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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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XVIII. Uran.
welchem sich Uran, Mangan, Nickel, Kobalt und Zink auf-
lösen. Zum ammoniakalischen Filtrat setzt man vorsichtig
Schwefelammonium, wodurch nach Rose sämmtliche Metalle
gefällt werden und nur Uran in Lösung bleibt. Man erhitzt
die Uranlösung unter Zusatz von etwas Salpetersäure, um den
Schwefel auszuscheiden, filtrirt, fällt aus der erkalteten Lösung
durch Ammoniak bräunlichgelbes Uranoxyd-Ammoniak (uran-
saures Ammoniak), welches abfiltrirt, ausgewaschen, getrocknet
und geglüht wird, wobei dasselbe in olivengrünes Oxyduloxyd
(UU mit 84,81 % Uran, entsprechend 96,22 % Oxydul und
101,9 % Oxyd) übergeht.


Technische
Uranprobe.

2) Technische Probe auf Urangelb. 1/2 Probirctr.
(5 Grmm.) Probirgut wird in Salpetersäure, ohne grössern Ueber-
schuss davon, gelöst, die unfiltrirte Lösung mit Soda über-
sättigt und ein wenig gekocht, wobei das Uran sich in der
Soda auflöst, während alle übrigen Metalloxyde davon gefällt
werden. Man filtrirt, wäscht den Niederschlag gut aus, fällt
aus dem Filtrat durch eine Lösung von Aetznatron saures uran-
saures Natron (Urangelb), filtrirt, wäscht ein wenig aus, trocknet,
nimmt den Niederschlag thunlichst vom Filter, verbrennt letz-
teres, glüht Filterasche und Niederschlag im Platintiegel, thut
das Geglühte auf ein kleines Filter, wäscht nochmals aus,
trocknet und glüht. Von dem erfolgenden sauren uran-
sauren Natron
entsprechen 100 Theile 88 Theilen Uran-
oxyduloxyd
. 1)

Das nach dieser Probe erhaltene Product wird bei der
Joachimsthaler Schmelzhütte als Uranoxyduloxyd berechnet
und alle Hüttenkosten (Manipulations-, Regiekosten etc.) davon
abgerechnet, wo sich dann der freie Einlösungswerth pro Ctr.
Erz in öster. Währ. ergiebt, z. B.:

[Tabelle]

v. Banto 2) giebt zur Ermittlung des freien Einlösungswerthes
eines Centners Erz in öster. Guld. = f nachstehende Formel an:


1) Analyse der Uranoxydalkalien in Fresen. Ztschr. III. S. 71.
2) Oestr. Ztschr. 1855. Nr. 38; 1856. Nr. 39.

XVIII. Uran.
welchem sich Uran, Mangan, Nickel, Kobalt und Zink auf-
lösen. Zum ammoniakalischen Filtrat setzt man vorsichtig
Schwefelammonium, wodurch nach Rose sämmtliche Metalle
gefällt werden und nur Uran in Lösung bleibt. Man erhitzt
die Uranlösung unter Zusatz von etwas Salpetersäure, um den
Schwefel auszuscheiden, filtrirt, fällt aus der erkalteten Lösung
durch Ammoniak bräunlichgelbes Uranoxyd-Ammoniak (uran-
saures Ammoniak), welches abfiltrirt, ausgewaschen, getrocknet
und geglüht wird, wobei dasselbe in olivengrünes Oxyduloxyd
(UU mit 84,81 % Uran, entsprechend 96,22 % Oxydul und
101,9 % Oxyd) übergeht.


Technische
Uranprobe.

