Beckens, sowie in den Bassins der Inde und Worm. Es eignen sich die Kohlenarten a—e zu Dampfkessel- feuerung, Puddel- und Schweissofenbetrieb, Hausbrand etc.; f Gruskohle für Ziegel- und Kalkbrennerei und Hausbrand, stückreiche feste Kohle auch zur Kesselfeuerung und zum Hoh- ofenbetrieb (Südwales und Pensylvanien). Zur Koksbereitung verwendet man Fettkohlen oder bei weniger Ausbringen backende Flammkohlen und in deren Ermangelung sinternde und magere Sorten. Zur Gasfabrikation dienen am besten die wasserstoff- reichen Sorten der sinternden Flammkohlen. Die Zusammensetzung der Steinkohlenasche nähert sich einem Bisilicat, ist zuweilen noch saurer, enthält selten Arseniate und Phosphate von Kalkerde und Eisenoxyd, dagegen häufig schwefel- sauren Kalk, vom Schwefelkiesgehalt der Kohle herrührend, welcher beim Einäschern derselben in Eisenoxyd und schwefel- sauren Kalk übergeht; zuweilen findet sich noch Einfach- schwefeleisen in der Asche, wie nachstehende Analysen ergeben: a Heinrichshütte bei Hattingen nach Peters. b Poln. Ostrau, nach Mayrhofer. c Mähr. Ostrau nach Dems. d Poln. Ostrau nach Quadrat. e Königshütte, Sattelflötz. f—i Asche von auf den Kupferhütten zu Swansea gebrauchten Kohlen. k Zwickau nach Kremers. l Inde-Revier nach Dems. m und n Amerikanische Anthracite.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/495>, abgerufen am 23.11.2024.