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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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Mechanische Operationen.
beiden zurückbleibenden abermals, formirt daraus einen neuen
Haufen und fährt mit dessen Verjüngung in angegebener Weise
fort. Bei diesem in Swansea 1) üblichen Verfahren theilt man
Erzhaufen unter 100 Ton. Gewicht (a 20 Ctr.) nur in 4 Theile,
grössere aber in mehr, desgleichen werthvollere Producte (Kupfer-
stein) in 6 und mehr Abschnitte, wenn die Haufen nicht zu klein
sind. Je ungleichmässiger die Metalle, z. B. gediegen Silber
oder Gold, in den Erzstücken vertheilt sind, um so grössere
Quantitäten (bis 40--60 Ctr.) Probe müssen von dem vorliegenden
Haufwerk genommen werden.

b) Hat man Gründe, Erze von ungleicher Korngrösse nicht
in vorhinniger Weise auf ein gleiches Korn zu bringen, so legt
man durch den Mittelpunct des Haufens zwei sich kreuzende
Schräme, formirt aus dem Genommenen abermals einen flachen
Haufen, nimmt in derselben Weise Probe durch Kreuzung und
wiederholt dies so lange, bis man etwa 1--11/2 Ctr. Probirgut
erhalten hat. Dieses wird dann in einem Mörser zerkleinert,
wieder zu einem flachen Haufen ausgebreitet und, indem man
zuletzt mit einem Löffel die Kreuzung vornimmt, durch Ver-
jüngung die erforderliche Probemenge genommen, welche man
dann fürs Probiren weiter zerkleint. Bei grossen Haufen legt
man mehrere sich kreuzende Canäle durch den Haufen (Ver-
fahren für ausländische Erze zur Andreasberger Hütte im Ober-
harz). -- Man theilt auch wohl das aus den Gräben Genommene
und zu einem langen oblongen Haufen Aufgestürzte in 20--30
Abtheilungen, nimmt von jeder eine Schaufel voll weg, zer-
kleinert die Masse, formirt daraus einen neuen Haufen nach vor-
heriger sorgfältiger Mengung, nimmt wieder Probe von vielen
Puncten u. s. f.2).

c) Mohr3) empfiehlt, bei grobem ungleichmässigen Korn
der Stücke zwei sich kreuzende Gräben zu legen, jedesmal
die 5. oder 6. Schaufel voll Erz etc. zur Seite zu stürzen, die
gröberen Stücke des zur Seite Gelegten (Eisenstein, Braunstein)
mit einem Hammer zu hühnereigrossen Stücken zu zerschlagen,
daraus einen Haufen zu formiren und diesen in vorhinniger Weise
bis auf einige Loth Substanz zu verjüngen. Man zerkleinert
vor der jedesmaligen neuen Verjüngung die Substanz allmälig

1) Le Play, Waleser Kupferhüttenprozesse, deutsch v. Hartmann. 1849;
B. u. h. Ztg. 1862. S. 316, 345; Allgem. B. u. h. Ztg. 1859. S. 7.
2) Schles. Wochenschr. 1860. Nr. 52. -- B. u. h. Ztg. 1861. S. 389.
3) Berggeist 1856. S. 149.

Mechanische Operationen.
beiden zurückbleibenden abermals, formirt daraus einen neuen
Haufen und fährt mit dessen Verjüngung in angegebener Weise
fort. Bei diesem in Swansea 1) üblichen Verfahren theilt man
Erzhaufen unter 100 Ton. Gewicht (à 20 Ctr.) nur in 4 Theile,
grössere aber in mehr, desgleichen werthvollere Producte (Kupfer-
stein) in 6 und mehr Abschnitte, wenn die Haufen nicht zu klein
sind. Je ungleichmässiger die Metalle, z. B. gediegen Silber
oder Gold, in den Erzstücken vertheilt sind, um so grössere
Quantitäten (bis 40—60 Ctr.) Probe müssen von dem vorliegenden
Haufwerk genommen werden.

b) Hat man Gründe, Erze von ungleicher Korngrösse nicht
in vorhinniger Weise auf ein gleiches Korn zu bringen, so legt
man durch den Mittelpunct des Haufens zwei sich kreuzende
Schräme, formirt aus dem Genommenen abermals einen flachen
Haufen, nimmt in derselben Weise Probe durch Kreuzung und
wiederholt dies so lange, bis man etwa 1—1½ Ctr. Probirgut
erhalten hat. Dieses wird dann in einem Mörser zerkleinert,
wieder zu einem flachen Haufen ausgebreitet und, indem man
zuletzt mit einem Löffel die Kreuzung vornimmt, durch Ver-
jüngung die erforderliche Probemenge genommen, welche man
dann fürs Probiren weiter zerkleint. Bei grossen Haufen legt
man mehrere sich kreuzende Canäle durch den Haufen (Ver-
fahren für ausländische Erze zur Andreasberger Hütte im Ober-
harz). — Man theilt auch wohl das aus den Gräben Genommene
und zu einem langen oblongen Haufen Aufgestürzte in 20—30
Abtheilungen, nimmt von jeder eine Schaufel voll weg, zer-
kleinert die Masse, formirt daraus einen neuen Haufen nach vor-
heriger sorgfältiger Mengung, nimmt wieder Probe von vielen
Puncten u. s. f.2).

