Kepler, Johannes: Antwort auf Röslini Diskurs. Prag, 1609.erthailt würde. D. Röslin bedenck es/ wann es sein beweiß thut/ so bedarff es keiner Göttlichen einsprechung. Baides zumahl kan ich jme nit ertailen/ eines vertreibt das ander. Percutio, et sano: Infirmitatem hominis astruo, ut virtutem Dei illustrem. F. G. iij. a. D. Rößlin. Keppler sagt/ meine sachen seyen bergwerck: da ist ein gute gleichnus: Er maint aber das Gold lig bey mir noch in stuffen: Jch aber hab auch die schmeltzkunst gelehrnet. Keppler. Diese außlegung will nit allerdings passirn. Mein mainung ist gewest/ Ob wol D. Röslin vil vergeblicher sachen prognosticire, die da versitzen bleiben/ so erraich Er doch bißweilen etwas hochwüchtiges: welliches/ als gleich in bergwercken/ den vnkosten gantz wol ertrage: vnd müß einer/ der gern etwas wüchtiges von künfftigen dingen erfahren wolte/ sich nit verdriessen lassen/ auch vil vergebliche propheceyungen anzuhören: das ist/ er müß des Astrologi, der offt fählet/ prognostica drumb nit gar verachten: sonderlich D. Rößlins: dann wann Er komme/ so komme er wol/ vnd treffe hochwüchtige dinge. D. Rößlin. Aber Kepplers Sylva Chronologica ist nichts dann lautter Schlacken/ damit er von der warhait abführet. Keppler. Da bitt ich/ D. Röslin wol diese meine schlacken recht auff die Capell setzen. Geschicht es mit rechtem fewr des Eyvers vmb die warheit/ so waiß ich/ er wird Gold finden/ vnnd sich durch meine Diatriben Chronologicam lassen zur warheit anführen. Die einbildung der grossen ergetzligkeit/ die ich alsdann ab diser D. Röslins veränderung haben werde/ ist bey mir an jetzo schon so starck/ das ich deren wort (von der warheit abführen) gantz nichts emfinde. D. Röslin. Keppler maint/ Jch hab prognosticirt ex affectu, was ich gern hette: vnd hette ich anno 1596 etwas mir gefälliges gefunden/ das sich recht auff denselbigen Cometen geschicket hette/ würde ich den Cometen dahin gedeutet haben. Weil es mir aber nit gefallen/ was damahlen fürgangen/ habe ich seine bedeuttung weitter hinauß/ auff anno 1604. 1605. verschoben. Keppler. Es ist mir fürgeworffen worden/ von meinen Opponenten: erthailt würde. D. Röslin bedenck es/ wann es sein beweiß thut/ so bedarff es keiner Göttlichen einsprechung. Baides zumahl kan ich jme nit ertailen/ eines vertreibt das ander. Percutio, et sano: Infirmitatem hominis astruo, ut virtutem Dei illustrem. F. G. iij. a. D. Rößlin. Keppler sagt/ meine sachen seyen bergwerck: da ist ein gute gleichnus: Er maint aber das Gold lig bey mir noch in stuffen: Jch aber hab auch die schmeltzkunst gelehrnet. Keppler. Diese außlegung will nit allerdings passirn. Mein mainung ist gewest/ Ob wol D. Röslin vil vergeblicher sachen prognosticire, die da versitzen bleiben/ so erraich Er doch bißweilen etwas hochwüchtiges: welliches/ als gleich in bergwercken/ den vnkosten gantz wol ertrage: vnd müß einer/ der gern etwas wüchtiges von künfftigen dingen erfahren wolte/ sich nit verdriessen lassen/ auch vil vergebliche propheceyungen anzuhören: das ist/ er müß des Astrologi, der offt fählet/ prognostica drumb nit gar verachten: sonderlich D. Rößlins: dann wann Er komme/ so komme er wol/ vnd treffe hochwüchtige dinge. D. Rößlin. Aber Kepplers Sylva Chronologica ist nichts dann lautter Schlacken/ damit er von der warhait abführet. Keppler. Da bitt ich/ D. Röslin wol diese meine schlacken recht auff die Capell setzen. Geschicht es mit rechtem fewr des Eyvers vmb die warheit/ so waiß ich/ er wird Gold finden/ vnnd sich durch meine Diatriben Chronologicam lassen zur warheit anführen. Die einbildung der grossen ergetzligkeit/ die ich alsdann ab diser D. Röslins veränderung haben werde/ ist bey mir an jetzo schon so starck/ das ich deren wort (von der warheit abführen) gantz nichts emfinde. D. Röslin. Keppler maint/ Jch hab prognosticirt ex affectu, was ich gern hette: vnd hette ich anno 1596 etwas mir gefälliges gefunden/ das sich recht auff denselbigen Cometen geschicket hette/ würde ich den Cometen dahin gedeutet haben. Weil es mir aber nit gefallen/ was damahlen fürgangen/ habe ich seine bedeuttung weitter hinauß/ auff anno 1604. 1605. verschoben. Keppler. Es ist mir fürgeworffen worden/ von meinen Opponenten: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="[46]"/> erthailt würde. D. Röslin bedenck es/ wann es sein beweiß thut/ so bedarff es keiner Göttlichen einsprechung. 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erthailt würde. D. Röslin bedenck es/ wann es sein beweiß thut/ so bedarff es keiner Göttlichen einsprechung. Baides zumahl kan ich jme nit ertailen/ eines vertreibt das ander. Percutio, et sano: Infirmitatem hominis astruo, ut virtutem Dei illustrem.
