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Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866.

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§. 48. Gewichte.
zeigen. Mulder's Wage 1) giebt noch 1/20 Milligr. an. Zweckmässig
eingerichtete Münzwagen sind von Mohr empfohlen, desgleichen
auch z. B. die Löthrohrprobirwagen.

2) Vor-, Einwiege-, Schlieg- oder Erzwage, ohneVorwage.
Gehäuse, zum Einwägen von Erzen etc. und zum Auswägen der
Könige von unedlen Metallen. Bei 5 Gramm Belastung auf
jeder Schale incl. der Einsatzschalen mit Griff muss die Wage
bei 1 Milligramm Auflage deutlich sichtbar ausschlagen. Trag-
kraft bis 30, höchstens 50 Gramm.

Eine auf den Freiberger und Oberharzer Hütten übliche
Construction ergeben die Figuren 140 und 141 auf Taf. VII. Die
Buchstaben haben dieselbe Bedeutung, wie in Fig. 137 u. 138.

Die in der Fahluner Bergschule für Roheisenproben vor-
handenen Wagen mit 122 Mm. langem messingnen Wagebalken
mit stählernen Zapfen, welche 1 Milligramm noch deutlich an-
geben, haben auf ihrem Wagbalken eine decimale Eintheilung,
welche beim Anhängen von Centigrammhäkchen Milligramm an-
zeigt. Die silbernen Wagschalen von 37 Mm. Durchmesser sind
an 74 Mm. langen Schnüren aufgehängt.

3) Apothekerwage. (Taf. VII. Fig. 142) zum genauenApotheker-
wage.

Abwägen grösserer Quanten, z. B. bei Nässproben, der Huss'-
schen Salpeterprobe, bei Quecksilber- und Will'schen Braun-
steinproben etc., noch 5 Mgr. anzeigend. a durchbrochener Wag-
balken mit Zunge b. c Bügel mit Schalen d.

4) Gewöhnliche Handwage (Commercialwage), zumHandwage.
Abwägen mehrerer Pfunde, z. B. bei Bereitung von schwarzem
Fluss. Auch wird eine solche Wage wohl statt der vorigen bei
Nässproben, Antimonproben etc. angewandt.

§. 48. Gewichte. Dieselben bestehen gewöhnlich aus Platin,Material zu d.
Gewichten.

Silber, Argentan oder Messing. Das Argentan läuft weniger leicht
als Silber und Messing an, hat ein geringeres specifisches Gewicht
als beide, und ein viel geringeres, als Platin und ist härter.
Die kleinsten Gewichte stellt man wohl aus Federmark oder
Aluminium her. Messinggewichte werden vor dem letzten Ju-
stiren zweckmässig galvanisch vergoldet. Der durch das An-
laufen entstehende Ueberzug pflegt indess selbst auf sehr feinen
Wagen keine merklichen Differenzen zu veranlassen.

Die Prüfung der Gewichte geschieht auf einer richtigen undPrüfung der
Gewichte.

hinreichend empfindlichen Wage in der Weise, dass man zu-

1) Die Silberprobirmethode, von G. J. Mulder, deutsch v. Grimm. Leipzig
1859. S. 230.

§. 48. Gewichte.
zeigen. Mulder’s Wage 1) giebt noch 1/20 Milligr. an. Zweckmässig
eingerichtete Münzwagen sind von Mohr empfohlen, desgleichen
auch z. B. die Löthrohrprobirwagen.

2) Vor-, Einwiege-, Schlieg- oder Erzwage, ohneVorwage.
Gehäuse, zum Einwägen von Erzen etc. und zum Auswägen der
Könige von unedlen Metallen. Bei 5 Gramm Belastung auf
jeder Schale incl. der Einsatzschalen mit Griff muss die Wage
bei 1 Milligramm Auflage deutlich sichtbar ausschlagen. Trag-
kraft bis 30, höchstens 50 Gramm.

Eine auf den Freiberger und Oberharzer Hütten übliche
Construction ergeben die Figuren 140 und 141 auf Taf. VII. Die
Buchstaben haben dieselbe Bedeutung, wie in Fig. 137 u. 138.

Die in der Fahluner Bergschule für Roheisenproben vor-
handenen Wagen mit 122 Mm. langem messingnen Wagebalken
mit stählernen Zapfen, welche 1 Milligramm noch deutlich an-
geben, haben auf ihrem Wagbalken eine decimale Eintheilung,
welche beim Anhängen von Centigrammhäkchen Milligramm an-
zeigt. Die silbernen Wagschalen von 37 Mm. Durchmesser sind
an 74 Mm. langen Schnüren aufgehängt.

3) Apothekerwage. (Taf. VII. Fig. 142) zum genauenApotheker-
wage.

