Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Handwercken.
Deut. 28.merlich/ vnnd die Handwercksleute gehentrawrig/ wegen
das jhrer Händewerck nicht mögen getrieben vnd gefördert
werden.

Etliche wollen zwar das stecken vnnd nothleiden der
Liechtenber-
gers Prophe-
cey.
Handwercker/ so bißhero fürgangen/ dem Gestirn vnd Pla-
neten zuschreiben/ wie denn des bekandten Lichtenbergers
Propheceyung an einem Ort/ dahin schleusset/ das es bey ei-
ner Zeit vngelegner Constellation den Handwercken wer-
de vbel gehen/ Item: die Handwercker vnnd dergleichen
werden verarmen vnd abnemen/ Item: werden sich viel
böse Müntzen erzeigen/ vnd grosse verenderungen darauff
folgen/ (obs nicht war worden/ mögen ander sagen.)

Nun ist zwar der Mais dem Mercurio feind/ nach der Plan-
neten eigenschaff/ darumb auch die wirckung dergleichen/ das
nemlich das Kriegs vnwesen allen Künsten vnd Handwercken
zum höchsten schädlich ist/ Nach dem klag Reimen:

Expace uber-
.sat
Ex bello pau-
pertas.
Esa:
24.
Der Krieg thut die Kauffleute ausplündern/
Die Handwercksleute verhindern/
Die Landsverderber außwintern.

Daß dahero so viel klagens auffden Gassen ist/ wegen der
beschwerlichen hindernis/ da man für den eissern Mücken oder
Fliegen nichts arbeiten kan/ Ja der Krieg zerstöret alle gute ord-
nung vnd nothdurfft des lebens/ vnd seind ins gemein zu sol-
chen läufften/ Land vnd Städte/ nur Theatra in felicitatis,
wie auch König Salomo durch seine Bottschafft an den Kö-
nig Hiram zu Tyro klaget/ daß der Krieg böse hindernis
1. Reg. 5.
Ecech:
26.
In Discursu.
bringe/ wenn man solche Gäste haben muß/ von welchen
der Propheth Ezechiel sagt: Sie werden dein Gut rauben/
vnd deinen handel plündern. Es zeuget auch Bodi-
nus/ da vor jahren die Frantzosen hefftige langwürige Kriege

mit

Der Handwercken.
Deut. 28.merlich/ vnnd die Handwercksleute gehentrawrig/ wegen
das jhrer Haͤndewerck nicht moͤgen getrieben vnd gefoͤrdert
werden.

Etliche wollen zwar das ſtecken vnnd nothleiden der
Liechtenber-
gers Prophe-
cey.
Handwercker/ ſo bißhero fuͤrgangen/ dem Geſtirn vnd Pla-
neten zuſchreiben/ wie denn des bekandten Lichtenbergers
Propheceyung an einem Ort/ dahin ſchleuſſet/ das es bey ei-
ner Zeit vngelegner Conſtellation den Handwercken wer-
de vbel gehen/ Item: die Handwercker vnnd dergleichen
werden verarmen vnd abnemen/ Item: werden ſich viel
boͤſe Muͤntzen erzeigen/ vnd groſſe verenderungen darauff
folgen/ (obs nicht war worden/ moͤgen ander ſagen.)

Nun iſt zwar der Mais dem Mercurio feind/ nach der Plan-
neten eigenſchaff/ darumb auch die wirckung dergleichen/ das
nemlich das Kriegs vnweſen allen Kuͤnſten vnd Handwercken
zum hoͤchſten ſchaͤdlich iſt/ Nach dem klag Reimen:

Expace uber-
.ſat
Ex bello pau-
pertas.
Eſa:
24.
Der Krieg thut die Kauffleute auspluͤndern/
Die Handwercksleute verhindern/
Die Landsverderber außwintern.

Daß dahero ſo viel klagens auffden Gaſſen iſt/ wegen der
beſchwerlichẽ hindernis/ da mã fuͤr den eiſſern Muͤcken oder
Fliegẽ nichts arbeiten kan/ Ja der Krieg zerſtoͤret alle gute ord-
nung vnd nothdurfft des lebens/ vnd ſeind ins gemein zu ſol-
chen laͤufften/ Land vnd Staͤdte/ nur Theatra in felicitatis,
wie auch Koͤnig Salomo durch ſeine Bottſchafft an den Koͤ-
nig Hiram zu Tyro klaget/ daß der Krieg boͤſe hindernis
1. Reg. 5.
Ecech:
26.
In Diſcurſu.
bringe/ wenn man ſolche Gaͤſte haben muß/ von welchen
der Propheth Ezechiel ſagt: Sie werden dein Gut rauben/
vnd deinen handel pluͤndern. Es zeuget auch Bodi-
nus/ da vor jahren die Frantzoſen hefftige langwuͤrige Kriege

