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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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XIX. Brennmaterialien.
man alsdann den erkalteten Tiegel wieder, so stellt der neue
Gewichtsverlust die Menge brennbarer Gase dar.


Aschengehalt.

§. 213. Bestimmung des Aschengehalts. Der bei der Ver-
kohlung erhaltene Rückstand (S. 450) wird je nach seiner Dich-
tigkeit im mehr oder weniger stark gepulverten Zustande auf
einem Röstscherben unter der Muffel so lange geglüht, bis alle
kohligen Theile verbrannt sind und keine Gewichtsveränderung
mehr stattfindet. Damit ein Kalkgehalt nicht zum Theil im
kohlensauren und zum Theil im ätzenden Zustande zurückbleibt,
erhitzt man zur Erzielung des letzteren, so wie auch zur Um-
wandlung vorhandenen Schwefelcalciums im schwefelsauren Kalk
gegen das Ende hinreichend hoch.

Es ist zweckmässiger, rohe Brennmaterialien vor der Ein-
äscherung zu verkohlen, weil beim directen Verbrennen
leicht Verluste durch Bildung von Flugasche entstehen oder
dieselben sich stark aufblähen. Die Beschaffenheit der Asche
(Farbe, Frittung, Schmelzung etc.) kann Schlüsse auf die Ver-
wendbarkeit des Brennstoffs zu einem vorliegenden Zweck oder
die Auswahl einer passenden Verbrennungsvorrichtung gestatten.
Ueber ihre chemische Einwirkung auf damit in Berührung
kommende Schmelzmaterialien und Producte (z. B. ein Phos-
phorgehalt des Torfs, ein Schwefelgehalt von Braun- und Stein-
kohlen) kann nur eine chemische Analyse Aufschluss geben.


Rohe Brenn-
stoffe.

§. 214. Dokimastisches Verhalten der rohen Brennmaterialien.
Die rohen flammegebenden Brennstoffe haben nachstehende Zu-
sammensetzung, Wärmeeffecte etc.


Holz.

1) Holz. Völlig trocken enthält dasselbe 4 % Saft und
96 % Holzfaser, letztere bei verschiedenen Hölzern bestehend
aus 48,18--52 % C, 5,3 -- 6 -- 8 % H und 43,5 -- 45,5 % O, also
letztere beiden nahezu in dem Verhältniss, wie sie Wasser bilden.
Lufttrocknes Holz enthält 18 -- 20 % hygroskopisches Wasser
und 82 -- 80 % Holzsubstanz oder -- da letztere nahezu zur
Hälfte aus C, zur andern Hälfte aus O und H in dem Ver-
hältniss, wie sie Wasser bilden, besteht -- 40 % C incl. Asche, 40 %
chemisch gebundenes Wasser und 20 % hygroskopisches Wasser;
zersetzt sich bei 160° C., giebt bei rascher Verkohlung 12--17,
bei langsamer bis 25--28 Gewichtsprocente und 60--80 Volum-
procente und mehr Kohle; Schwinden in der Länge 8 -- 10,
im Ganzen 15--25 %. Aschengehalt 0,2--2,0, durchschnittlich
1--1,5 %, bestehend aus K, Na, Ca, Mg, Al, Fe, Mn und C, P,

XIX. Brennmaterialien.
man alsdann den erkalteten Tiegel wieder, so stellt der neue
Gewichtsverlust die Menge brennbarer Gase dar.


Aschengehalt.

§. 213. Bestimmung des Aschengehalts. Der bei der Ver-
kohlung erhaltene Rückstand (S. 450) wird je nach seiner Dich-
tigkeit im mehr oder weniger stark gepulverten Zustande auf
einem Röstscherben unter der Muffel so lange geglüht, bis alle
kohligen Theile verbrannt sind und keine Gewichtsveränderung
mehr stattfindet. Damit ein Kalkgehalt nicht zum Theil im
kohlensauren und zum Theil im ätzenden Zustande zurückbleibt,
erhitzt man zur Erzielung des letzteren, so wie auch zur Um-
wandlung vorhandenen Schwefelcalciums im schwefelsauren Kalk
gegen das Ende hinreichend hoch.

Es ist zweckmässiger, rohe Brennmaterialien vor der Ein-
äscherung zu verkohlen, weil beim directen Verbrennen
leicht Verluste durch Bildung von Flugasche entstehen oder
dieselben sich stark aufblähen. Die Beschaffenheit der Asche
(Farbe, Frittung, Schmelzung etc.) kann Schlüsse auf die Ver-
wendbarkeit des Brennstoffs zu einem vorliegenden Zweck oder
die Auswahl einer passenden Verbrennungsvorrichtung gestatten.
Ueber ihre chemische Einwirkung auf damit in Berührung
kommende Schmelzmaterialien und Producte (z. B. ein Phos-
phorgehalt des Torfs, ein Schwefelgehalt von Braun- und Stein-
kohlen) kann nur eine chemische Analyse Aufschluss geben.


