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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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Die Astrologi zwar sagen/ Saturnus sey trucken/ verstehe actu, wie ein Eyß: aber potentialiter ist er feucht: das ist/ er befördert die Matery/ die zum gefrieren täuglich ist.

Belangendt die vndere Planeten/ weil Mercurius der nächst an der Sonnen (bey Copernico vnd Braheo) so gebüret jhm auch die Proportz/ da der Wärme mehr ist dann der Feuchte/ vnd möcht er also sich vergleichen dem Temperament auß Martis Hitz vnd Jouis Feuchtigkeit: Bleibt also diese vbrige Proportz/ da der Feuchte mehr ist/ dem vbrigen Planeten Veneri, der wird hiermit an Feuchte dem Saturno vnd an Wärme dem Joui gleich.

Damit wirdt auß den obern Planeten ein contrarietas cum medio, auß den vntern ein contrarietas sine medio, dann Venus vnd Mercurius, deren jene deß Saturni, dieser deß Martis Stell vertrittet/ die haben jhren Jouem vnter sich getheilet/ daß Venus seine Wärme an sich genommen/ Mercurius sein Feuchtigkeit.

XXXIII.

Diß sey also die versprochene speculation, welche zwar auff obangedeuteter moderation beruhet/ aber doch D. Feselio vnd allen Hippocraticis, Galenicis, Aristotelicis vnnd Peripateticis in Behauptung jhrer zusammenflickung der vier Elementen ex coniugatione quatuor qualitatum den Trutz bietet. Dann so die berührte authores ein neuwe Philosophiam haben können auffbringen/ da man doch jhre vier Elementa nicht so augenscheinlich sehen vnd zehlen kan/ vnd das Feuwer seine Stell oberhalb der Lufft keines wegs jnnen hat/ sondern auff Erden vnd vnter der Erden klebt/ so auch die Lufft jhre Qualitet/ die Wärme/ an vnd für sich selber niemalen gehabt: auch die priuatiuae qualitates frigoris et siccitatis vnrechtmässig zum Handel gezogen werden: Wie viel stattlicher wirdt jetzo diese meine Philosophia bestehen können/ da mir die zahl fünff auß vnbetrieglicher anschauwung deß Himmels zur handt gehet/ ein jeder Planet seine warhafftige Stelle behält/ die Astrologi diesen eygenschafften zeugnuß geben/ die Farben der Planeten mit eynstimmen/

Diijr

Die Astrologi zwar sagen/ Saturnus sey trucken/ verstehe actu, wie ein Eyß: aber potentialiter ist er feucht: das ist/ er befördert die Matery/ die zum gefrieren täuglich ist.

Belangendt die vndere Planeten/ weil Mercurius der nächst an der Sonnen (bey Copernico vnd Braheo) so gebüret jhm auch die Proportz/ da der Wärme mehr ist dann der Feuchte/ vnd möcht er also sich vergleichen dem Temperament auß Martis Hitz vnd Jouis Feuchtigkeit: Bleibt also diese vbrige Proportz/ da der Feuchte mehr ist/ dem vbrigen Planeten Veneri, der wird hiermit an Feuchte dem Saturno vnd an Wärme dem Joui gleich.

Damit wirdt auß den obern Planeten ein contrarietas cum medio, auß den vntern ein contrarietas sine medio, dann Venus vnd Mercurius, deren jene deß Saturni, dieser deß Martis Stell vertrittet/ die haben jhren Jouem vnter sich getheilet/ daß Venus seine Wärme an sich genommen/ Mercurius sein Feuchtigkeit.

XXXIII.

Diß sey also die versprochene speculation, welche zwar auff obangedeuteter moderation beruhet/ aber doch D. Feselio vnd allen Hippocraticis, Galenicis, Aristotelicis vnnd Peripateticis in Behauptung jhrer zusammenflickung der vier Elementen ex coniugatione quatuor qualitatum den Trutz bietet. Dann so die berührte authores ein neuwe Philosophiam haben können auffbringen/ da man doch jhre vier Elementa nicht so augenscheinlich sehen vnd zehlen kan/ vnd das Feuwer seine Stell oberhalb der Lufft keines wegs jnnen hat/ sondern auff Erden vnd vnter der Erden klebt/ so auch die Lufft jhre Qualitet/ die Wärme/ an vnd für sich selber niemalen gehabt: auch die priuatiuae qualitates frigoris et siccitatis vnrechtmässig zum Handel gezogen werden: Wie viel stattlicher wirdt jetzo diese meine Philosophia bestehen können/ da mir die zahl fünff auß vnbetrieglicher anschauwung deß Himmels zur handt gehet/ ein jeder Planet seine warhafftige Stelle behält/ die Astrologi diesen eygenschafften zeugnuß geben/ die Farben der Planeten mit eynstimmen/

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[[Diijr]/0048] Die Astrologi zwar sagen/ Saturnus sey trucken/ verstehe actu, wie ein Eyß: aber potentialiter ist er feucht: das ist/ er befördert die Matery/ die zum gefrieren täuglich ist. Belangendt die vndere Planeten/ weil Mercurius der nächst an der Sonnen (bey Copernico vnd Braheo) so gebüret jhm auch die Proportz/ da der Wärme mehr ist dann der Feuchte/ vnd möcht er also sich vergleichen dem Temperament auß Martis Hitz vnd Jouis Feuchtigkeit: Bleibt also diese vbrige Proportz/ da der Feuchte mehr ist/ dem vbrigen Planeten Veneri, der wird hiermit an Feuchte dem Saturno vnd an Wärme dem Joui gleich. Damit wirdt auß den obern Planeten ein contrarietas cum medio, auß den vntern ein contrarietas sine medio, dann Venus vnd Mercurius, deren jene deß Saturni, dieser deß Martis Stell vertrittet/ die haben jhren Jouem vnter sich getheilet/ daß Venus seine Wärme an sich genommen/ Mercurius sein Feuchtigkeit. XXXIII. Diß sey also die versprochene speculation, welche zwar auff obangedeuteter moderation beruhet/ aber doch D. Feselio vnd allen Hippocraticis, Galenicis, Aristotelicis vnnd Peripateticis in Behauptung jhrer zusammenflickung der vier Elementen ex coniugatione quatuor qualitatum den Trutz bietet. Dann so die berührte authores ein neuwe Philosophiam haben können auffbringen/ da man doch jhre vier Elementa nicht so augenscheinlich sehen vnd zehlen kan/ vnd das Feuwer seine Stell oberhalb der Lufft keines wegs jnnen hat/ sondern auff Erden vnd vnter der Erden klebt/ so auch die Lufft jhre Qualitet/ die Wärme/ an vnd für sich selber niemalen gehabt: auch die priuatiuae qualitates frigoris et siccitatis vnrechtmässig zum Handel gezogen werden: Wie viel stattlicher wirdt jetzo diese meine Philosophia bestehen können/ da mir die zahl fünff auß vnbetrieglicher anschauwung deß Himmels zur handt gehet/ ein jeder Planet seine warhafftige Stelle behält/ die Astrologi diesen eygenschafften zeugnuß geben/ die Farben der Planeten mit eynstimmen/ Diijr

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Diijr]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/48>, abgerufen am 22.11.2024.