mit
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0244" n="232"/><fw place="top" type="header">Der Handwercken.</fw><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Deut.</hi> 28.</note>merlich/ vnnd die Handwercksleute gehentrawrig/ wegen<lb/>
das jhrer Ha&#x0364;ndewerck nicht mo&#x0364;gen getrieben vnd gefo&#x0364;rdert<lb/>
werden.</p><lb/>
          <p>Etliche wollen zwar das &#x017F;tecken vnnd nothleiden der<lb/><note place="left">Liechtenber-<lb/>
gers Prophe-<lb/>
cey.</note>Handwercker/ &#x017F;o bißhero fu&#x0364;rgangen/ dem Ge&#x017F;tirn vnd Pla-<lb/>
neten zu&#x017F;chreiben/ wie denn des bekandten Lichtenbergers<lb/>
Propheceyung an einem Ort/ dahin &#x017F;chleu&#x017F;&#x017F;et/ das es bey ei-<lb/>
ner Zeit vngelegner <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tellation</hi> den Handwercken wer-<lb/>
de vbel gehen/ Item: die Handwercker vnnd dergleichen<lb/>
werden verarmen vnd abnemen/ Item: werden &#x017F;ich viel<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;e Mu&#x0364;ntzen erzeigen/ vnd gro&#x017F;&#x017F;e verenderungen darauff<lb/>
folgen/ (obs nicht war worden/ mo&#x0364;gen ander &#x017F;agen.)</p><lb/>
          <p>Nun i&#x017F;t zwar der <hi rendition="#aq">Mais</hi> dem <hi rendition="#aq">Mercurio</hi> feind/ nach der Plan-<lb/>
neten eigen&#x017F;chaff/ darumb auch die wirckung dergleichen/ das<lb/>
nemlich das Kriegs vnwe&#x017F;en allen Ku&#x0364;n&#x017F;ten vnd Handwercken<lb/>
zum ho&#x0364;ch&#x017F;ten &#x017F;cha&#x0364;dlich i&#x017F;t/ Nach dem klag Reimen:</p><lb/>
          <note place="left"><hi rendition="#aq">Expace uber-<lb/>
.&#x017F;at<lb/>
Ex bello pau-<lb/>
pertas.<lb/>
E&#x017F;a:</hi> 24.</note>
          <lg type="poem">
            <l>Der Krieg thut die Kauffleute ausplu&#x0364;ndern/</l><lb/>
            <l>Die Handwercksleute verhindern/</l><lb/>
            <l>Die Landsverderber außwintern.</l>
          </lg><lb/>
          <p>Daß dahero &#x017F;o viel klagens auffden Ga&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t/ wegen der<lb/>
be&#x017F;chwerliche&#x0303; hindernis/ da ma&#x0303; fu&#x0364;r den ei&#x017F;&#x017F;ern Mu&#x0364;cken oder<lb/>
Fliege&#x0303; nichts arbeiten kan/ Ja der Krieg zer&#x017F;to&#x0364;ret alle gute ord-<lb/>
nung vnd nothdurfft des lebens/ vnd &#x017F;eind ins gemein zu &#x017F;ol-<lb/>
chen la&#x0364;ufften/ Land vnd Sta&#x0364;dte/ nur <hi rendition="#aq">Theatra in felicitatis,</hi><lb/>
wie auch Ko&#x0364;nig Salomo durch &#x017F;eine Bott&#x017F;chafft an den Ko&#x0364;-<lb/>
nig <hi rendition="#aq">Hiram</hi> zu <hi rendition="#aq">Tyro</hi> klaget/ daß der Krieg bo&#x0364;&#x017F;e hindernis<lb/><note place="left">1. <hi rendition="#aq">Reg. 5.<lb/>
Ecech:</hi> 26.<lb/>
In Di&#x017F;cur&#x017F;u.</note>bringe/ wenn man &#x017F;olche Ga&#x0364;&#x017F;te haben muß/ von welchen<lb/>
der Propheth Ezechiel &#x017F;agt: Sie werden dein Gut rauben/<lb/>
vnd deinen handel plu&#x0364;ndern. Es zeuget auch Bodi-<lb/>
nus/ da vor jahren die Frantzo&#x017F;en hefftige langwu&#x0364;rige Kriege<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[232/0244] Der Handwercken. merlich/ vnnd die Handwercksleute gehentrawrig/ wegen das jhrer Haͤndewerck nicht moͤgen getrieben vnd gefoͤrdert werden. Deut. 28. Etliche wollen zwar das ſtecken vnnd nothleiden der Handwercker/ ſo bißhero fuͤrgangen/ dem Geſtirn vnd Pla- neten zuſchreiben/ wie denn des bekandten Lichtenbergers Propheceyung an einem Ort/ dahin ſchleuſſet/ das es bey ei- ner Zeit vngelegner Conſtellation den Handwercken wer- de vbel gehen/ Item: die Handwercker vnnd dergleichen werden verarmen vnd abnemen/ Item: werden ſich viel boͤſe Muͤntzen erzeigen/ vnd groſſe verenderungen darauff folgen/ (obs nicht war worden/ moͤgen ander ſagen.) Liechtenber- gers Prophe- cey. Nun iſt zwar der Mais dem Mercurio feind/ nach der Plan- neten eigenſchaff/ darumb auch die wirckung dergleichen/ das nemlich das Kriegs vnweſen allen Kuͤnſten vnd Handwercken zum hoͤchſten ſchaͤdlich iſt/ Nach dem klag Reimen: Der Krieg thut die Kauffleute auspluͤndern/ Die Handwercksleute verhindern/ Die Landsverderber außwintern. Daß dahero ſo viel klagens auffden Gaſſen iſt/ wegen der beſchwerlichẽ hindernis/ da mã fuͤr den eiſſern Muͤcken oder Fliegẽ nichts arbeiten kan/ Ja der Krieg zerſtoͤret alle gute ord- nung vnd nothdurfft des lebens/ vnd ſeind ins gemein zu ſol- chen laͤufften/ Land vnd Staͤdte/ nur Theatra in felicitatis, wie auch Koͤnig Salomo durch ſeine Bottſchafft an den Koͤ- nig Hiram zu Tyro klaget/ daß der Krieg boͤſe hindernis bringe/ wenn man ſolche Gaͤſte haben muß/ von welchen der Propheth Ezechiel ſagt: Sie werden dein Gut rauben/ vnd deinen handel pluͤndern. Es zeuget auch Bodi- nus/ da vor jahren die Frantzoſen hefftige langwuͤrige Kriege mit 1. Reg. 5. Ecech: 26. In Diſcurſu.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/244
Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/244>, abgerufen am 22.11.2024.