schmelzen des Wismuthes aus seinen Erzen (S. 391) angegeben ist, indem man zur Probe bis 500 Gramm und mehr Erz in haselnuss- bis wallnussgrossen Stücken anwendet.
Das in höheren Temperaturen flüchtige, im Untersatz an- gesammelte Antimonium crudum zeigt ein strahlig-krystalli- nisches Gefüge.
Die Rückstände können noch 10--12 % Antimon in Gestalt von Schwefelmetall und bei nicht gehörigem Luftabschluss von Oxyd und Oxysulphuret enthalten.
§. 182. Indirecte Probe. Bei in Säuren unlöslichen Gang-Indirecte Probe. arten digerirt man 1--2 Gramm sehr feingepulvertes Erz mit Salzsäure, bis unter Entwicklung von Schwefelwasserstoff alles Schwefelantimon aufgelöst ist, filtrirt, wäscht mit durch Salz- säure oder Weinsteinsäure stark angesäuertem Wasser aus, trocknet das Filter und glüht den Rückstand, wo sich aus der Differenz der Gehalt an Schwefelantimon ergiebt, aus welchem sich der an metallischem Antimon berechnen lässt. Bei einem Bleige- halt des Erzes kann Chlorblei im Rückstande bleiben, wenn nicht hinreichend ausgewaschen wird.
2. Kapitel. Proben auf metallisches Antimon.
§. 183. Allgemeines. Sämmtliche Proben sind mit MängelnWerth der Probir- methoden. behaftet, welche ihren Grund theils in der Flüchtigkeit, theils in der Verschlackbarkeit des Antimons als Oxyd und Schwefel- metall haben. Antimonoxyd mit kohlensaurem Alkali zusammen- geschmolzen, treibt die Kohlensäure aus, beim Behandeln der Masse mit Wasser bleibt alkalifreies Oxyd zurück; schmilzt man das Antimonoxyd mit Alkalihydraten, so kann die Schmelze in Wasser völlig in Lösung gebracht werden. Wird Schwefelan- timon zur Entschwefelung mit alkalischen Substanzen (Potasche, Soda, schwarzem Fluss) zusammengeschmolzen (S. 129), so scheidet sich unter Bildung von Schwefelalkali und schwefel- saurem Alkali zwar metallisches Antimon ab, aber durch das Schwefelalkali wird Schwefelantimon als Schwefelsalz in der Schlacke mehr zurückgehalten, als z. B. Schwefelblei (S. 154).
Durch einen Eisenzusatz lässt sich zwar das Schwefelsalz zerlegen und der grösste Theil des Antimons abscheiden, allein
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§. 183. Proben auf met. Ant.
schmelzen des Wismuthes aus seinen Erzen (S. 391) angegeben ist, indem man zur Probe bis 500 Gramm und mehr Erz in haselnuss- bis wallnussgrossen Stücken anwendet.
Das in höheren Temperaturen flüchtige, im Untersatz an- gesammelte Antimonium crudum zeigt ein strahlig-krystalli- nisches Gefüge.
Die Rückstände können noch 10—12 % Antimon in Gestalt von Schwefelmetall und bei nicht gehörigem Luftabschluss von Oxyd und Oxysulphuret enthalten.
§. 182. Indirecte Probe. Bei in Säuren unlöslichen Gang-Indirecte Probe. arten digerirt man 1—2 Gramm sehr feingepulvertes Erz mit Salzsäure, bis unter Entwicklung von Schwefelwasserstoff alles Schwefelantimon aufgelöst ist, filtrirt, wäscht mit durch Salz- säure oder Weinsteinsäure stark angesäuertem Wasser aus, trocknet das Filter und glüht den Rückstand, wo sich aus der Differenz der Gehalt an Schwefelantimon ergiebt, aus welchem sich der an metallischem Antimon berechnen lässt. Bei einem Bleige- halt des Erzes kann Chlorblei im Rückstande bleiben, wenn nicht hinreichend ausgewaschen wird.