Abwägen grösserer Quanten, z. B. bei Nässproben, der Huss’-
schen Salpeterprobe, bei Quecksilber- und Will’schen Braun-
steinproben etc., noch 5 Mgr. anzeigend. a durchbrochener Wag-
balken mit Zunge b. c Bügel mit Schalen d.

4) Gewöhnliche Handwage (Commercialwage), zumHandwage.
Abwägen mehrerer Pfunde, z. B. bei Bereitung von schwarzem
Fluss. Auch wird eine solche Wage wohl statt der vorigen bei
Nässproben, Antimonproben etc. angewandt.

§. 48. Gewichte. Dieselben bestehen gewöhnlich aus Platin,Material zu d.
Gewichten.

Silber, Argentan oder Messing. Das Argentan läuft weniger leicht
als Silber und Messing an, hat ein geringeres specifisches Gewicht
als beide, und ein viel geringeres, als Platin und ist härter.
Die kleinsten Gewichte stellt man wohl aus Federmark oder
Aluminium her. Messinggewichte werden vor dem letzten Ju-
stiren zweckmässig galvanisch vergoldet. Der durch das An-
laufen entstehende Ueberzug pflegt indess selbst auf sehr feinen
Wagen keine merklichen Differenzen zu veranlassen.

Die Prüfung der Gewichte geschieht auf einer richtigen undPrüfung der
Gewichte.

hinreichend empfindlichen Wage in der Weise, dass man zu-

1) Die Silberprobirmethode, von G. J. Mulder, deutsch v. Grimm. Leipzig
1859. S. 230.
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[101/0139] §. 48. Gewichte. zeigen. Mulder’s Wage 1) giebt noch 1/20 Milligr. an. Zweckmässig eingerichtete Münzwagen sind von Mohr empfohlen, desgleichen auch z. B. die Löthrohrprobirwagen. 2) Vor-, Einwiege-, Schlieg- oder Erzwage, ohne Gehäuse, zum Einwägen von Erzen etc. und zum Auswägen der Könige von unedlen Metallen. Bei 5 Gramm Belastung auf jeder Schale incl. der Einsatzschalen mit Griff muss die Wage bei 1 Milligramm Auflage deutlich sichtbar ausschlagen. Trag- kraft bis 30, höchstens 50 Gramm. Vorwage. Eine auf den Freiberger und Oberharzer Hütten übliche Construction ergeben die Figuren 140 und 141 auf Taf. VII. Die Buchstaben haben dieselbe Bedeutung, wie in Fig. 137 u. 138. Die in der Fahluner Bergschule für Roheisenproben vor- handenen Wagen mit 122 Mm. langem messingnen Wagebalken mit stählernen Zapfen, welche 1 Milligramm noch deutlich an- geben, haben auf ihrem Wagbalken eine decimale Eintheilung, welche beim Anhängen von Centigrammhäkchen Milligramm an- zeigt. Die silbernen Wagschalen von 37 Mm. Durchmesser sind an 74 Mm. langen Schnüren aufgehängt. 3) Apothekerwage. (Taf. VII. Fig. 142) zum genauen Abwägen grösserer Quanten, z. B. bei Nässproben, der Huss’- schen Salpeterprobe, bei Quecksilber- und Will’schen Braun- steinproben etc., noch 5 Mgr. anzeigend. a durchbrochener Wag- balken mit Zunge b. c Bügel mit Schalen d. Apotheker- wage. 4) Gewöhnliche Handwage (Commercialwage), zum Abwägen mehrerer Pfunde, z. B. bei Bereitung von schwarzem Fluss. Auch wird eine solche Wage wohl statt der vorigen bei Nässproben, Antimonproben etc. angewandt. Handwage. §. 48. Gewichte. Dieselben bestehen gewöhnlich aus Platin, Silber, Argentan oder Messing. Das Argentan läuft weniger leicht als Silber und Messing an, hat ein geringeres specifisches Gewicht als beide, und ein viel geringeres, als Platin und ist härter. Die kleinsten Gewichte stellt man wohl aus Federmark oder Aluminium her. Messinggewichte werden vor dem letzten Ju- stiren zweckmässig galvanisch vergoldet. Der durch das An- laufen entstehende Ueberzug pflegt indess selbst auf sehr feinen Wagen keine merklichen Differenzen zu veranlassen. Material zu d. Gewichten. Die Prüfung der Gewichte geschieht auf einer richtigen und hinreichend empfindlichen Wage in der Weise, dass man zu- Prüfung der Gewichte. 1) Die Silberprobirmethode, von G. J. Mulder, deutsch v. Grimm. Leipzig 1859. S. 230.

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Zitationshilfe: Kerl, Bruno: Metallurgische Probirkunst. Leipzig, 1866, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kerl_metallurgische_1866/139>, abgerufen am 24.11.2024.