Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

Bild:
<< vorherige Seite

Von Liebhabern
Diß Werck
ist droben be-
schrieben Cap.
5. fol. 121.
des fürtrefflichen Vhrwercks/ welches jhme ein künstlicher
Italiener/ Jannellus Torrin/ gemachet/ welches Werck er
so werth hielte/ daß er davon sagte: Er were zu wenig darzu/
solch Werck nach der Kunst wirdigkeit zu bezahlen.

Alphonsus/ der hochberühmbte König in Arragonien/
hat zu Zeiten Handarbeit fürgehabt/ vnd als einsmals jhm
Fanormitan.einer von seinen Anwesenden zu verstehen gabe/ wie eine solche
Arbeit einem solchen Könige vnd Potentaten viel zu schlecht/
vnd etwas verächtlich were/ hat der löbliche König darauff
lächlend gefragt/ ob denn Gott vnd die Natur nicht auch den
Königen so wol Hände geben hette/ als andern?

Leo X. vnd Clemens VII. Römische Bäbste/ seynd
Jovius.grosse Liebhaber gewesen etlicher künstlichen Handwercken/
haben selbige auch werth gehalten vnd verehret.

Sixtus V. Babst zu Rom/ ist auch ein grosser kostbarer
Vide Eman.
Meteran. l.
13.
vnd freygebiger Liebhaber vnnd Beförderer gewesen/ aller
Künstler vnd künstlichen Wercken/ vnd sehr viel darauff ge-
wendet/ ist auch deßhalben sonderlich berühmbt. Was für
ein trefflich Architectonisch Probier- vnd Kunststück in rrans-
fer
irung einesgrossen Obelisci er beweisen lassen/ wird drun-
ten gemeldet/ Cap. 9.

Franciscus I. König in Franckreich/ auch ein grosser
Lieber/ Verständiger vnd Beförderer der Künste/ hat eine sol-
che Taffelweise gehalten/ daß er neben andern mercklichen
Dingen/ sonderlich auch von Künstlereyen vnd Handwercken
gern Sprach gehalten/ solche Leute auch gern vnd offt vmb
sich vnd zu Auffwartern gehabt/ von welches Königes Taffel
Hubert.
Thom. Leod.
l. 10., in vita
Frider. 2.
E[]. Palat.
denckwürdig seynd/ die Wort eines fürnehmen Scribenten:
Extra omnem adulationem hoc ego dico, adstitisse me
saepe Regibusprandentibus, atq; ipsi Romano pontifici,
Imperatori, Cardinalibus, Episcopis, & alijs, tamen do-

cti-

Von Liebhabern
Diß Werck
iſt droben be-
ſchrieben Cap.
5. fol. 121.
des fuͤrtrefflichen Vhrwercks/ welches jhme ein kuͤnſtlicher
Italiener/ Jannellus Torrin/ gemachet/ welches Werck er
ſo werth hielte/ daß er davon ſagte: Er were zu wenig darzu/
ſolch Werck nach der Kunſt wirdigkeit zu bezahlen.

Alphonſus/ der hochberuͤhmbte Koͤnig in Arragonien/
hat zu Zeiten Handarbeit fuͤrgehabt/ vnd als einsmals jhm
Fanormitan.einer von ſeinen Anweſenden zu verſtehen gabe/ wie eine ſolche
Arbeit einem ſolchen Koͤnige vnd Potentaten viel zu ſchlecht/
vnd etwas veraͤchtlich were/ hat der loͤbliche Koͤnig darauff
laͤchlend gefragt/ ob denn Gott vnd die Natur nicht auch den
Koͤnigen ſo wol Haͤnde geben hette/ als andern?

Leo X. vnd Clemens VII. Roͤmiſche Baͤbſte/ ſeynd
Jovius.groſſe Liebhaber geweſen etlicher kuͤnſtlichen Handwercken/
haben ſelbige auch werth gehalten vnd verehret.

Sixtus V. Babſt zu Rom/ iſt auch ein groſſer koſtbarer
Vide Eman.
Meteran. l.
13.
vnd freygebiger Liebhaber vnnd Befoͤrderer geweſen/ aller
Kuͤnſtler vnd kuͤnſtlichen Wercken/ vnd ſehr viel darauff ge-
wendet/ iſt auch deßhalben ſonderlich beruͤhmbt. Was fuͤr
ein trefflich Architectoniſch Probier- vnd Kunſtſtuͤck in rrans-
fer
irung einesgroſſen Obeliſci er beweiſen laſſen/ wird drun-
ten gemeldet/ Cap. 9.

