schweren nachweist. Nach Plattner giebt Feinsilber mit dem 5fachen Blei oft bis 0,009 Verlust, Brandsilber mit 937 Taus. Feine und dem 5fachen Blei 0,0042--0,0059, Raffinatsilber mit 687--750 Taus. Feine und dem 14--16fachen Blei 0,0073-- 0,0083 Verlust.
Zu Arany-Idka in Ungarn rechnet man bei Amalgamations- rohsilber mit 600--700 Taus. Feine 7--10 Taus. Verlust wegen des Capellenzuges.
Oberharzer Brandsilber zeigte in der Ober- und Unter- probe, sowie in der Granalienprobe nachstehende Gehalte:
[Tabelle]
In der Berliner Münze ergab die Gay-Lussac'sche Titrir- probe gegen die trockne Münzprobe nachstehende Anzahl Tausend- theile mehr:
4) Die Beschaffenheit der Capellen (S. 89). Diese müssen höchst sorgfältig und möglichst gleichmässig hergestellt werden, indem man eine grosse Anzahl davon auf einmal aus demselben Material schlägt oder besser presst. Von ausgezeich- neter Qualität sind die Capellen der Pariser Münze.
Probenehmen.
§. 120. Probirverfahren. Behuf Probenahme schmilzt man entweder die Legirung ein, nimmt eine Granalienprobe (S. 14) und wählt die getrockneten Granalien bis etwa zur Linsengrösse aus (gröbere Granalien plattet man wohl aus und trocknet das Zerschnittene, wenn ein mechanischer Wassergehalt darin ver- muthet wird), oder man macht eine Aushiebprobe (S. 13),
IV. Silber. Legirungen.
schweren nachweist. Nach Plattner giebt Feinsilber mit dem 5fachen Blei oft bis 0,009 Verlust, Brandsilber mit 937 Taus. Feine und dem 5fachen Blei 0,0042—0,0059, Raffinatsilber mit 687—750 Taus. Feine und dem 14—16fachen Blei 0,0073— 0,0083 Verlust.
Zu Arany-Idka in Ungarn rechnet man bei Amalgamations- rohsilber mit 600—700 Taus. Feine 7—10 Taus. Verlust wegen des Capellenzuges.
Oberharzer Brandsilber zeigte in der Ober- und Unter- probe, sowie in der Granalienprobe nachstehende Gehalte:
[Tabelle]
In der Berliner Münze ergab die Gay-Lussac’sche Titrir- probe gegen die trockne Münzprobe nachstehende Anzahl Tausend- theile mehr:
Bei 1000 — 950 Taus. Silbergehalt = 3 ½ Taus. Differenz.
„ 949—850 „ „ = 4 „ „
„ 849—750 „ „ = 5 „ „
„ 749—600 „ „ = 6 „ „
„ 599—500 „ „ = 5 „ „
„ 499—400 „ „ = 4 „ „
„ 399—200 „ „ = 3 „ „
„ 199—100 „ „ = 2 „ „
„ 99— 0 „ „ = 1 „ „
Das Silberkorn enthält etwa 2 Taus. Blei.
Capellen- beschaffenheit.
4) Die Beschaffenheit der Capellen (S. 89). Diese müssen höchst sorgfältig und möglichst gleichmässig hergestellt werden, indem man eine grosse Anzahl davon auf einmal aus demselben Material schlägt oder besser presst. Von ausgezeich- neter Qualität sind die Capellen der Pariser Münze.
Probenehmen.
§. 120. Probirverfahren. Behuf Probenahme schmilzt man entweder die Legirung ein, nimmt eine Granalienprobe (S. 14) und wählt die getrockneten Granalien bis etwa zur Linsengrösse aus (gröbere Granalien plattet man wohl aus und trocknet das Zerschnittene, wenn ein mechanischer Wassergehalt darin ver- muthet wird), oder man macht eine Aushiebprobe (S. 13),
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IV. Silber. Legirungen.
schweren nachweist. Nach Plattner giebt Feinsilber mit dem
5fachen Blei oft bis 0,009 Verlust, Brandsilber mit 937 Taus.
Feine und dem 5fachen Blei 0,0042—0,0059, Raffinatsilber mit
687—750 Taus. Feine und dem 14—16fachen Blei 0,0073—
0,0083 Verlust.
Zu Arany-Idka in Ungarn rechnet man bei Amalgamations-
rohsilber mit 600—700 Taus. Feine 7—10 Taus. Verlust wegen
des Capellenzuges.
Oberharzer Brandsilber zeigte in der Ober- und Unter-
probe, sowie in der Granalienprobe nachstehende Gehalte:
In der Berliner Münze ergab die Gay-Lussac’sche Titrir-
probe gegen die trockne Münzprobe nachstehende Anzahl Tausend-
theile mehr:
Bei 1000 — 950 Taus. Silbergehalt = 3 ½ Taus. Differenz.
„ 949—850 „ „ = 4 „ „
„ 849—750 „ „ = 5 „ „
„ 749—600 „ „ = 6 „ „
„ 599—500 „ „ = 5 „ „
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„ 99— 0 „ „ = 1 „ „
Das Silberkorn enthält etwa 2 Taus. Blei.
4) Die Beschaffenheit der Capellen (S. 89). Diese
müssen höchst sorgfältig und möglichst gleichmässig hergestellt
werden, indem man eine grosse Anzahl davon auf einmal aus
demselben Material schlägt oder besser presst. Von ausgezeich-
neter Qualität sind die Capellen der Pariser Münze.
§. 120. Probirverfahren. Behuf Probenahme schmilzt man
entweder die Legirung ein, nimmt eine Granalienprobe (S. 14)
und wählt die getrockneten Granalien bis etwa zur Linsengrösse
aus (gröbere Granalien plattet man wohl aus und trocknet das
Zerschnittene, wenn ein mechanischer Wassergehalt darin ver-
muthet wird), oder man macht eine Aushiebprobe (S. 13),
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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/310>, abgerufen am 20.07.2024.
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