c) Mohr3) empfiehlt, bei grobem ungleichmässigen Korn
der Stücke zwei sich kreuzende Gräben zu legen, jedesmal
die 5. oder 6. Schaufel voll Erz etc. zur Seite zu stürzen, die
gröberen Stücke des zur Seite Gelegten (Eisenstein, Braunstein)
mit einem Hammer zu hühnereigrossen Stücken zu zerschlagen,
daraus einen Haufen zu formiren und diesen in vorhinniger Weise
bis auf einige Loth Substanz zu verjüngen. Man zerkleinert
vor der jedesmaligen neuen Verjüngung die Substanz allmälig

1) Le Play, Waleser Kupferhüttenprozesse, deutsch v. Hartmann. 1849;
B. u. h. Ztg. 1862. S. 316, 345; Allgem. B. u. h. Ztg. 1859. S. 7.
2) Schles. Wochenschr. 1860. Nr. 52. — B. u. h. Ztg. 1861. S. 389.
3) Berggeist 1856. S. 149.
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[10/0048] Mechanische Operationen. beiden zurückbleibenden abermals, formirt daraus einen neuen Haufen und fährt mit dessen Verjüngung in angegebener Weise fort. Bei diesem in Swansea 1) üblichen Verfahren theilt man Erzhaufen unter 100 Ton. Gewicht (à 20 Ctr.) nur in 4 Theile, grössere aber in mehr, desgleichen werthvollere Producte (Kupfer- stein) in 6 und mehr Abschnitte, wenn die Haufen nicht zu klein sind. Je ungleichmässiger die Metalle, z. B. gediegen Silber oder Gold, in den Erzstücken vertheilt sind, um so grössere Quantitäten (bis 40—60 Ctr.) Probe müssen von dem vorliegenden Haufwerk genommen werden. b) Hat man Gründe, Erze von ungleicher Korngrösse nicht in vorhinniger Weise auf ein gleiches Korn zu bringen, so legt man durch den Mittelpunct des Haufens zwei sich kreuzende Schräme, formirt aus dem Genommenen abermals einen flachen Haufen, nimmt in derselben Weise Probe durch Kreuzung und wiederholt dies so lange, bis man etwa 1—1½ Ctr. Probirgut erhalten hat. Dieses wird dann in einem Mörser zerkleinert, wieder zu einem flachen Haufen ausgebreitet und, indem man zuletzt mit einem Löffel die Kreuzung vornimmt, durch Ver- jüngung die erforderliche Probemenge genommen, welche man dann fürs Probiren weiter zerkleint. Bei grossen Haufen legt man mehrere sich kreuzende Canäle durch den Haufen (Ver- fahren für ausländische Erze zur Andreasberger Hütte im Ober- harz). — Man theilt auch wohl das aus den Gräben Genommene und zu einem langen oblongen Haufen Aufgestürzte in 20—30 Abtheilungen, nimmt von jeder eine Schaufel voll weg, zer- kleinert die Masse, formirt daraus einen neuen Haufen nach vor- heriger sorgfältiger Mengung, nimmt wieder Probe von vielen Puncten u. s. f. 2). c) Mohr 3) empfiehlt, bei grobem ungleichmässigen Korn der Stücke zwei sich kreuzende Gräben zu legen, jedesmal die 5. oder 6. Schaufel voll Erz etc. zur Seite zu stürzen, die gröberen Stücke des zur Seite Gelegten (Eisenstein, Braunstein) mit einem Hammer zu hühnereigrossen Stücken zu zerschlagen, daraus einen Haufen zu formiren und diesen in vorhinniger Weise bis auf einige Loth Substanz zu verjüngen. Man zerkleinert vor der jedesmaligen neuen Verjüngung die Substanz allmälig 1) Le Play, Waleser Kupferhüttenprozesse, deutsch v. Hartmann. 1849; B. u. h. Ztg. 1862. S. 316, 345; Allgem. B. u. h. Ztg. 1859. S. 7. 2) Schles. Wochenschr. 1860. Nr. 52. — B. u. h. Ztg. 1861. S. 389. 3) Berggeist 1856. S. 149.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/48>, abgerufen am 27.11.2024.