2) Technische Probe auf Urangelb. ½ Probirctr.
(5 Grmm.) Probirgut wird in Salpetersäure, ohne grössern Ueber-
schuss davon, gelöst, die unfiltrirte Lösung mit Soda über-
sättigt und ein wenig gekocht, wobei das Uran sich in der
Soda auflöst, während alle übrigen Metalloxyde davon gefällt
werden. Man filtrirt, wäscht den Niederschlag gut aus, fällt
aus dem Filtrat durch eine Lösung von Aetznatron saures uran-
saures Natron (Urangelb), filtrirt, wäscht ein wenig aus, trocknet,
nimmt den Niederschlag thunlichst vom Filter, verbrennt letz-
teres, glüht Filterasche und Niederschlag im Platintiegel, thut
das Geglühte auf ein kleines Filter, wäscht nochmals aus,
trocknet und glüht. Von dem erfolgenden sauren uran-
sauren Natron
entsprechen 100 Theile 88 Theilen Uran-
oxyduloxyd
. 1)

Das nach dieser Probe erhaltene Product wird bei der
Joachimsthaler Schmelzhütte als Uranoxyduloxyd berechnet
und alle Hüttenkosten (Manipulations-, Regiekosten etc.) davon
abgerechnet, wo sich dann der freie Einlösungswerth pro Ctr.
Erz in öster. Währ. ergiebt, z. B.:

[Tabelle]

v. Banto 2) giebt zur Ermittlung des freien Einlösungswerthes
eines Centners Erz in öster. Guld. = f nachstehende Formel an:


1) Analyse der Uranoxydalkalien in Fresen. Ztschr. III. S. 71.
2) Oestr. Ztschr. 1855. Nr. 38; 1856. Nr. 39.
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[436/0474] XVIII. Uran. welchem sich Uran, Mangan, Nickel, Kobalt und Zink auf- lösen. Zum ammoniakalischen Filtrat setzt man vorsichtig Schwefelammonium, wodurch nach Rose sämmtliche Metalle gefällt werden und nur Uran in Lösung bleibt. Man erhitzt die Uranlösung unter Zusatz von etwas Salpetersäure, um den Schwefel auszuscheiden, filtrirt, fällt aus der erkalteten Lösung durch Ammoniak bräunlichgelbes Uranoxyd-Ammoniak (uran- saures Ammoniak), welches abfiltrirt, ausgewaschen, getrocknet und geglüht wird, wobei dasselbe in olivengrünes Oxyduloxyd (UU mit 84,81 % Uran, entsprechend 96,22 % Oxydul und 101,9 % Oxyd) übergeht. 2) Technische Probe auf Urangelb. ½ Probirctr. (5 Grmm.) Probirgut wird in Salpetersäure, ohne grössern Ueber- schuss davon, gelöst, die unfiltrirte Lösung mit Soda über- sättigt und ein wenig gekocht, wobei das Uran sich in der Soda auflöst, während alle übrigen Metalloxyde davon gefällt werden. Man filtrirt, wäscht den Niederschlag gut aus, fällt aus dem Filtrat durch eine Lösung von Aetznatron saures uran- saures Natron (Urangelb), filtrirt, wäscht ein wenig aus, trocknet, nimmt den Niederschlag thunlichst vom Filter, verbrennt letz- teres, glüht Filterasche und Niederschlag im Platintiegel, thut das Geglühte auf ein kleines Filter, wäscht nochmals aus, trocknet und glüht. Von dem erfolgenden sauren uran- sauren Natron entsprechen 100 Theile 88 Theilen Uran- oxyduloxyd. 1) Das nach dieser Probe erhaltene Product wird bei der Joachimsthaler Schmelzhütte als Uranoxyduloxyd berechnet und alle Hüttenkosten (Manipulations-, Regiekosten etc.) davon abgerechnet, wo sich dann der freie Einlösungswerth pro Ctr. Erz in öster. Währ. ergiebt, z. B.: v. Banto 2) giebt zur Ermittlung des freien Einlösungswerthes eines Centners Erz in öster. Guld. = f nachstehende Formel an: 1) Analyse der Uranoxydalkalien in Fresen. Ztschr. III. S. 71. 2) Oestr. Ztschr. 1855. Nr. 38; 1856. Nr. 39.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/474>, abgerufen am 23.11.2024.