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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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hat etwas besonders für andern.


Das VII. Capitel/
Von mancherley Künstlereyen vnnd
Handwercken Nothwendigkeit/ bey allerley
Ständen der Menschen/ auch auff Reise-Schiff-vnnd Sec-
fahrten/ in Kriegßzügen/ zu Hauß vnd in der Frembde/ auch
sonsten in allerley Fürfallen/ nach gelegenheit der
Orten vnd Läufften.

PHilippus Melanthon sagt an einem Ort: GOTT
der HERR hat das menschliche Geschlecht erschaffen/Tractat. de
magistr. ci-
vil.
D. Rivius in
Praefat. ad
Senat. No-
riberg.

zu einer gemeinen holdseligen Gesellschafft/ vnnd daß selbiges
durch das Band guter Künsten vnd Handgewercken sol er-
halten vnnd gehandhabt werden/ wie dann bekendtlich/ daß
nichts vff Erden vnter den Menschen/ dadurch jhren Stand/
Wesen vnd Wandel zu erhalten/ welches nicht aus den Kün-
sten der Handwercker herkomme/ zu des Lebens viel tausentfel-
tiger Nutzbarkeit/ gleich wie aus einer geschlachten Wurtzel
viel vnd mancherley fruchtbare Este vnd Zweige entspringen.
Muß also der gantzen Policey Wolstand/ allerley künstliches
vnd feines/ vnnd was man braucht zur Nothdurfft im Leben/
(wie die H. Schrifft redet/) nechst dem Segen Gottes/ durchSap. 13.
Cicero 2. of-
fic.

die Handwercke herkommen. Daher sehr schön von Cice-
rone
mit Begriff der hösten Nothdurfft gesagt wird: Sine
artium multitudine vita omnino esse nulla potest, nec vi-
ctus aut cultus corporis ullus esset, nisi tam multae nobis
Artes ministrarent,
das ist: Nicht einige des Leibes vnnd Le-
bens Nothdurfft kan der Handwerckskünsten entbehren/ vnd
ist das Leben ohne dieselben eben als kein Leben. Darumb siePhil. Mel.
ibid.

auch billich genennet werden artes servientes communi so
cietati, & facientes ad eam juvandan ac tuendam.

Pla-
hat etwas beſonders fuͤr andern.


Das VII. Capitel/
Von mancherley Kuͤnſtlereyen vnnd
Handwercken Nothwendigkeit/ bey allerley
Staͤnden der Menſchen/ auch auff Reiſe-Schiff-vnnd Sec-
fahrten/ in Kriegßzuͤgen/ zu Hauß vnd in der Frembde/ auch
ſonſten in allerley Fuͤrfallen/ nach gelegenheit der
Orten vnd Laͤufften.

PHilippus Melanthon ſagt an einem Ort: GOTT
der HERR hat das menſchliche Geſchlecht erſchaffen/Tractat. de
magiſtr. ci-
vil.
D. Rivius in
Præfat. ad
Senat. No-
riberg.

zu einer gemeinen holdſeligen Geſellſchafft/ vnnd daß ſelbiges
durch das Band guter Kuͤnſten vnd Handgewercken ſol er-
halten vnnd gehandhabt werden/ wie dann bekendtlich/ daß
nichts vff Erden vnter den Menſchen/ dadurch jhren Stand/
Weſen vnd Wandel zu erhalten/ welches nicht aus den Kuͤn-
ſten der Handwercker herkom̃e/ zu des Lebens viel tauſentfel-
tiger Nutzbarkeit/ gleich wie aus einer geſchlachten Wurtzel
viel vnd mancherley fruchtbare Eſte vnd Zweige entſpringen.
Muß alſo der gantzen Policey Wolſtand/ allerley kuͤnſtliches
vnd feines/ vnnd was man braucht zur Nothdurfft im Leben/
(wie die H. Schrifft redet/) nechſt dem Segen Gottes/ durchSap. 13.
Cicero 2. of-
fic.

die Handwercke herkommen. Daher ſehr ſchoͤn von Cice-
rone
mit Begriff der hoͤſten Nothdurfft geſagt wird: Sine
artium multitudine vita omninò eſſe nulla poteſt, nec vi-
ctus aut cultus corporis ullus eſſet, niſi tam multæ nobis
Artes miniſtrarent,
das iſt: Nicht einige des Leibes vnnd Le-
bens Nothdurfft kan der Handwerckskuͤnſten entbehren/ vnd
iſt das Leben ohne dieſelben eben als kein Leben. Darumb ſiePhil. Mel.
ibid.

auch billich genennet werden artes ſervientes communi ſo
cietati, & facientes ad eam juvandā ac tuendam.

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[167/0179] hat etwas beſonders fuͤr andern. Das VII. Capitel/ Von mancherley Kuͤnſtlereyen vnnd Handwercken Nothwendigkeit/ bey allerley Staͤnden der Menſchen/ auch auff Reiſe-Schiff-vnnd Sec- fahrten/ in Kriegßzuͤgen/ zu Hauß vnd in der Frembde/ auch ſonſten in allerley Fuͤrfallen/ nach gelegenheit der Orten vnd Laͤufften. PHilippus Melanthon ſagt an einem Ort: GOTT der HERR hat das menſchliche Geſchlecht erſchaffen/ zu einer gemeinen holdſeligen Geſellſchafft/ vnnd daß ſelbiges durch das Band guter Kuͤnſten vnd Handgewercken ſol er- halten vnnd gehandhabt werden/ wie dann bekendtlich/ daß nichts vff Erden vnter den Menſchen/ dadurch jhren Stand/ Weſen vnd Wandel zu erhalten/ welches nicht aus den Kuͤn- ſten der Handwercker herkom̃e/ zu des Lebens viel tauſentfel- tiger Nutzbarkeit/ gleich wie aus einer geſchlachten Wurtzel viel vnd mancherley fruchtbare Eſte vnd Zweige entſpringen. Muß alſo der gantzen Policey Wolſtand/ allerley kuͤnſtliches vnd feines/ vnnd was man braucht zur Nothdurfft im Leben/ (wie die H. Schrifft redet/) nechſt dem Segen Gottes/ durch die Handwercke herkommen. Daher ſehr ſchoͤn von Cice- rone mit Begriff der hoͤſten Nothdurfft geſagt wird: Sine artium multitudine vita omninò eſſe nulla poteſt, nec vi- ctus aut cultus corporis ullus eſſet, niſi tam multæ nobis Artes miniſtrarent, das iſt: Nicht einige des Leibes vnnd Le- bens Nothdurfft kan der Handwerckskuͤnſten entbehren/ vnd iſt das Leben ohne dieſelben eben als kein Leben. Darumb ſie auch billich genennet werden artes ſervientes communi ſo cietati, & facientes ad eam juvandā ac tuendam. Tractat. de magiſtr. ci- vil. D. Rivius in Præfat. ad Senat. No- riberg. Sap. 13. Cicero 2. of- fic. Phil. Mel. ibid. Pla-

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/179>, abgerufen am 19.11.2024.