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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Von sürnembsten vnd nötigsten Handwercken
treffliche Mahlerauch sonsten sehr sinnreich/ vnnd grosses
Vide sup.
c. 3.
Verstandts in vielen dingen gewesen/ wie von Apelle, Düre-
ro,
vnd andern dergleichen die Historien bezeugen/ welche
in allerley Künsten sehr fürtrefflich/ auch sonsten eines scharpf-
fen subtilen judicij gewesen/ welches mit verwunderung an
jhnen zuvernemen.

Auch in H. Schrifft werden etliche dinge gemeldet/ welcher
behelff vnd beweiß von dieser Kunst deß mahlens genommen
seynd/ Als/ der Prophet Ezechiel muß auff Gottes befelch/
Ezech. 4.auff einen Ziegel entwerffen die damals künfftige Beläge-
Habac, 2.rung der Stadt Jerusalem/ Item/ der Prophet Habacue/
muß die Weissagung vom Verderben der Juden/ durch die
Chaldeer/ mit aller Rüstung/ auff eine Tafel mahlen. Vnd
Galat. 3.der Apostel Paulus erinnert seine Glaubige Galater/ daß er
Christum den Gecreutzigten/ mit seinem Verdienst vnd Wol-
thaten/ so deutlich jhnen geprediget habe/ als wenn es jhnen
für die Augen wer gemahlet worden/ was zu Jerusalem diß-
fals in der that mit jhme geschehen/ vnd sich zugetragen
hatte.

Vnd befinden sich gewißlich an einem künstlichen Ge-
mälde viel wunderbare Eygenschafften/ welche es bey einem
verständigen nachdencklichen Anschawer würcket/ daß auß
Erfahrung der hochgelehrte Mann Johan. Sambucus, wei-
land Keys: Leib medicus, zu Wien/ nicht ohne vrsach in sei-
nem Symbolo anzeigend sagt: Me pictura tenet, &c.

Das ist:

Meins Hertzens leiblich Ergötzlichkeit/
Ist Malerlunst zu jeder zeit.

Aber solche Künstler solten wol in acht nemen/ die war-
nung deß H. Worts Gottes/ welche stehet im Buch der

Weiß-

Von ſuͤrnembſten vnd noͤtigſten Handwercken
treffliche Mahlerauch ſonſten ſehr ſinnreich/ vnnd groſſes
Vide ſup.
c. 3.
Verſtandts in vielen dingen geweſen/ wie von Apelle, Düre-
ro,
vnd andern dergleichen die Hiſtorien bezeugen/ welche
in allerley Kuͤnſten ſehꝛ fuͤrtrefflich/ auch ſonſten eines ſcharpf-
fen ſubtilen judicij geweſen/ welches mit verwunderung an
jhnen zuvernemen.

Auch in H. Schrifft werden etliche dinge gemeldet/ welcher
behelff vnd beweiß von dieſer Kunſt deß mahlens genommen
ſeynd/ Als/ der Prophet Ezechiel muß auff Gottes befelch/
Ezech. 4.auff einen Ziegel entwerffen die damals kuͤnfftige Belaͤge-
Habac, 2.rung der Stadt Jeruſalem/ Item/ der Prophet Habacue/
muß die Weiſſagung vom Verderben der Juden/ durch die
Chaldeer/ mit aller Ruͤſtung/ auff eine Tafel mahlen. Vnd
Galat. 3.der Apoſtel Paulus erinnert ſeine Glaubige Galater/ daß er
Chriſtum den Gecreutzigten/ mit ſeinem Verdienſt vnd Wol-
thaten/ ſo deutlich jhnen geprediget habe/ als wenn es jhnen
fuͤr die Augen wer gemahlet worden/ was zu Jeruſalem diß-
fals in der that mit jhme geſchehen/ vnd ſich zugetragen
hatte.

Vnd befinden ſich gewißlich an einem kuͤnſtlichen Ge-
maͤlde viel wunderbare Eygenſchafften/ welche es bey einem
verſtaͤndigen nachdencklichen Anſchawer wuͤrcket/ daß auß
Erfahrung der hochgelehrte Mann Johan. Sambucus, wei-
land Keyſ: Leib medicus, zu Wien/ nicht ohne vrſach in ſei-
nem Symbolo anzeigend ſagt: Me pictura tenet, &c.

Das iſt:

Meins Hertzens leiblich Ergoͤtzlichkeit/
Iſt Malerlunſt zu jeder zeit.

Aber ſolche Kuͤnſtler ſolten wol in acht nemen/ die war-
nung deß H. Worts Gottes/ welche ſtehet im Buch der

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[62/0074] Von ſuͤrnembſten vnd noͤtigſten Handwercken treffliche Mahlerauch ſonſten ſehr ſinnreich/ vnnd groſſes Verſtandts in vielen dingen geweſen/ wie von Apelle, Düre- ro, vnd andern dergleichen die Hiſtorien bezeugen/ welche in allerley Kuͤnſten ſehꝛ fuͤrtrefflich/ auch ſonſten eines ſcharpf- fen ſubtilen judicij geweſen/ welches mit verwunderung an jhnen zuvernemen. Vide ſup. c. 3. Auch in H. Schrifft werden etliche dinge gemeldet/ welcher behelff vnd beweiß von dieſer Kunſt deß mahlens genommen ſeynd/ Als/ der Prophet Ezechiel muß auff Gottes befelch/ auff einen Ziegel entwerffen die damals kuͤnfftige Belaͤge- rung der Stadt Jeruſalem/ Item/ der Prophet Habacue/ muß die Weiſſagung vom Verderben der Juden/ durch die Chaldeer/ mit aller Ruͤſtung/ auff eine Tafel mahlen. Vnd der Apoſtel Paulus erinnert ſeine Glaubige Galater/ daß er Chriſtum den Gecreutzigten/ mit ſeinem Verdienſt vnd Wol- thaten/ ſo deutlich jhnen geprediget habe/ als wenn es jhnen fuͤr die Augen wer gemahlet worden/ was zu Jeruſalem diß- fals in der that mit jhme geſchehen/ vnd ſich zugetragen hatte. Ezech. 4. Habac, 2. Galat. 3. Vnd befinden ſich gewißlich an einem kuͤnſtlichen Ge- maͤlde viel wunderbare Eygenſchafften/ welche es bey einem verſtaͤndigen nachdencklichen Anſchawer wuͤrcket/ daß auß Erfahrung der hochgelehrte Mann Johan. Sambucus, wei- land Keyſ: Leib medicus, zu Wien/ nicht ohne vrſach in ſei- nem Symbolo anzeigend ſagt: Me pictura tenet, &c. Das iſt: Meins Hertzens leiblich Ergoͤtzlichkeit/ Iſt Malerlunſt zu jeder zeit. Aber ſolche Kuͤnſtler ſolten wol in acht nemen/ die war- nung deß H. Worts Gottes/ welche ſtehet im Buch der Weiß-

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/74>, abgerufen am 27.11.2024.