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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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VIII. Kobalt.
baltvitriol Co S + 7 H mit 15,7 Co; Zaffer; kobalthal-
tige Leche
und Speisen etc.), so bedarf dasselbe einer Rö-
stung
(S. 219), bei fehlendem Schwefelgehalt kann man gleich
zum Arseniciren (S. 221) schreiten (schwarzer Erdko-
balt
(Co, Cu) Mn2 + 4 H mit 30--40 Co; brauner und
gelber Erdkobalt, ein Gemenge wasserhaltiger arsensaurer
Salze von Eisenoxyd, Kobaltoxyd und Kalk; Smalte, kobalt-
haltige Schlacken, auf nassem Wege ausgefälltes eisenhaltiges
Kobaltoxyd etc.), insofern auch diese Operation nicht überflüssig
ist, wenn das Probirgut mehr Arsen enthält, als zur Bildung
von Co4 As erforderlich (Speiskobalt Co As mit 15--28 Co;
Hartkobaltkies Co2 As3 mit 20,8 Co; Kobaltblüthe Co3
As + 8 H mit 29,5 Co; Kobaltbeschlag, ein Gemenge von
Kobalt- und Arsenikblüthe mit 12,5--14,1 Co; manche Kobalt-
speisen
, etc.).

Die arsenicirte Substanz wird nöthigenfalls mit Zusatz von
Eisenfeile (bei Mangel an Eisen) oder mit Eisendraht (bei An-
wesenheit von Blei oder Wismuth) einem reducirenden und
solvirenden Schmelzen
auf einen Speisekönig unterworfen
(S. 223), diesem durch Verschlacken mit Borax das Arseneisen
entzogen (S. 226) und der Rückstand desarsenicirt, wo dann
reines Co4 As zurückbleibt, insofern das Probirgut frei von
Nickel und Kupfer ist. Sind diese vorhanden, so bestimmt man
das Kobalt durch Verschlacken des Co4 As aus der Differenz
(S. 228).

3) Geringe Kobaltmengen taxirt man wohl ungefähr mittelst
einer colorimetrischen Probe, wie schon von Lampadius1)
und Bodemann2) vorgeschlagen, nach Art der colorimetrischen
Kupferprobe durch Vergleichung der von der Probesubstanz er-
haltenen röthlich-braunen ammoniakalischen Kobaltlösungen mit
Musterflüssigkeiten. Nickel und Kupfer verändern die Kobalt-
färbung.



1) Erdm., J. f. pr. Chem. XIII, 385. Lampad., Fortschr. 1839. S. 7.
2) Bodemann's Probirkunst. 1845. S. 292.

VIII. Kobalt.
baltvitriol Co S + 7 H mit 15,7 Co; Zaffer; kobalthal-
tige Leche
und Speisen etc.), so bedarf dasselbe einer Rö-
stung
(S. 219), bei fehlendem Schwefelgehalt kann man gleich
zum Arseniciren (S. 221) schreiten (schwarzer Erdko-
balt
(Co, Cu) Mn2 + 4 H mit 30—40 Co; brauner und
gelber Erdkobalt, ein Gemenge wasserhaltiger arsensaurer
Salze von Eisenoxyd, Kobaltoxyd und Kalk; Smalte, kobalt-
haltige Schlacken, auf nassem Wege ausgefälltes eisenhaltiges
Kobaltoxyd etc.), insofern auch diese Operation nicht überflüssig
ist, wenn das Probirgut mehr Arsen enthält, als zur Bildung
von Co4 As erforderlich (Speiskobalt Co As mit 15—28 Co;
Hartkobaltkies Co2 As3 mit 20,8 Co; Kobaltblüthe Co3
As + 8 H mit 29,5 Co; Kobaltbeschlag, ein Gemenge von
Kobalt- und Arsenikblüthe mit 12,5—14,1 Co; manche Kobalt-
speisen
, etc.).

