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Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610.

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LXVII.

Fürs dritte ist diß auch ein wunderlich Ding/ daß die Natur/ welche diesen Characterem empfähet/ auch jhre angehörige zu etwas Gleichheiten in constellationibus coelestibus befürdert. Wann die Mutter grosses Leibs/ vnd an der natürlichen Zeit ist/ so sucht dann die Natur einen Tag vnnd Stundt zur Geburt/ der sich mit der Mutter jhres Vattern oder Brudern Geburt Himmels halben (non qualitatiue, sed astronomice et quantitatiue) vergleichet. Doch lässet es jhme zu nemmen vnnd geben wie alle natürliche Dinge.

LXVIII.

Zum vierdten/ so weiß ein jede Natur nicht allein jhren characterem coelestem, sondern auch jedes Tags himmlische configurationes vnd Läuffe so wol/ daß so offt jhr ein Planet de praesenti in jhres characteris ascendentem, oder loca praecipua kömpt/ sonderlich in die Natalitio sie sich dessen annimbt/ vnd dadurch vnterschiedlich affectionirt vnd ermundert wird.

LXIX.

Endtlich vnd zum fünfften so gibt es auch die Erfahrung/ daß ein jede starcke Configuration für sich selbst/ ohne Ansehung der Verwandtnuß mit einem gewissen Menschen/ die Leute in gemein (wo ein Volck in einer Ordnung bey einander) auffmundert/ vnd zu einem gemeinen Wesen habilitirt, daß man zusammen setzet/ gleich wie die Sterne damals harmonice zusammen leuchten: Wie in meinem Buch de stella serpentarii außgeführt worden.

So hab ich auch vielfältig gesehen/ daß bey allgemeinen Landtseuchen allezeit die humores mehr turbirt/ nemlich die Naturen ermundert werden/ die humores außzutreiben/ wann starcke constellationes fürhanden gewest.

Wie dann alle diese Puncten/ vnd so jhrer noch mehr auff diesen Schlag fürzubringen/ auß einerley Vrsach entspringen/ vnnd die Müglichkeit deß einen auß dem andern bewiesen vnd bewehret werden mag.


Liiijv
LXVII.

Fürs dritte ist diß auch ein wunderlich Ding/ daß die Natur/ welche diesen Characterem empfähet/ auch jhre angehörige zu etwas Gleichheiten in constellationibus coelestibus befürdert. Wann die Mutter grosses Leibs/ vnd an der natürlichen Zeit ist/ so sucht dann die Natur einen Tag vnnd Stundt zur Geburt/ der sich mit der Mutter jhres Vattern oder Brudern Geburt Himmels halben (non qualitatiue, sed astronomice et quantitatiue) vergleichet. Doch lässet es jhme zu nemmen vnnd geben wie alle natürliche Dinge.

LXVIII.

Zum vierdten/ so weiß ein jede Natur nicht allein jhren characterem coelestem, sondern auch jedes Tags himmlische configurationes vnd Läuffe so wol/ daß so offt jhr ein Planet de praesenti in jhres characteris ascendentem, oder loca praecipua kömpt/ sonderlich in die Natalitio sie sich dessen annimbt/ vnd dadurch vnterschiedlich affectionirt vnd ermundert wird.

LXIX.

Endtlich vnd zum fünfften so gibt es auch die Erfahrung/ daß ein jede starcke Configuration für sich selbst/ ohne Ansehung der Verwandtnuß mit einem gewissen Menschen/ die Leute in gemein (wo ein Volck in einer Ordnung bey einander) auffmundert/ vnd zu einem gemeinen Wesen habilitirt, daß man zusammen setzet/ gleich wie die Sterne damals harmonice zusammen leuchten: Wie in meinem Buch de stella serpentarii außgeführt worden.

So hab ich auch vielfältig gesehen/ daß bey allgemeinen Landtseuchen allezeit die humores mehr turbirt/ nemlich die Naturen ermundert werden/ die humores außzutreiben/ wann starcke constellationes fürhanden gewest.

Wie dann alle diese Puncten/ vnd so jhrer noch mehr auff diesen Schlag fürzubringen/ auß einerley Vrsach entspringen/ vnnd die Müglichkeit deß einen auß dem andern bewiesen vnd bewehret werden mag.


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[[Liiijv]/0105] LXVII. Fürs dritte ist diß auch ein wunderlich Ding/ daß die Natur/ welche diesen Characterem empfähet/ auch jhre angehörige zu etwas Gleichheiten in constellationibus coelestibus befürdert. Wann die Mutter grosses Leibs/ vnd an der natürlichen Zeit ist/ so sucht dann die Natur einen Tag vnnd Stundt zur Geburt/ der sich mit der Mutter jhres Vattern oder Brudern Geburt Himmels halben (non qualitatiue, sed astronomice et quantitatiue) vergleichet. Doch lässet es jhme zu nemmen vnnd geben wie alle natürliche Dinge. LXVIII. Zum vierdten/ so weiß ein jede Natur nicht allein jhren characterem coelestem, sondern auch jedes Tags himmlische configurationes vnd Läuffe so wol/ daß so offt jhr ein Planet de praesenti in jhres characteris ascendentem, oder loca praecipua kömpt/ sonderlich in die Natalitio sie sich dessen annimbt/ vnd dadurch vnterschiedlich affectionirt vnd ermundert wird. LXIX. Endtlich vnd zum fünfften so gibt es auch die Erfahrung/ daß ein jede starcke Configuration für sich selbst/ ohne Ansehung der Verwandtnuß mit einem gewissen Menschen/ die Leute in gemein (wo ein Volck in einer Ordnung bey einander) auffmundert/ vnd zu einem gemeinen Wesen habilitirt, daß man zusammen setzet/ gleich wie die Sterne damals harmonice zusammen leuchten: Wie in meinem Buch de stella serpentarii außgeführt worden. So hab ich auch vielfältig gesehen/ daß bey allgemeinen Landtseuchen allezeit die humores mehr turbirt/ nemlich die Naturen ermundert werden/ die humores außzutreiben/ wann starcke constellationes fürhanden gewest. Wie dann alle diese Puncten/ vnd so jhrer noch mehr auff diesen Schlag fürzubringen/ auß einerley Vrsach entspringen/ vnnd die Müglichkeit deß einen auß dem andern bewiesen vnd bewehret werden mag. Liiijv

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Oliver Trübestein: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-11-19T13:21:53Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Hannah Sophia Glaum: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-11-19T13:21:53Z)
Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Signatur Nx 22 (1)) (2013-12-10T14:15:34Z)

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Als Leitdruck wurde ein gescannter Ausschnitt aus Johannes Kepler: Gesammelte Werke. Band IV herangezogen. Die beim Leitdruck genannte Bibliothek ist nur eine von vielen, die dieses Buch besitzt.

  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst



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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Tertius interveniens. Franckfurt am Mäyn, 1610, S. [Liiijv]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keppler_tertius_1610/105>, abgerufen am 22.12.2024.