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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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§. 147. Englische Probe.
Schlacke und der Summe der Gewichte der zugefügten ver-
schlackbaren Bestandtheile
[Formel 1] das Gewicht der im Erze enthaltenen verschlack baren Bestand-
theile, welche in die Schlacke übergegangen und bei der
Berthier'schen Probe nicht bestimmbar sind (als Thonerde,
Manganoxyd, Alkalien etc.).

§. 147. Englische Eisenprobe.1) Man wendet unausgefüt-Verfahren.
terte cornische Thon- (S. 84) oder besser Graphittiegel an,
thut in dieselben 100--1000 Grain (7--70 Gramm) Erz im Ge-
menge mit 20--25% Kohlenpulver, Koksklein oder Anthracit-
pulver und den Percy'schen Flussmitteln (S. 333), lutirt die
bedeckten Tiegel und versetzt sie während 1 Stunde im Wind-
ofen bei Koks oder Anthracit allmälig in Weissglühhitze. Es
muss ein gutgeschmolzener König und eine glasige, durch-
scheinende, schwach grüne oder graue Schlacke erfolgen, aus
welcher einzelne Körner mit dem Magnet ausgezogen werden.
Von 500 Grain Rotheisenstein erfolgten z. B. mit 200 Gr. Glas,
300 Gr. Kalk und 120 Gr. Anthracitpulver 345 Gr. = 69%
Roheisen und mit 250 Gr. Schieferthon, 300 Gr. Kalk und
120 Gr. Anthracitpulver 691/2% Roheisen.

§. 148. Berthier's Verfahren zur Ermittlung der schlacken-
gebenden Bestandtheile auf trocknem und nassem Wege.

Diese Probe2) bezweckt, mittelst einfacher analytisch-che-Zweck der
Probe.

mischer Operationen die erdigen Bestandtheile in einem Erze
der Qualität und Quantität nach kennen zu lehren, um danach
eine richtige Beschickung für die Eisenprobe auf trocknem Wege
zusammensetzen zu können (S. 331).

Die Probe erstreckt sich eigentlich nur auf die Bestimmung
des Glüheverlustes, des Kalkerde- und des Thon- und
Quarzgehaltes, lässt aber auch mit passender Modification
diejenige eines Magnesia- und Thonerde gehaltes zu. Der
Untersuchung entziehen sich Mangan, Alkalien u. a. (Der
Mangangehalt kann durch eine volumetrische Probe (§. 110, 2,
b, g und §. 151, 2) bestimmt werden.) Ermittelt man noch den
Eisengehalt des Erzes auf nassem oder trocknem Wege, so er-

1) Percy-Wedding's Metallurgie. Bd. II. S. 460.
2) Berthier, Handb. d. met. analyt. Chemie, deutsch von Kersten,
1836. II, 273.

§. 147. Englische Probe.
Schlacke und der Summe der Gewichte der zugefügten ver-
schlackbaren Bestandtheile
[Formel 1] das Gewicht der im Erze enthaltenen verschlack baren Bestand-
theile, welche in die Schlacke übergegangen und bei der
Berthier’schen Probe nicht bestimmbar sind (als Thonerde,
Manganoxyd, Alkalien etc.).

§. 147. Englische Eisenprobe.1) Man wendet unausgefüt-Verfahren.
terte cornische Thon- (S. 84) oder besser Graphittiegel an,
thut in dieselben 100—1000 Grain (7—70 Gramm) Erz im Ge-
menge mit 20—25% Kohlenpulver, Koksklein oder Anthracit-
pulver und den Percy’schen Flussmitteln (S. 333), lutirt die
bedeckten Tiegel und versetzt sie während 1 Stunde im Wind-
ofen bei Koks oder Anthracit allmälig in Weissglühhitze. Es
muss ein gutgeschmolzener König und eine glasige, durch-
scheinende, schwach grüne oder graue Schlacke erfolgen, aus
welcher einzelne Körner mit dem Magnet ausgezogen werden.
Von 500 Grain Rotheisenstein erfolgten z. B. mit 200 Gr. Glas,
300 Gr. Kalk und 120 Gr. Anthracitpulver 345 Gr. = 69%
Roheisen und mit 250 Gr. Schieferthon, 300 Gr. Kalk und
120 Gr. Anthracitpulver 69½% Roheisen.