Rohe Brenn-
stoffe.

§. 214. Dokimastisches Verhalten der rohen Brennmaterialien.
Die rohen flammegebenden Brennstoffe haben nachstehende Zu-
sammensetzung, Wärmeeffecte etc.


Holz.

1) Holz. Völlig trocken enthält dasselbe 4 % Saft und
96 % Holzfaser, letztere bei verschiedenen Hölzern bestehend
aus 48,18—52 % C, 5,3 — 6 — 8 % H und 43,5 — 45,5 % O, also
letztere beiden nahezu in dem Verhältniss, wie sie Wasser bilden.
Lufttrocknes Holz enthält 18 — 20 % hygroskopisches Wasser
und 82 — 80 % Holzsubstanz oder — da letztere nahezu zur
Hälfte aus C, zur andern Hälfte aus O und H in dem Ver-
hältniss, wie sie Wasser bilden, besteht — 40 % C incl. Asche, 40 %
chemisch gebundenes Wasser und 20 % hygroskopisches Wasser;
zersetzt sich bei 160° C., giebt bei rascher Verkohlung 12—17,
bei langsamer bis 25—28 Gewichtsprocente und 60—80 Volum-
procente und mehr Kohle; Schwinden in der Länge 8 — 10,
im Ganzen 15—25 %. Aschengehalt 0,2—2,0, durchschnittlich
1—1,5 %, bestehend aus K, Na, Ca, Mg, Al, Fe, Mn und C, P,

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[452/0490] XIX. Brennmaterialien. man alsdann den erkalteten Tiegel wieder, so stellt der neue Gewichtsverlust die Menge brennbarer Gase dar. §. 213. Bestimmung des Aschengehalts. Der bei der Ver- kohlung erhaltene Rückstand (S. 450) wird je nach seiner Dich- tigkeit im mehr oder weniger stark gepulverten Zustande auf einem Röstscherben unter der Muffel so lange geglüht, bis alle kohligen Theile verbrannt sind und keine Gewichtsveränderung mehr stattfindet. Damit ein Kalkgehalt nicht zum Theil im kohlensauren und zum Theil im ätzenden Zustande zurückbleibt, erhitzt man zur Erzielung des letzteren, so wie auch zur Um- wandlung vorhandenen Schwefelcalciums im schwefelsauren Kalk gegen das Ende hinreichend hoch. Es ist zweckmässiger, rohe Brennmaterialien vor der Ein- äscherung zu verkohlen, weil beim directen Verbrennen leicht Verluste durch Bildung von Flugasche entstehen oder dieselben sich stark aufblähen. Die Beschaffenheit der Asche (Farbe, Frittung, Schmelzung etc.) kann Schlüsse auf die Ver- wendbarkeit des Brennstoffs zu einem vorliegenden Zweck oder die Auswahl einer passenden Verbrennungsvorrichtung gestatten. Ueber ihre chemische Einwirkung auf damit in Berührung kommende Schmelzmaterialien und Producte (z. B. ein Phos- phorgehalt des Torfs, ein Schwefelgehalt von Braun- und Stein- kohlen) kann nur eine chemische Analyse Aufschluss geben. §. 214. Dokimastisches Verhalten der rohen Brennmaterialien. Die rohen flammegebenden Brennstoffe haben nachstehende Zu- sammensetzung, Wärmeeffecte etc. 1) Holz. Völlig trocken enthält dasselbe 4 % Saft und 96 % Holzfaser, letztere bei verschiedenen Hölzern bestehend aus 48,18—52 % C, 5,3 — 6 — 8 % H und 43,5 — 45,5 % O, also letztere beiden nahezu in dem Verhältniss, wie sie Wasser bilden. Lufttrocknes Holz enthält 18 — 20 % hygroskopisches Wasser und 82 — 80 % Holzsubstanz oder — da letztere nahezu zur Hälfte aus C, zur andern Hälfte aus O und H in dem Ver- hältniss, wie sie Wasser bilden, besteht — 40 % C incl. Asche, 40 % chemisch gebundenes Wasser und 20 % hygroskopisches Wasser; zersetzt sich bei 160° C., giebt bei rascher Verkohlung 12—17, bei langsamer bis 25—28 Gewichtsprocente und 60—80 Volum- procente und mehr Kohle; Schwinden in der Länge 8 — 10, im Ganzen 15—25 %. Aschengehalt 0,2—2,0, durchschnittlich 1—1,5 %, bestehend aus K, Na, Ca, Mg, Al, Fe, Mn und C, P,

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/490>, abgerufen am 23.11.2024.