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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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Reagent. f. nasse gewichtsanalyt. Proben.
lassen der Gasentwicklung glüht, die Masse mit heissem Wasser
auswäscht, bis das Filtrat Silberlösung nicht mehr trübt, und
dann das Pulver trocknet. Aus Lösungen von Kupfer und Nickel
fällt das Eisenpulver in der Kälte nur Kupfer, in der Wärme
auch etwas Nickel. -- Feiner Claviersaitendraht dient
bei der Massanalyse zur Bestimmung des Titers von Chamäleon.

Die nachstehende Tabelle zeigt in den verticalen Linien
die reducirbaren, in den horizontalen die reducirenden Metalle.
+ bezeichnet die Reducirbarkeit, -- das indifferente Verhalten.

[Tabelle]
Zink.

2) Zink. Dasselbe dient in Granalienform statt des Eisens
zum Fällen von Kupfer, fällt aber schon in der Kälte etwa vor-
handenes Nickel in Etwas mit. Dasselbe muss zu diesem Zwecke
frei von Metallen (Kupfer, Blei etc.) sein, welche, in verdünnten
Säuren unlöslich, das Kupfer verunreinigen. -- In der Mass-
analyse reducirt man mittelst Zinks Eisenoxyd zu Oxydul
(Margueritte'sche Eisenprobe) und es ist dabei ein Eisen-
gehalt desselben schädlich.

Man erhält für beide Zwecke ein hinreichend reines Material, wenn
man gutes schlesisches oder altenberger Zink in einer Retorte aus hessischem
Thon im Gebläseofen so stark erhitzt, dass dasselbe überdestillirt und aus
dem mit einem Thonpfeifenstiel öfters aufzustockelnden Retortenhals in ein
Gefäss mit Wasser tröpfelt. Der Siedepunct des Zinkes liegt etwa bei
1040° C. Ein eisenfreies Zink giebt in Schwefelsäure gelöst mit Chamäleon-
lösung gleich eine rothe Färbung.


Kupfer.

3) Kupfer. Manche Kupfersorten des Handels (z. B. schwe-
disches Kupfer, Paschkow-Kupfer) sind hinreichend frei von

Reagent. f. nasse gewichtsanalyt. Proben.
lassen der Gasentwicklung glüht, die Masse mit heissem Wasser
auswäscht, bis das Filtrat Silberlösung nicht mehr trübt, und
dann das Pulver trocknet. Aus Lösungen von Kupfer und Nickel
fällt das Eisenpulver in der Kälte nur Kupfer, in der Wärme
auch etwas Nickel. — Feiner Claviersaitendraht dient
bei der Massanalyse zur Bestimmung des Titers von Chamäleon.

Die nachstehende Tabelle zeigt in den verticalen Linien
die reducirbaren, in den horizontalen die reducirenden Metalle.
+ bezeichnet die Reducirbarkeit, — das indifferente Verhalten.

[Tabelle]
Zink.

2) Zink. Dasselbe dient in Granalienform statt des Eisens
zum Fällen von Kupfer, fällt aber schon in der Kälte etwa vor-
handenes Nickel in Etwas mit. Dasselbe muss zu diesem Zwecke
frei von Metallen (Kupfer, Blei etc.) sein, welche, in verdünnten
Säuren unlöslich, das Kupfer verunreinigen. — In der Mass-
analyse reducirt man mittelst Zinks Eisenoxyd zu Oxydul
(Margueritte’sche Eisenprobe) und es ist dabei ein Eisen-
gehalt desselben schädlich.

Man erhält für beide Zwecke ein hinreichend reines Material, wenn
man gutes schlesisches oder altenberger Zink in einer Retorte aus hessischem
Thon im Gebläseofen so stark erhitzt, dass dasselbe überdestillirt und aus
dem mit einem Thonpfeifenstiel öfters aufzustockelnden Retortenhals in ein
Gefäss mit Wasser tröpfelt. Der Siedepunct des Zinkes liegt etwa bei
1040° C. Ein eisenfreies Zink giebt in Schwefelsäure gelöst mit Chamäleon-
lösung gleich eine rothe Färbung.


Kupfer.

3) Kupfer. Manche Kupfersorten des Handels (z. B. schwe-
disches Kupfer, Paschkow-Kupfer) sind hinreichend frei von

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[140/0178] Reagent. f. nasse gewichtsanalyt. Proben. lassen der Gasentwicklung glüht, die Masse mit heissem Wasser auswäscht, bis das Filtrat Silberlösung nicht mehr trübt, und dann das Pulver trocknet. Aus Lösungen von Kupfer und Nickel fällt das Eisenpulver in der Kälte nur Kupfer, in der Wärme auch etwas Nickel. — Feiner Claviersaitendraht dient bei der Massanalyse zur Bestimmung des Titers von Chamäleon. Die nachstehende Tabelle zeigt in den verticalen Linien die reducirbaren, in den horizontalen die reducirenden Metalle. + bezeichnet die Reducirbarkeit, — das indifferente Verhalten. 2) Zink. Dasselbe dient in Granalienform statt des Eisens zum Fällen von Kupfer, fällt aber schon in der Kälte etwa vor- handenes Nickel in Etwas mit. Dasselbe muss zu diesem Zwecke frei von Metallen (Kupfer, Blei etc.) sein, welche, in verdünnten Säuren unlöslich, das Kupfer verunreinigen. — In der Mass- analyse reducirt man mittelst Zinks Eisenoxyd zu Oxydul (Margueritte’sche Eisenprobe) und es ist dabei ein Eisen- gehalt desselben schädlich. Man erhält für beide Zwecke ein hinreichend reines Material, wenn man gutes schlesisches oder altenberger Zink in einer Retorte aus hessischem Thon im Gebläseofen so stark erhitzt, dass dasselbe überdestillirt und aus dem mit einem Thonpfeifenstiel öfters aufzustockelnden Retortenhals in ein Gefäss mit Wasser tröpfelt. Der Siedepunct des Zinkes liegt etwa bei 1040° C. Ein eisenfreies Zink giebt in Schwefelsäure gelöst mit Chamäleon- lösung gleich eine rothe Färbung. 3) Kupfer. Manche Kupfersorten des Handels (z. B. schwe- disches Kupfer, Paschkow-Kupfer) sind hinreichend frei von

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/178>, abgerufen am 27.11.2024.