§. 148. Berthier’s Verfahren zur Ermittlung der schlacken-
gebenden Bestandtheile auf trocknem und nassem Wege.

Diese Probe2) bezweckt, mittelst einfacher analytisch-che-Zweck der
Probe.

mischer Operationen die erdigen Bestandtheile in einem Erze
der Qualität und Quantität nach kennen zu lehren, um danach
eine richtige Beschickung für die Eisenprobe auf trocknem Wege
zusammensetzen zu können (S. 331).

Die Probe erstreckt sich eigentlich nur auf die Bestimmung
des Glüheverlustes, des Kalkerde- und des Thon- und
Quarzgehaltes, lässt aber auch mit passender Modification
diejenige eines Magnesia- und Thonerde gehaltes zu. Der
Untersuchung entziehen sich Mangan, Alkalien u. a. (Der
Mangangehalt kann durch eine volumetrische Probe (§. 110, 2,
b, γ und §. 151, 2) bestimmt werden.) Ermittelt man noch den
Eisengehalt des Erzes auf nassem oder trocknem Wege, so er-

1) Percy-Wedding’s Metallurgie. Bd. II. S. 460.
2) Berthier, Handb. d. met. analyt. Chemie, deutsch von Kersten,
1836. II, 273.
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[347/0385] §. 147. Englische Probe. Schlacke und der Summe der Gewichte der zugefügten ver- schlackbaren Bestandtheile [FORMEL] das Gewicht der im Erze enthaltenen verschlack baren Bestand- theile, welche in die Schlacke übergegangen und bei der Berthier’schen Probe nicht bestimmbar sind (als Thonerde, Manganoxyd, Alkalien etc.). §. 147. Englische Eisenprobe. 1) Man wendet unausgefüt- terte cornische Thon- (S. 84) oder besser Graphittiegel an, thut in dieselben 100—1000 Grain (7—70 Gramm) Erz im Ge- menge mit 20—25% Kohlenpulver, Koksklein oder Anthracit- pulver und den Percy’schen Flussmitteln (S. 333), lutirt die bedeckten Tiegel und versetzt sie während 1 Stunde im Wind- ofen bei Koks oder Anthracit allmälig in Weissglühhitze. Es muss ein gutgeschmolzener König und eine glasige, durch- scheinende, schwach grüne oder graue Schlacke erfolgen, aus welcher einzelne Körner mit dem Magnet ausgezogen werden. Von 500 Grain Rotheisenstein erfolgten z. B. mit 200 Gr. Glas, 300 Gr. Kalk und 120 Gr. Anthracitpulver 345 Gr. = 69% Roheisen und mit 250 Gr. Schieferthon, 300 Gr. Kalk und 120 Gr. Anthracitpulver 69½% Roheisen. Verfahren. §. 148. Berthier’s Verfahren zur Ermittlung der schlacken- gebenden Bestandtheile auf trocknem und nassem Wege. Diese Probe 2) bezweckt, mittelst einfacher analytisch-che- mischer Operationen die erdigen Bestandtheile in einem Erze der Qualität und Quantität nach kennen zu lehren, um danach eine richtige Beschickung für die Eisenprobe auf trocknem Wege zusammensetzen zu können (S. 331). Zweck der Probe. Die Probe erstreckt sich eigentlich nur auf die Bestimmung des Glüheverlustes, des Kalkerde- und des Thon- und Quarzgehaltes, lässt aber auch mit passender Modification diejenige eines Magnesia- und Thonerde gehaltes zu. Der Untersuchung entziehen sich Mangan, Alkalien u. a. (Der Mangangehalt kann durch eine volumetrische Probe (§. 110, 2, b, γ und §. 151, 2) bestimmt werden.) Ermittelt man noch den Eisengehalt des Erzes auf nassem oder trocknem Wege, so er- 1) Percy-Wedding’s Metallurgie. Bd. II. S. 460. 2) Berthier, Handb. d. met. analyt. Chemie, deutsch von Kersten, 1836. II, 273.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/385>, abgerufen am 23.11.2024.