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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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Hindernuß der Medicina halten/ vnd getrost in Windt schlagen vnd fahren lassen solle. Dann solche mit vielem sehr abergläubischem Affenspiel vnd Narrentheydungen besudelt/ mit gantz abscheuwlichen alten vettelerischen Fantaseyen behenckt sey/ vnd einem Christen Menschen keines wegs zustehe.

Dieses/ sprich ich/ mag einem angehenden Medico gar wol vorgesagt werden/ vnnd wird darvmb dem jenigen/ was noch warhafftig vnter der Astrologia für gute Sachen verborgen stecken/ vnd bißhero in ziemlicher anzahl herfür gezogen vnd entdeckt worden/ nicht zu nah geredt. Dann ein Medicus mag etliches vbergehen/ welches ein Astrologus nicht vbergehen kan/ wann es schon auß einem sehr vnflätigen Misthauffen (welches Fuchsio auch zuzugeben) herfür zu würlen vnd zusuchen ist.


Das III. Argument
C.

Jm dritten Puncten/ welcher handelt von den Worten im ersten Buch Mosis am 1. Cap. daß die Liechter deß Himmels sollen Zeichen geben: Werden etliche Theologi eyngeführt/ die wider die Astrologiam schreiben.

Nun bin ich anfangs mit der Außlegung deß Worts/ Zeichen/ zufrieden/ daß Moses auß dem Mundt Gottes damit nichts anders gemeynt habe/ dann Zeichen zu dem vnterscheidt der zeiten. Gleich wie es aber nit folgt/ daß sie darvmb nit auch Zeichen seyen der Allmacht Gottes/ ob schon Mosis Wort an diesem Ort nicht außtrücklich hiervon lauten: also soll auch Feselius nit schliessen/ daß sie drümb nit seyen Zeichen zu bewegen/ die Naturen in dieser nidern Welt/ signa obiectiua, oder daß sie nicht auch seyen zeichnende Zeichen/ signa characterisantia, durch die Harmonische Verbindung der Liechtstralen/ die sie hienieden auff Erden anfället.

Vnnd liebt mir derhalben wol/ daß es seyen nit Narrenzeichen/ sondern nützliche/ vnnd zum Gebrauch dieses Lebens nohtwendige Zeichen/ zu ordnung der Jahrszeiten: auch nicht Zeichen aller vnnd

Pijv

Hindernuß der Medicina halten/ vnd getrost in Windt schlagen vnd fahren lassen solle. Dann solche mit vielem sehr abergläubischem Affenspiel vnd Narrentheydungen besudelt/ mit gantz abscheuwlichen alten vettelerischen Fantaseyen behenckt sey/ vnd einem Christen Menschen keines wegs zustehe.

Dieses/ sprich ich/ mag einem angehenden Medico gar wol vorgesagt werden/ vnnd wird darvmb dem jenigen/ was noch warhafftig vnter der Astrologia für gute Sachen verborgen stecken/ vnd bißhero in ziemlicher anzahl herfür gezogen vnd entdeckt worden/ nicht zu nah geredt. Dann ein Medicus mag etliches vbergehen/ welches ein Astrologus nicht vbergehen kan/ wann es schon auß einem sehr vnflätigen Misthauffen (welches Fuchsio auch zuzugeben) herfür zu würlen vnd zusuchen ist.


Das III. Argument
C.

Jm dritten Puncten/ welcher handelt von den Worten im ersten Buch Mosis am 1. Cap. daß die Liechter deß Himmels sollen Zeichen geben: Werden etliche Theologi eyngeführt/ die wider die Astrologiam schreiben.

Nun bin ich anfangs mit der Außlegung deß Worts/ Zeichen/ zufrieden/ daß Moses auß dem Mundt Gottes damit nichts anders gemeynt habe/ dann Zeichen zu dem vnterscheidt der zeiten. Gleich wie es aber nit folgt/ daß sie darvmb nit auch Zeichen seyen der Allmacht Gottes/ ob schon Mosis Wort an diesem Ort nicht außtrücklich hiervon lauten: also soll auch Feselius nit schliessen/ daß sie drümb nit seyen Zeichen zu bewegen/ die Naturen in dieser nidern Welt/ signa obiectiua, oder daß sie nicht auch seyen zeichnende Zeichen/ signa characterisantia, durch die Harmonische Verbindung der Liechtstralen/ die sie hienieden auff Erden anfället.

Vnnd liebt mir derhalben wol/ daß es seyen nit Narrenzeichen/ sondern nützliche/ vnnd zum Gebrauch dieses Lebens nohtwendige Zeichen/ zu ordnung der Jahrszeiten: auch nicht Zeichen aller vnnd

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[[Pijv]/0133] Hindernuß der Medicina halten/ vnd getrost in Windt schlagen vnd fahren lassen solle. Dann solche mit vielem sehr abergläubischem Affenspiel vnd Narrentheydungen besudelt/ mit gantz abscheuwlichen alten vettelerischen Fantaseyen behenckt sey/ vnd einem Christen Menschen keines wegs zustehe. Dieses/ sprich ich/ mag einem angehenden Medico gar wol vorgesagt werden/ vnnd wird darvmb dem jenigen/ was noch warhafftig vnter der Astrologia für gute Sachen verborgen stecken/ vnd bißhero in ziemlicher anzahl herfür gezogen vnd entdeckt worden/ nicht zu nah geredt. Dann ein Medicus mag etliches vbergehen/ welches ein Astrologus nicht vbergehen kan/ wann es schon auß einem sehr vnflätigen Misthauffen (welches Fuchsio auch zuzugeben) herfür zu würlen vnd zusuchen ist. Das III. Argument C. Jm dritten Puncten/ welcher handelt von den Worten im ersten Buch Mosis am 1. Cap. daß die Liechter deß Himmels sollen Zeichen geben: Werden etliche Theologi eyngeführt/ die wider die Astrologiam schreiben. Nun bin ich anfangs mit der Außlegung deß Worts/ Zeichen/ zufrieden/ daß Moses auß dem Mundt Gottes damit nichts anders gemeynt habe/ dann Zeichen zu dem vnterscheidt der zeiten. Gleich wie es aber nit folgt/ daß sie darvmb nit auch Zeichen seyen der Allmacht Gottes/ ob schon Mosis Wort an diesem Ort nicht außtrücklich hiervon lauten: also soll auch Feselius nit schliessen/ daß sie drümb nit seyen Zeichen zu bewegen/ die Naturen in dieser nidern Welt/ signa obiectiua, oder daß sie nicht auch seyen zeichnende Zeichen/ signa characterisantia, durch die Harmonische Verbindung der Liechtstralen/ die sie hienieden auff Erden anfället. Vnnd liebt mir derhalben wol/ daß es seyen nit Narrenzeichen/ sondern nützliche/ vnnd zum Gebrauch dieses Lebens nohtwendige Zeichen/ zu ordnung der Jahrszeiten: auch nicht Zeichen aller vnnd Pijv

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Pijv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/133>, abgerufen am 27.11.2024.