F. G. iij. a. D. Rößlin. Keppler sagt/ meine sachen seyen bergwerck: da ist ein gute gleichnus: Er maint aber das Gold lig bey mir noch in stuffen: Jch aber hab auch die schmeltzkunst gelehrnet.
Keppler. Diese außlegung will nit allerdings passirn. Mein mainung ist gewest/ Ob wol D. Röslin vil vergeblicher sachen prognosticire, die da versitzen bleiben/ so erraich Er doch bißweilen etwas hochwüchtiges: welliches/ als gleich in bergwercken/ den vnkosten gantz wol ertrage: vnd müß einer/ der gern etwas wüchtiges von künfftigen dingen erfahren wolte/ sich nit verdriessen lassen/ auch vil vergebliche propheceyungen anzuhören: das ist/ er müß des Astrologi, der offt fählet/ prognostica drumb nit gar verachten: sonderlich D. Rößlins: dann wann Er komme/ so komme er wol/ vnd treffe hochwüchtige dinge.
D. Rößlin. Aber Kepplers Sylva Chronologica ist nichts dann lautter Schlacken/ damit er von der warhait abführet.
Keppler. Da bitt ich/ D. Röslin wol diese meine schlacken recht auff die Capell setzen. Geschicht es mit rechtem fewr des Eyvers vmb die warheit/ so waiß ich/ er wird Gold finden/ vnnd sich durch meine Diatriben Chronologicam lassen zur warheit anführen. Die einbildung der grossen ergetzligkeit/ die ich alsdann ab diser D. Röslins veränderung haben werde/ ist bey mir an jetzo schon so starck/ das ich deren wort (von der warheit abführen) gantz nichts emfinde.
D. Röslin. Keppler maint/ Jch hab prognosticirt ex affectu, was ich gern hette: vnd hette ich anno 1596 etwas mir gefälliges gefunden/ das sich recht auff denselbigen Cometen geschicket hette/ würde ich den Cometen dahin gedeutet haben. Weil es mir aber nit gefallen/ was damahlen fürgangen/ habe ich seine bedeuttung weitter hinauß/ auff anno 1604. 1605. verschoben.
Keppler. Es ist mir fürgeworffen worden/ von meinen Opponenten:
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Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Irmtraud Neumeier: Bereitstellung der Texttranskription.
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Nicolas Roudet: Bereitstellung der Texttranskription.
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Marc Kuse: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-11-25T20:48:33Z)
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-12-10T13:26:34Z)
Weitere Informationen:Reste a corriger : figures astrologiques (p. 104), grec (pp. 114, 117, 134, 135) Bleibt noch zu korrigieren : astrologische Figuren (Seite 104 KGW), griechisch (Seite 114, 117, 134, 135). Die Transkription erfolgte nach den unter https://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst). Die Transkription beruht auf dem Abdruck des Textes in Max Caspar und Franz Hammer (Hg.): Johannes Kepler, Gesammelte Werke. München 1941 (= Kleinere Schriften 1601/1611, Bd. 4), S. 103–144.
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