Die arsenicirte Substanz wird nöthigenfalls mit Zusatz von
Eisenfeile (bei Mangel an Eisen) oder mit Eisendraht (bei An-
wesenheit von Blei oder Wismuth) einem reducirenden und
solvirenden Schmelzen
auf einen Speisekönig unterworfen
(S. 223), diesem durch Verschlacken mit Borax das Arseneisen
entzogen (S. 226) und der Rückstand desarsenicirt, wo dann
reines Co4 As zurückbleibt, insofern das Probirgut frei von
Nickel und Kupfer ist. Sind diese vorhanden, so bestimmt man
das Kobalt durch Verschlacken des Co4 As aus der Differenz
(S. 228).

3) Geringe Kobaltmengen taxirt man wohl ungefähr mittelst
einer colorimetrischen Probe, wie schon von Lampadius1)
und Bodemann2) vorgeschlagen, nach Art der colorimetrischen
Kupferprobe durch Vergleichung der von der Probesubstanz er-
haltenen röthlich-braunen ammoniakalischen Kobaltlösungen mit
Musterflüssigkeiten. Nickel und Kupfer verändern die Kobalt-
färbung.



1) Erdm., J. f. pr. Chem. XIII, 385. Lampad., Fortschr. 1839. S. 7.
2) Bodemann’s Probirkunst. 1845. S. 292.
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[362/0400] VIII. Kobalt. baltvitriol Co S + 7 H mit 15,7 Co; Zaffer; kobalthal- tige Leche und Speisen etc.), so bedarf dasselbe einer Rö- stung (S. 219), bei fehlendem Schwefelgehalt kann man gleich zum Arseniciren (S. 221) schreiten (schwarzer Erdko- balt (Co, Cu) Mn2 + 4 H mit 30—40 Co; brauner und gelber Erdkobalt, ein Gemenge wasserhaltiger arsensaurer Salze von Eisenoxyd, Kobaltoxyd und Kalk; Smalte, kobalt- haltige Schlacken, auf nassem Wege ausgefälltes eisenhaltiges Kobaltoxyd etc.), insofern auch diese Operation nicht überflüssig ist, wenn das Probirgut mehr Arsen enthält, als zur Bildung von Co4 As erforderlich (Speiskobalt Co As mit 15—28 Co; Hartkobaltkies Co2 As3 mit 20,8 Co; Kobaltblüthe Co3 As + 8 H mit 29,5 Co; Kobaltbeschlag, ein Gemenge von Kobalt- und Arsenikblüthe mit 12,5—14,1 Co; manche Kobalt- speisen, etc.). Die arsenicirte Substanz wird nöthigenfalls mit Zusatz von Eisenfeile (bei Mangel an Eisen) oder mit Eisendraht (bei An- wesenheit von Blei oder Wismuth) einem reducirenden und solvirenden Schmelzen auf einen Speisekönig unterworfen (S. 223), diesem durch Verschlacken mit Borax das Arseneisen entzogen (S. 226) und der Rückstand desarsenicirt, wo dann reines Co4 As zurückbleibt, insofern das Probirgut frei von Nickel und Kupfer ist. Sind diese vorhanden, so bestimmt man das Kobalt durch Verschlacken des Co4 As aus der Differenz (S. 228). 3) Geringe Kobaltmengen taxirt man wohl ungefähr mittelst einer colorimetrischen Probe, wie schon von Lampadius 1) und Bodemann 2) vorgeschlagen, nach Art der colorimetrischen Kupferprobe durch Vergleichung der von der Probesubstanz er- haltenen röthlich-braunen ammoniakalischen Kobaltlösungen mit Musterflüssigkeiten. Nickel und Kupfer verändern die Kobalt- färbung. 1) Erdm., J. f. pr. Chem. XIII, 385. Lampad., Fortschr. 1839. S. 7. 2) Bodemann’s Probirkunst. 1845. S. 292.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 362. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/400>, abgerufen am 23.11.2024.