Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.Nothwendigkeit/ etc. auch genugsam bekandt/ daß es die jenigen am leidlichstenhaben/ die Handwercke können. Vnd wird in eines Röm. Käyserl. Gesand. Constantinopolitanischer Reise gemeldet/ da man selbigen in Arest, vnd alle seine Diener (in welchem Comitat auch viel fürnehmer Personen gewesen) gefäng- lich gehalten/ vnd solches lange Zeit werete/ habens die jeni- gen für andern am besten gehabt/ welche mit Artzney vnnd andern Künsten vnd Handwercken etwas vermöcht haben. Auch meldet Herr Wolffgang Müntzer von Babenberg Ritter/ daß er in seiner Türckischen Reise vnnd Gefengnis neben seiner Gesellschafft mit Zucker bereiten/ Schiffma- chen/ Büchsengiessen/ vnd anderer arbeit sich gebrauchen lassen/ damit sie desto leidlicher gehalten würden/ vnd besse- re vnter haltung hetten. Bey bißhero angeregter vnd erwisener Nothwen-Anhang des Vnd erstlicht ist zu wissen/ daß nicht alle Völcker das vnd Z
Nothwendigkeit/ ꝛc. auch genugſam bekandt/ daß es die jenigen am leidlichſtenhaben/ die Handwercke koͤnnen. Vnd wird in eines Roͤm. Kaͤyſerl. Geſand. Conſtantinopolitaniſcher Reiſe gemeldet/ da man ſelbigen in Areſt, vnd alle ſeine Diener (in welchem Comitat auch viel fuͤrnehmer Perſonen geweſen) gefaͤng- lich gehalten/ vnd ſolches lange Zeit werete/ habens die jeni- gen fuͤr andern am beſten gehabt/ welche mit Artzney vnnd andern Kuͤnſten vnd Handwercken etwas vermoͤcht haben. Auch meldet Herr Wolffgang Muͤntzer von Babenberg Ritter/ daß er in ſeiner Tuͤrckiſchen Reiſe vnnd Gefengnis neben ſeiner Geſellſchafft mit Zucker bereiten/ Schiffma- chen/ Buͤchſengieſſen/ vnd anderer arbeit ſich gebrauchen laſſen/ damit ſie deſto leidlicher gehalten wuͤrden/ vnd beſſe- re vnter haltung hetten. Bey bißhero angeregter vnd erwiſener Nothwen-Anhang des Vnd erſtlicht iſt zu wiſſen/ daß nicht alle Voͤlcker das vnd Z
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Nothwendigkeit/ ꝛc.
auch genugſam bekandt/ daß es die jenigen am leidlichſten
haben/ die Handwercke koͤnnen. Vnd wird in eines Roͤm.
Kaͤyſerl. Geſand. Conſtantinopolitaniſcher Reiſe gemeldet/
da man ſelbigen in Areſt, vnd alle ſeine Diener (in welchem
Comitat auch viel fuͤrnehmer Perſonen geweſen) gefaͤng-
lich gehalten/ vnd ſolches lange Zeit werete/ habens die jeni-
gen fuͤr andern am beſten gehabt/ welche mit Artzney vnnd
andern Kuͤnſten vnd Handwercken etwas vermoͤcht haben.
Auch meldet Herr Wolffgang Muͤntzer von Babenberg
Ritter/ daß er in ſeiner Tuͤrckiſchen Reiſe vnnd Gefengnis
neben ſeiner Geſellſchafft mit Zucker bereiten/ Schiffma-
chen/ Buͤchſengieſſen/ vnd anderer arbeit ſich gebrauchen
laſſen/ damit ſie deſto leidlicher gehalten wuͤrden/ vnd beſſe-
re vnter haltung hetten.
Bey bißhero angeregter vnd erwiſener Nothwen-
digkeit der Handwerckskuͤnſten/ ſol auch folgendes nicht auſ-
ſer acht gelaſſen werden/ nemlich/ weiln die kuͤnſtlichſten vnd
koͤſtlichſtẽ handarbeit von dẽ beſten Metallen/ als Gold/ Sil-
ber/ ꝛc. gemacht werdẽ/ auch die H. Schrifft ſelbſt des kuͤnſt-
lich zugerichteten Golds vnd Silbers gedencket/ inſonder-
heit/ auch die beſte Muͤntz vnd Geldſtuͤcke Guͤldẽ vnd Slibern
ſeind/ damit man alles zu wegen bringen kan/ welches auch
(wie Ariſtoreles ſagt) ein Maß iſt aller dinge/ wie bey
mehrertheils voͤlckern zu ſehen/ als wird nicht vnnoͤthig ſeyn/
von deroſelben rechtẽ Werth vñ gebrauch etwas zu erinnern.
Anhang des
7. Cap.
Sap. 13.
Eccleſ. 10.
lib 5. cap. 1.
Ethic.
Vnd erſtlicht iſt zu wiſſen/ daß nicht alle Voͤlcker das
Gold vnd Silber gleich ſchaͤtzen/ ſondern gehet hierin wie
das Sprichwort lautet: Zu wenig oder zuviel/ iſt kein
rechtes Ziel. Denn etliche haltens gar zu ſchlecht/ wie Pli-
nius von etlichen Alten ſchreibet/ daß da Andere das Gold
außgegraben/ ſie es wieder verſcharret vnd eingegraben/
vnd
lib. 6. cap. 2__
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