Franciſcus I. Koͤnig in Franckreich/ auch ein groſſer
Lieber/ Verſtaͤndiger vnd Befoͤrderer der Kuͤnſte/ hat eine ſol-
che Taffelweiſe gehalten/ daß er neben andern mercklichen
Dingen/ ſonderlich auch von Kuͤnſtlereyen vnd Handwercken
gern Sprach gehalten/ ſolche Leute auch gern vnd offt vmb
ſich vnd zu Auffwartern gehabt/ von welches Koͤniges Taffel
Hubert.
Thom. Leod.
l. 10., in vita
Frider. 2.
E[]. Palat.
denckwuͤrdig ſeynd/ die Wort eines fuͤrnehmen Scribenten:
Extra omnem adulationem hoc ego dico, adſtitiſſe me
ſæpè Regibusprandentibus, atq́; ipſi Romano pontifici,
Imperatori, Cardinalibus, Epiſcopis, & alijs, tamen do-

cti-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0204" n="192"/><fw place="top" type="header">Von Liebhabern</fw><lb/><note place="left">Diß Werck<lb/>
i&#x017F;t droben be-<lb/>
&#x017F;chrieben Cap.<lb/>
5. fol. 121.</note>des fu&#x0364;rtrefflichen Vhrwercks/ welches jhme ein ku&#x0364;n&#x017F;tlicher<lb/>
Italiener/ Jannellus Torrin/ gemachet/ welches Werck er<lb/>
&#x017F;o werth hielte/ daß er davon &#x017F;agte: Er were zu wenig darzu/<lb/>
&#x017F;olch Werck nach der Kun&#x017F;t wirdigkeit zu bezahlen.</p><lb/>
        <p>Alphon&#x017F;us/ der hochberu&#x0364;hmbte Ko&#x0364;nig in Arragonien/<lb/>
hat zu Zeiten Handarbeit fu&#x0364;rgehabt/ vnd als einsmals jhm<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Fanormitan.</hi></note>einer von &#x017F;einen Anwe&#x017F;enden zu ver&#x017F;tehen gabe/ wie eine &#x017F;olche<lb/>
Arbeit einem &#x017F;olchen Ko&#x0364;nige vnd Potentaten viel zu &#x017F;chlecht/<lb/>
vnd etwas vera&#x0364;chtlich were/ hat der lo&#x0364;bliche Ko&#x0364;nig darauff<lb/>
la&#x0364;chlend gefragt/ ob denn Gott vnd die Natur nicht auch den<lb/>
Ko&#x0364;nigen &#x017F;o wol Ha&#x0364;nde geben hette/ als andern?</p><lb/>
        <p>Leo <hi rendition="#aq">X.</hi> vnd Clemens <hi rendition="#aq">VII.</hi> Ro&#x0364;mi&#x017F;che Ba&#x0364;b&#x017F;te/ &#x017F;eynd<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Jovius.</hi></note>gro&#x017F;&#x017F;e Liebhaber gewe&#x017F;en etlicher ku&#x0364;n&#x017F;tlichen Handwercken/<lb/>
haben &#x017F;elbige auch werth gehalten vnd verehret.</p><lb/>
        <p>Sixtus <hi rendition="#aq">V.</hi> Bab&#x017F;t zu Rom/ i&#x017F;t auch ein gro&#x017F;&#x017F;er ko&#x017F;tbarer<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Vide Eman.<lb/>
Meteran. l.</hi> 13.</note>vnd freygebiger Liebhaber vnnd Befo&#x0364;rderer gewe&#x017F;en/ aller<lb/>
Ku&#x0364;n&#x017F;tler vnd ku&#x0364;n&#x017F;tlichen Wercken/ vnd &#x017F;ehr viel darauff ge-<lb/>
wendet/ i&#x017F;t auch deßhalben &#x017F;onderlich beru&#x0364;hmbt. Was fu&#x0364;r<lb/>
ein trefflich Architectoni&#x017F;ch Probier- vnd Kun&#x017F;t&#x017F;tu&#x0364;ck in <hi rendition="#aq">rrans-<lb/>
fer</hi>irung einesgro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Obeli&#x017F;ci</hi> er bewei&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en/ wird drun-<lb/>
ten gemeldet/ Cap. 9.</p><lb/>
