Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.mehrers dann ein Stück Fleisch/ denen jhr Hirn/ wie den Acephalis im Leib/ vnd nahent dem Bauch stehet/ die verspotten andere/ so jhre Frewd mit Besichtigung deß Gestirns haben. Etliche seynd Leibs/ Temperaments/ Alters oder Faulheit halben mehr zum Schlaffen geneygt/dann zum nächtlichen besichtigen deß Himmels. Etliche bleiben nur allein bey der eusserlichen Ergetzlichkeit vnd dem blossen Anschauwen. Etliche schwingen jhre Gedancken in die Höhe/ vnnd lernen an dem Gestirn Gott den Herrn vnd Schöpffer erkennen. Etliche heben jhn auch drüber an zu loben vnd zu preysen. Etliche mehr fleissige vnd kunstdürstige Leute fassen viel vnterschiedliche zeiten zusammen/ vnd begreiffen endtlich den Vnterscheidt zwischen den Planeten vnd vnbeweglichen Sternen. Andere bewerben sich auch die Form vnd Art jhres Lauffs/ vnd was sie in Warheit für circulos machen/ außzuforschen vnnd erlustigen hiervber jhre Vernunfft viel herrlicher/ als die vorige jhre Augen. Andere wöllen auch erkündigen/ was für Treiber vnnd Beweger seyn müssen/ welche diese Läuffe also vervrsachen. Noch seynd etliche/ die sich gelüsten lassen/ zu erforschen auch die Ordnung/ so die Planeten vntereinander haben/ vnd die Geometricas concinnitates et pulchritudines, in comparatione tam regionum, quam motuum. Endtlich/ so finden sich auch die jhr auffmercken haben/ ob auch solche Sterne im Himmel etwas hienieden auff Erden wircken. Ein jeder bewirbet sich vmb etwas/ soda warhafftig an den Sternen/ oder an jhren Liechtern/ oder an jhren Läuffen ist/ dann er die Art vnd Natur von Gott empfangen/ daß er dieselbige endtlich durch lange Zeit vnd Mühe erlernen kan/ vnnd wann ers dann erlernet/ so gibt es jhme Vrsach zu vielen vnterschiedtlichen Handtlungen/ die er sonsten/ wann ers nicht gelernet/ wol hette vnter wegen gelassen. Da dann der Himmel/ wie Fernelius schreibet/ die causa Kv
mehrers dann ein Stück Fleisch/ denen jhr Hirn/ wie den Acephalis im Leib/ vnd nahent dem Bauch stehet/ die verspotten andere/ so jhre Frewd mit Besichtigung deß Gestirns haben. Etliche seynd Leibs/ Temperaments/ Alters oder Faulheit halben mehr zum Schlaffen geneygt/dann zum nächtlichen besichtigen deß Himmels. Etliche bleiben nur allein bey der eusserlichen Ergetzlichkeit vnd dem blossen Anschauwen. Etliche schwingen jhre Gedancken in die Höhe/ vnnd lernen an dem Gestirn Gott den Herrn vnd Schöpffer erkennen. Etliche heben jhn auch drüber an zu loben vnd zu preysen. Etliche mehr fleissige vnd kunstdürstige Leute fassen viel vnterschiedliche zeiten zusammen/ vnd begreiffen endtlich den Vnterscheidt zwischen den Planeten vnd vnbeweglichen Sternen. Andere bewerben sich auch die Form vnd Art jhres Lauffs/ vnd was sie in Warheit für circulos machen/ außzuforschen vnnd erlustigen hiervber jhre Vernunfft viel herrlicher/ als die vorige jhre Augen. Andere wöllen auch erkündigen/ was für Treiber vnnd Beweger seyn müssen/ welche diese Läuffe also vervrsachen. Noch seynd etliche/ die sich gelüsten lassen/ zu erforschen auch die Ordnung/ so die Planeten vntereinander haben/ vnd die Geometricas concinnitates et pulchritudines, in comparatione tam regionum, quam motuum. Endtlich/ so finden sich auch die jhr auffmercken haben/ ob auch solche Sterne im Himmel etwas hienieden auff Erden wircken. Ein jeder bewirbet sich vmb etwas/ soda warhafftig an den Sternen/ oder an jhren Liechtern/ oder an jhren Läuffen ist/ dann er die Art vnd Natur von Gott empfangen/ daß er dieselbige endtlich durch lange Zeit vnd Mühe erlernen kan/ vnnd wann ers dann erlernet/ so gibt es jhme Vrsach zu vielen vnterschiedtlichen Handtlungen/ die er sonsten/ wann ers nicht gelernet/ wol hette vnter wegen gelassen. Da dann der Himmel/ wie Fernelius schreibet/ die causa Kv
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mehrers dann ein Stück Fleisch/ denen jhr Hirn/ wie den Acephalis im Leib/ vnd nahent dem Bauch stehet/ die verspotten andere/ so jhre Frewd mit Besichtigung deß Gestirns haben.
Etliche seynd Leibs/ Temperaments/ Alters oder Faulheit halben mehr zum Schlaffen geneygt/dann zum nächtlichen besichtigen deß Himmels.
Etliche bleiben nur allein bey der eusserlichen Ergetzlichkeit vnd dem blossen Anschauwen.
Etliche schwingen jhre Gedancken in die Höhe/ vnnd lernen an dem Gestirn Gott den Herrn vnd Schöpffer erkennen.
Etliche heben jhn auch drüber an zu loben vnd zu preysen.
Etliche mehr fleissige vnd kunstdürstige Leute fassen viel vnterschiedliche zeiten zusammen/ vnd begreiffen endtlich den Vnterscheidt zwischen den Planeten vnd vnbeweglichen Sternen.
Andere bewerben sich auch die Form vnd Art jhres Lauffs/ vnd was sie in Warheit für circulos machen/ außzuforschen vnnd erlustigen hiervber jhre Vernunfft viel herrlicher/ als die vorige jhre Augen.
Andere wöllen auch erkündigen/ was für Treiber vnnd Beweger seyn müssen/ welche diese Läuffe also vervrsachen.
Noch seynd etliche/ die sich gelüsten lassen/ zu erforschen auch die Ordnung/ so die Planeten vntereinander haben/ vnd die Geometricas concinnitates et pulchritudines, in comparatione tam regionum, quam motuum.
Endtlich/ so finden sich auch die jhr auffmercken haben/ ob auch solche Sterne im Himmel etwas hienieden auff Erden wircken.
Ein jeder bewirbet sich vmb etwas/ soda warhafftig an den Sternen/ oder an jhren Liechtern/ oder an jhren Läuffen ist/ dann er die Art vnd Natur von Gott empfangen/ daß er dieselbige endtlich durch lange Zeit vnd Mühe erlernen kan/ vnnd wann ers dann erlernet/ so gibt es jhme Vrsach zu vielen vnterschiedtlichen Handtlungen/ die er sonsten/ wann ers nicht gelernet/ wol hette vnter wegen gelassen. Da dann der Himmel/ wie Fernelius schreibet/ die causa
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Zitationshilfe: | Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Kv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/91>, abgerufen am 27.07.2024. |