2. Kapitel. Proben auf metallisches Antimon.
§. 183. Allgemeines. Sämmtliche Proben sind mit MängelnWerth der Probir- methoden. behaftet, welche ihren Grund theils in der Flüchtigkeit, theils in der Verschlackbarkeit des Antimons als Oxyd und Schwefel- metall haben. Antimonoxyd mit kohlensaurem Alkali zusammen- geschmolzen, treibt die Kohlensäure aus, beim Behandeln der Masse mit Wasser bleibt alkalifreies Oxyd zurück; schmilzt man das Antimonoxyd mit Alkalihydraten, so kann die Schmelze in Wasser völlig in Lösung gebracht werden. Wird Schwefelan- timon zur Entschwefelung mit alkalischen Substanzen (Potasche, Soda, schwarzem Fluss) zusammengeschmolzen (S. 129), so scheidet sich unter Bildung von Schwefelalkali und schwefel- saurem Alkali zwar metallisches Antimon ab, aber durch das Schwefelalkali wird Schwefelantimon als Schwefelsalz in der Schlacke mehr zurückgehalten, als z. B. Schwefelblei (S. 154).
Durch einen Eisenzusatz lässt sich zwar das Schwefelsalz zerlegen und der grösste Theil des Antimons abscheiden, allein
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§. 183. Proben auf met. Ant.
schmelzen des Wismuthes aus seinen Erzen (S. 391) angegeben
ist, indem man zur Probe bis 500 Gramm und mehr Erz in
haselnuss- bis wallnussgrossen Stücken anwendet.
Das in höheren Temperaturen flüchtige, im Untersatz an-
gesammelte Antimonium crudum zeigt ein strahlig-krystalli-
nisches Gefüge.
Die Rückstände können noch 10—12 % Antimon in Gestalt
von Schwefelmetall und bei nicht gehörigem Luftabschluss von
Oxyd und Oxysulphuret enthalten.
§. 182. Indirecte Probe. Bei in Säuren unlöslichen Gang-
arten digerirt man 1—2 Gramm sehr feingepulvertes Erz mit
Salzsäure, bis unter Entwicklung von Schwefelwasserstoff alles
Schwefelantimon aufgelöst ist, filtrirt, wäscht mit durch Salz-
säure oder Weinsteinsäure stark angesäuertem Wasser aus, trocknet
das Filter und glüht den Rückstand, wo sich aus der Differenz
der Gehalt an Schwefelantimon ergiebt, aus welchem sich der
an metallischem Antimon berechnen lässt. Bei einem Bleige-
halt des Erzes kann Chlorblei im Rückstande bleiben, wenn
nicht hinreichend ausgewaschen wird.
Indirecte
Probe.
2. Kapitel.
Proben auf metallisches Antimon.
§. 183. Allgemeines. Sämmtliche Proben sind mit Mängeln
behaftet, welche ihren Grund theils in der Flüchtigkeit, theils
in der Verschlackbarkeit des Antimons als Oxyd und Schwefel-
metall haben. Antimonoxyd mit kohlensaurem Alkali zusammen-
geschmolzen, treibt die Kohlensäure aus, beim Behandeln der
Masse mit Wasser bleibt alkalifreies Oxyd zurück; schmilzt man
das Antimonoxyd mit Alkalihydraten, so kann die Schmelze in
Wasser völlig in Lösung gebracht werden. Wird Schwefelan-
timon zur Entschwefelung mit alkalischen Substanzen (Potasche,
Soda, schwarzem Fluss) zusammengeschmolzen (S. 129), so
scheidet sich unter Bildung von Schwefelalkali und schwefel-
saurem Alkali zwar metallisches Antimon ab, aber durch das
Schwefelalkali wird Schwefelantimon als Schwefelsalz in der
Schlacke mehr zurückgehalten, als z. B. Schwefelblei (S. 154).
Werth
der Probir-
methoden.
Durch einen Eisenzusatz lässt sich zwar das Schwefelsalz
zerlegen und der grösste Theil des Antimons abscheiden, allein
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/441>, abgerufen am 23.11.2024.
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