        <p>Franci&#x017F;cus <hi rendition="#aq">I.</hi> Ko&#x0364;nig in Franckreich/ auch ein gro&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Lieber/ Ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger vnd Befo&#x0364;rderer der Ku&#x0364;n&#x017F;te/ hat eine &#x017F;ol-<lb/>
che Taffelwei&#x017F;e gehalten/ daß er neben andern mercklichen<lb/>
Dingen/ &#x017F;onderlich auch von Ku&#x0364;n&#x017F;tlereyen vnd Handwercken<lb/>
gern Sprach gehalten/ &#x017F;olche Leute auch gern vnd offt vmb<lb/>
&#x017F;ich vnd zu Auffwartern gehabt/ von welches Ko&#x0364;niges Taffel<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Hubert.<lb/>
Thom. Leod.<lb/>
l. 10., in vita<lb/>
Frider. 2.<lb/>
E<gap/>. Palat.</hi></note>denckwu&#x0364;rdig &#x017F;eynd/ die Wort eines fu&#x0364;rnehmen Scribenten:<lb/><hi rendition="#aq">Extra omnem adulationem hoc ego dico, ad&#x017F;titi&#x017F;&#x017F;e me<lb/>
&#x017F;æpè Regibusprandentibus, atq&#x0301;; ip&#x017F;i Romano pontifici,<lb/>
Imperatori, Cardinalibus, Epi&#x017F;copis, &amp; alijs, tamen do-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">cti-</hi></fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0204] Von Liebhabern des fuͤrtrefflichen Vhrwercks/ welches jhme ein kuͤnſtlicher Italiener/ Jannellus Torrin/ gemachet/ welches Werck er ſo werth hielte/ daß er davon ſagte: Er were zu wenig darzu/ ſolch Werck nach der Kunſt wirdigkeit zu bezahlen. Diß Werck iſt droben be- ſchrieben Cap. 5. fol. 121. Alphonſus/ der hochberuͤhmbte Koͤnig in Arragonien/ hat zu Zeiten Handarbeit fuͤrgehabt/ vnd als einsmals jhm einer von ſeinen Anweſenden zu verſtehen gabe/ wie eine ſolche Arbeit einem ſolchen Koͤnige vnd Potentaten viel zu ſchlecht/ vnd etwas veraͤchtlich were/ hat der loͤbliche Koͤnig darauff laͤchlend gefragt/ ob denn Gott vnd die Natur nicht auch den Koͤnigen ſo wol Haͤnde geben hette/ als andern? Fanormitan. Leo X. vnd Clemens VII. Roͤmiſche Baͤbſte/ ſeynd groſſe Liebhaber geweſen etlicher kuͤnſtlichen Handwercken/ haben ſelbige auch werth gehalten vnd verehret. Jovius. Sixtus V. Babſt zu Rom/ iſt auch ein groſſer koſtbarer vnd freygebiger Liebhaber vnnd Befoͤrderer geweſen/ aller Kuͤnſtler vnd kuͤnſtlichen Wercken/ vnd ſehr viel darauff ge- wendet/ iſt auch deßhalben ſonderlich beruͤhmbt. Was fuͤr ein trefflich Architectoniſch Probier- vnd Kunſtſtuͤck in rrans- ferirung einesgroſſen Obeliſci er beweiſen laſſen/ wird drun- ten gemeldet/ Cap. 9. Vide Eman. Meteran. l. 13. Franciſcus I. Koͤnig in Franckreich/ auch ein groſſer Lieber/ Verſtaͤndiger vnd Befoͤrderer der Kuͤnſte/ hat eine ſol- che Taffelweiſe gehalten/ daß er neben andern mercklichen Dingen/ ſonderlich auch von Kuͤnſtlereyen vnd Handwercken gern Sprach gehalten/ ſolche Leute auch gern vnd offt vmb ſich vnd zu Auffwartern gehabt/ von welches Koͤniges Taffel denckwuͤrdig ſeynd/ die Wort eines fuͤrnehmen Scribenten: Extra omnem adulationem hoc ego dico, adſtitiſſe me ſæpè Regibusprandentibus, atq́; ipſi Romano pontifici, Imperatori, Cardinalibus, Epiſcopis, & alijs, tamen do- cti- Hubert. Thom. Leod. l. 10., in vita Frider. 2. E_ . Palat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/204
Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/204>, abgerufen am 22.11.2024.