Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.auff den 16. 26. neben einem schnell fürpassirenden quintili Saturni et Mercurii. Haben also die aspecte wol Haußgehalten. Die viel Kranckheiten aber wil ich nicht in Abrede seyn/ daß sie vom Gewitter/ oder vielmehr mit sampt dem Gewitter auß dem Erdtboden herfür kommen/ wann derselbige/ wie im gedachten Winter geschehen/ mit herfürgebung vieler Feuchtigkeit ein Vbermaß thut. Vom 19. Februar oder 1. Mart. ist droben num. 75. meldung geschehen/ daß es starck gewittert/ daß es nun drauff etwas kalt worden/ gib ich die Vrsach/ daß es bey dieser starcken Witterung anderer Orten einen Schnee gelegt/ daher bey vns kalter Windt worden. Es hat aber auch allhie drunter geschnyen/ in den nachfolgenden Tägen/ wegen eines quintilis Saturni et Veneris. Den 24. Februar. oder 6. Mart. ist zu Prag gleichsfalls das Wetter lindt worden/ hat Nachts geschnien/ den 7. warm/ vnd der Schnee ab. Den 8. 9. Regen/ vngestümb/ dann dieser Tagen ein langsamer semisextus Veneris et Mercurii. Diesen Aspect kennen die Astrologi noch nicht/ ist jhnen derhalben zu verzeihen/ daß sie jhn vbergehen. Jch zweiffel aber sehr/ ob D. Feselius das Wetter vom 11. 21. Martii biß 26. oder 5. April. recht auffgeschrieben/ dann es allhie den 31. Mart. Windt/ den 1. April. Regen/ vnnd in der Nacht Schnee gegeben/ recht Aprillen Wetter/ propter sextilem Saturni et Solis die 31. et semisextum Martis et Mercurii die 1. Aprilis. Hernach ist es beständig schön/ aber kalt geblieben/ dann es wirdt 1. Aprilis in hohen Gebürgen noch einen beharrlichen Schnee geworffen haben/ dahero es nachfolgende Täge bey vns kalte Windt gegeben. CXXXIX. Daß die Pestilentz nicht auß dem Gestirn komme/ anderst dann so fern das Gestirn dem Erdtboden zur Geburt vieler Dämpffe verhilfft/ da vnterweilen die schwefelichte Grundtsuppen in aller tieffesten Abgrundt gereuttet wirdt: Das gib ich D. Feselio gern zu: hab es Uiiijr
auff den 16. 26. neben einem schnell fürpassirenden quintili Saturni et Mercurii. Haben also die aspecte wol Haußgehalten. Die viel Kranckheiten aber wil ich nicht in Abrede seyn/ daß sie vom Gewitter/ oder vielmehr mit sampt dem Gewitter auß dem Erdtboden herfür kommen/ wann derselbige/ wie im gedachten Winter geschehen/ mit herfürgebung vieler Feuchtigkeit ein Vbermaß thut. Vom 19. Februar oder 1. Mart. ist droben num. 75. meldung geschehen/ daß es starck gewittert/ daß es nun drauff etwas kalt worden/ gib ich die Vrsach/ daß es bey dieser starcken Witterung anderer Orten einen Schnee gelegt/ daher bey vns kalter Windt worden. Es hat aber auch allhie drunter geschnyen/ in den nachfolgenden Tägen/ wegen eines quintilis Saturni et Veneris. Den 24. Februar. oder 6. Mart. ist zu Prag gleichsfalls das Wetter lindt worden/ hat Nachts geschnien/ den 7. warm/ vnd der Schnee ab. Den 8. 9. Regen/ vngestümb/ dann dieser Tagen ein langsamer semisextus Veneris et Mercurii. Diesen Aspect kennen die Astrologi noch nicht/ ist jhnen derhalben zu verzeihen/ daß sie jhn vbergehen. Jch zweiffel aber sehr/ ob D. Feselius das Wetter vom 11. 21. Martii biß 26. oder 5. April. recht auffgeschrieben/ dann es allhie den 31. Mart. Windt/ den 1. April. Regen/ vnnd in der Nacht Schnee gegeben/ recht Aprillen Wetter/ propter sextilem Saturni et Solis die 31. et semisextum Martis et Mercurii die 1. Aprilis. Hernach ist es beständig schön/ aber kalt geblieben/ dann es wirdt 1. Aprilis in hohen Gebürgen noch einen beharrlichen Schnee geworffen haben/ dahero es nachfolgende Täge bey vns kalte Windt gegeben. CXXXIX. Daß die Pestilentz nicht auß dem Gestirn komme/ anderst dann so fern das Gestirn dem Erdtboden zur Geburt vieler Dämpffe verhilfft/ da vnterweilen die schwefelichte Grundtsuppen in aller tieffesten Abgrundt gereuttet wirdt: Das gib ich D. Feselio gern zu: hab es Uiiijr
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Die viel Kranckheiten aber wil ich nicht in Abrede seyn/ daß sie vom Gewitter/ oder vielmehr mit sampt dem Gewitter auß dem Erdtboden herfür kommen/ wann derselbige/ wie im gedachten Winter geschehen/ mit herfürgebung vieler Feuchtigkeit ein Vbermaß thut.
Vom 19. Februar oder 1. Mart. ist droben num. 75. meldung geschehen/ daß es starck gewittert/ daß es nun drauff etwas kalt worden/ gib ich die Vrsach/ daß es bey dieser starcken Witterung anderer Orten einen Schnee gelegt/ daher bey vns kalter Windt worden. Es hat aber auch allhie drunter geschnyen/ in den nachfolgenden Tägen/ wegen eines quintilis Saturni et Veneris.
Den 24. Februar. oder 6. Mart. ist zu Prag gleichsfalls das Wetter lindt worden/ hat Nachts geschnien/ den 7. warm/ vnd der Schnee ab. Den 8. 9. Regen/ vngestümb/ dann dieser Tagen ein langsamer semisextus Veneris et Mercurii. Diesen Aspect kennen die Astrologi noch nicht/ ist jhnen derhalben zu verzeihen/ daß sie jhn vbergehen.
Jch zweiffel aber sehr/ ob D. Feselius das Wetter vom 11. 21. Martii biß 26. oder 5. April. recht auffgeschrieben/ dann es allhie den 31. Mart. Windt/ den 1. April. Regen/ vnnd in der Nacht Schnee gegeben/ recht Aprillen Wetter/ propter sextilem Saturni et Solis die 31. et semisextum Martis et Mercurii die 1. Aprilis. Hernach ist es beständig schön/ aber kalt geblieben/ dann es wirdt 1. Aprilis in hohen Gebürgen noch einen beharrlichen Schnee geworffen haben/ dahero es nachfolgende Täge bey vns kalte Windt gegeben.
CXXXIX.
Daß die Pestilentz nicht auß dem Gestirn komme/ anderst dann so fern das Gestirn dem Erdtboden zur Geburt vieler Dämpffe verhilfft/ da vnterweilen die schwefelichte Grundtsuppen in aller tieffesten Abgrundt gereuttet wirdt: Das gib ich D. Feselio gern zu: hab es
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Zitationshilfe: | Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Uiiijr]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/178>, abgerufen am 22.07.2024. |