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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Nothwendigkeit/ etc.
auch genugsam bekandt/ daß es die jenigen am leidlichsten
haben/ die Handwercke können. Vnd wird in eines Röm.
Käyserl. Gesand. Constantinopolitanischer Reise gemeldet/
da man selbigen in Arest, vnd alle seine Diener (in welchem
Comitat auch viel fürnehmer Personen gewesen) gefäng-
lich gehalten/ vnd solches lange Zeit werete/ habens die jeni-
gen für andern am besten gehabt/ welche mit Artzney vnnd
andern Künsten vnd Handwercken etwas vermöcht haben.
Auch meldet Herr Wolffgang Müntzer von Babenberg
Ritter/ daß er in seiner Türckischen Reise vnnd Gefengnis
neben seiner Gesellschafft mit Zucker bereiten/ Schiffma-
chen/ Büchsengiessen/ vnd anderer arbeit sich gebrauchen
lassen/ damit sie desto leidlicher gehalten würden/ vnd besse-
re vnter haltung hetten.

Bey bißhero angeregter vnd erwisener Nothwen-Anhang des
7. Cap.

digkeit der Handwerckskünsten/ sol auch folgendes nicht aus-
ser acht gelassen werden/ nemlich/ weiln die künstlichsten vnd
köstlichsten handarbeit von den besten Metallen/ als Gold/ Sil-
ber/ etc. gemacht werden/ auch die H. Schrifft selbst des künst-
lich zugerichteten Golds vnd Silbers gedencket/ insonder-Sap. 13.
heit/ auch die beste Müntz vnd Geldstücke Gülden vnd SlibernEccles. 10.
lib 5. cap. 1.
Ethic.

seind/ damit man alles zu wegen bringen kan/ welches auch
(wie Aristoreles sagt) ein Maß ist aller dinge/ wie bey
mehrertheils völckern zu sehen/ als wird nicht vnnöthig seyn/
von deroselben rechten Werth vnd gebrauch etwas zu erinnern.

Vnd erstlicht ist zu wissen/ daß nicht alle Völcker das
Gold vnd Silber gleich schätzen/ sondern gehet hierin wie
das Sprichwort lautet: Zu wenig oder zuviel/ ist kein
rechtes Ziel. Denn etliche haltens gar zu schlecht/ wie Pli-
nius
von etlichen Alten schreibet/ daß da Andere das Goldlib. 6. cap. 2[ - 2 Zeichen fehlen]
außgegraben/ sie es wieder verscharret vnd eingegraben/

vnd
Z

Nothwendigkeit/ ꝛc.
auch genugſam bekandt/ daß es die jenigen am leidlichſten
haben/ die Handwercke koͤnnen. Vnd wird in eines Roͤm.
Kaͤyſerl. Geſand. Conſtantinopolitaniſcher Reiſe gemeldet/
da man ſelbigen in Areſt, vnd alle ſeine Diener (in welchem
Comitat auch viel fuͤrnehmer Perſonen geweſen) gefaͤng-
lich gehalten/ vnd ſolches lange Zeit werete/ habens die jeni-
gen fuͤr andern am beſten gehabt/ welche mit Artzney vnnd
andern Kuͤnſten vnd Handwercken etwas vermoͤcht haben.
Auch meldet Herr Wolffgang Muͤntzer von Babenberg
Ritter/ daß er in ſeiner Tuͤrckiſchen Reiſe vnnd Gefengnis
neben ſeiner Geſellſchafft mit Zucker bereiten/ Schiffma-
chen/ Buͤchſengieſſen/ vnd anderer arbeit ſich gebrauchen
laſſen/ damit ſie deſto leidlicher gehalten wuͤrden/ vnd beſſe-
re vnter haltung hetten.

Bey bißhero angeregter vnd erwiſener Nothwen-Anhang des
7. Cap.

digkeit der Handwerckskuͤnſten/ ſol auch folgendes nicht auſ-
ſer acht gelaſſen werden/ nemlich/ weiln die kuͤnſtlichſten vnd
koͤſtlichſtẽ handarbeit von dẽ beſten Metallen/ als Gold/ Sil-
ber/ ꝛc. gemacht werdẽ/ auch die H. Schrifft ſelbſt des kuͤnſt-
lich zugerichteten Golds vnd Silbers gedencket/ inſonder-Sap. 13.
heit/ auch die beſte Muͤntz vnd Geldſtuͤcke Guͤldẽ vnd SlibernEccleſ. 10.
lib 5. cap. 1.
Ethic.

ſeind/ damit man alles zu wegen bringen kan/ welches auch
(wie Ariſtoreles ſagt) ein Maß iſt aller dinge/ wie bey
mehrertheils voͤlckern zu ſehen/ als wird nicht vnnoͤthig ſeyn/
von deroſelben rechtẽ Werth vñ gebrauch etwas zu erinnern.

Vnd erſtlicht iſt zu wiſſen/ daß nicht alle Voͤlcker das
Gold vnd Silber gleich ſchaͤtzen/ ſondern gehet hierin wie
das Sprichwort lautet: Zu wenig oder zuviel/ iſt kein
rechtes Ziel. Denn etliche haltens gar zu ſchlecht/ wie Pli-
nius
von etlichen Alten ſchreibet/ daß da Andere das Goldlib. 6. cap. 2[ – 2 Zeichen fehlen]
außgegraben/ ſie es wieder verſcharret vnd eingegraben/

vnd
Z
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[177/0189] Nothwendigkeit/ ꝛc. auch genugſam bekandt/ daß es die jenigen am leidlichſten haben/ die Handwercke koͤnnen. Vnd wird in eines Roͤm. Kaͤyſerl. Geſand. Conſtantinopolitaniſcher Reiſe gemeldet/ da man ſelbigen in Areſt, vnd alle ſeine Diener (in welchem Comitat auch viel fuͤrnehmer Perſonen geweſen) gefaͤng- lich gehalten/ vnd ſolches lange Zeit werete/ habens die jeni- gen fuͤr andern am beſten gehabt/ welche mit Artzney vnnd andern Kuͤnſten vnd Handwercken etwas vermoͤcht haben. Auch meldet Herr Wolffgang Muͤntzer von Babenberg Ritter/ daß er in ſeiner Tuͤrckiſchen Reiſe vnnd Gefengnis neben ſeiner Geſellſchafft mit Zucker bereiten/ Schiffma- chen/ Buͤchſengieſſen/ vnd anderer arbeit ſich gebrauchen laſſen/ damit ſie deſto leidlicher gehalten wuͤrden/ vnd beſſe- re vnter haltung hetten. Bey bißhero angeregter vnd erwiſener Nothwen- digkeit der Handwerckskuͤnſten/ ſol auch folgendes nicht auſ- ſer acht gelaſſen werden/ nemlich/ weiln die kuͤnſtlichſten vnd koͤſtlichſtẽ handarbeit von dẽ beſten Metallen/ als Gold/ Sil- ber/ ꝛc. gemacht werdẽ/ auch die H. Schrifft ſelbſt des kuͤnſt- lich zugerichteten Golds vnd Silbers gedencket/ inſonder- heit/ auch die beſte Muͤntz vnd Geldſtuͤcke Guͤldẽ vnd Slibern ſeind/ damit man alles zu wegen bringen kan/ welches auch (wie Ariſtoreles ſagt) ein Maß iſt aller dinge/ wie bey mehrertheils voͤlckern zu ſehen/ als wird nicht vnnoͤthig ſeyn/ von deroſelben rechtẽ Werth vñ gebrauch etwas zu erinnern. Anhang des 7. Cap. Sap. 13. Eccleſ. 10. lib 5. cap. 1. Ethic. Vnd erſtlicht iſt zu wiſſen/ daß nicht alle Voͤlcker das Gold vnd Silber gleich ſchaͤtzen/ ſondern gehet hierin wie das Sprichwort lautet: Zu wenig oder zuviel/ iſt kein rechtes Ziel. Denn etliche haltens gar zu ſchlecht/ wie Pli- nius von etlichen Alten ſchreibet/ daß da Andere das Gold außgegraben/ ſie es wieder verſcharret vnd eingegraben/ vnd lib. 6. cap. 2__ Z

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/189>, abgerufen am 24.11.2024.