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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Etliche Völcker vnd Länder
Theatr. urb.menge auch mancherley Gattung machen können. Wie denn
auch zu Toledo eine grosse Menge Volcks von Seiden vnd
Tuchgewirck arbeitet/ vnd sich davon ernehret.

Zu Valentz haben sie auch vor Jahren sehr schöne Ir-
dene Geschir vielerley Gattung vnd Weise gemacht/ vergla-
Idem Hubert.
Thom. Leod.
surt/ mit mancherley auch Goldfarben/ auffs höchste verkün-
stelt. Vnd zu S. Torquet/ werden sonderlich wunder grosse
Töpffe gemachet/ daß etliche Personen zugleich in einem ba-
Ibid.den können/ auch ein Fuder Weins darin gehet. Wie denn
zur Zeit Fridericus 11. Churfürst bey Rein/ als er in Spanien
sich hielte/ wegen des Schmertzens am Stein/ in einem solchen
Töpff erstlich allein/ vnd hernach etliche seiner Diener zu-
gleich gebadet/ ja haben noch einen grossen Theil davon ge-
brochen. Dergleichen grosse Töpffe werden auch etlicher
Orte in Indien gemacht.

Franckreich hat zu Pariß/ Roan/ Limoges/ vnd andern
Orten auch gute Handwercker/ wie denn viel schönes Dings
in Franckreich/ vnd nunmehr auch viel Seiden Gezeugs ge-
macht wird/ welches Heinricus IV. angerichtet/ (darvon vn-
ten/ Cap IX.) hat auch Franckreich Ruhms genug wegen sei-
ner Handgewercken/ weil sie Spanien vnd andern außhelffen
Theat. urb.
Suche auch
drunten Cap.
10. von Wei-
ber Arbeit.
kan. Das Niederländische auch Weiber Volck ist auff die
Handwercke vnd Arbeit so genaturet vnd abgerichtet/ daß sie
niemand von gesunden Leuten mögen müssig sehen/ vnd eine
sonderliche gratiam haben/ andere etwas zu lehren.

Antorff in Braband/ ist dermassen voll Künstler/ sonder-
lich in vorigen Jahren gewesen/ daß/ da Ao. C. 1549. daselb-
sten Philippo/ dem König in Hispan. Käyser Caroli V. Sohn/
auf dessen Einzug ins Niederland/ etliche herrliche Spectacula
Triumphbogen/ Ehrenpforten/ vnd der gleichen viel gemacht
worde/ sie selbiges alles durch dero Stadt Bürger vnd Künstler

ver-

Etliche Voͤlcker vnd Laͤnder
Theatr. urb.menge auch mancherley Gattung machen koͤnnen. Wie denn
auch zu Toledo eine groſſe Menge Volcks von Seiden vnd
Tuchgewirck arbeitet/ vnd ſich davon ernehret.

Zu Valentz haben ſie auch vor Jahren ſehr ſchoͤne Ir-
dene Geſchir vielerley Gattung vnd Weiſe gemacht/ vergla-
Idem Hubert.
Thom. Leod.
ſurt/ mit mancherley auch Goldfarben/ auffs hoͤchſte verkuͤn-
ſtelt. Vnd zu S. Torquet/ werden ſonderlich wunder groſſe
Toͤpffe gemachet/ daß etliche Perſonen zugleich in einem ba-
Ibid.den koͤnnen/ auch ein Fuder Weins darin gehet. Wie denn
zur Zeit Fridericus 11. Churfuͤrſt bey Rein/ als er in Spanien
ſich hielte/ wegen des Schmertzens am Stein/ in einem ſolchē
Toͤpff erſtlich allein/ vnd hernach etliche ſeiner Diener zu-
gleich gebadet/ ja haben noch einen groſſen Theil davon ge-
brochen. Dergleichen groſſe Toͤpffe werden auch etlicher
Orte in Indien gemacht.

Franckreich hat zu Pariß/ Roan/ Limoges/ vnd andern
Orten auch gute Handwercker/ wie denn viel ſchoͤnes Dings
in Franckreich/ vnd nunmehr auch viel Seiden Gezeugs ge-
macht wird/ welches Heinricus IV. angerichtet/ (darvon vn-
ten/ Cap IX.) hat auch Franckreich Ruhms genug wegen ſei-
ner Handgewercken/ weil ſie Spanien vnd andern außhelffen
Theat. urb.
Suche auch
drunten Cap.
10. von Wei-
ber Arbeit.
kan. Das Niederlaͤndiſche auch Weiber Volck iſt auff die
Handwercke vnd Arbeit ſo genaturet vnd abgerichtet/ daß ſie
niemand von geſunden Leuten moͤgen muͤſſig ſehen/ vnd eine
ſonderliche gratiam haben/ andere etwas zu lehren.

Antorff in Braband/ iſt dermaſſen voll Kuͤnſtler/ ſonder-
lich in vorigen Jahren geweſen/ daß/ da Ao. C. 1549. daſelb-
ſten Philippo/ dem Koͤnig in Hiſpan. Kaͤyſer Caroli V. Sohn/
auf deſſen Einzug ins Niederland/ etliche herrliche Spectacula
Triumphbogen/ Ehrenpforten/ vnd der gleichen viel gemacht
worde/ ſie ſelbiges alles durch dero Stadt Buͤrger vn̄ Kuͤnſtler

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[144/0156] Etliche Voͤlcker vnd Laͤnder menge auch mancherley Gattung machen koͤnnen. Wie denn auch zu Toledo eine groſſe Menge Volcks von Seiden vnd Tuchgewirck arbeitet/ vnd ſich davon ernehret. Theatr. urb. Zu Valentz haben ſie auch vor Jahren ſehr ſchoͤne Ir- dene Geſchir vielerley Gattung vnd Weiſe gemacht/ vergla- ſurt/ mit mancherley auch Goldfarben/ auffs hoͤchſte verkuͤn- ſtelt. Vnd zu S. Torquet/ werden ſonderlich wunder groſſe Toͤpffe gemachet/ daß etliche Perſonen zugleich in einem ba- den koͤnnen/ auch ein Fuder Weins darin gehet. Wie denn zur Zeit Fridericus 11. Churfuͤrſt bey Rein/ als er in Spanien ſich hielte/ wegen des Schmertzens am Stein/ in einem ſolchē Toͤpff erſtlich allein/ vnd hernach etliche ſeiner Diener zu- gleich gebadet/ ja haben noch einen groſſen Theil davon ge- brochen. Dergleichen groſſe Toͤpffe werden auch etlicher Orte in Indien gemacht. Idem Hubert. Thom. Leod. Ibid. Franckreich hat zu Pariß/ Roan/ Limoges/ vnd andern Orten auch gute Handwercker/ wie denn viel ſchoͤnes Dings in Franckreich/ vnd nunmehr auch viel Seiden Gezeugs ge- macht wird/ welches Heinricus IV. angerichtet/ (darvon vn- ten/ Cap IX.) hat auch Franckreich Ruhms genug wegen ſei- ner Handgewercken/ weil ſie Spanien vnd andern außhelffen kan. Das Niederlaͤndiſche auch Weiber Volck iſt auff die Handwercke vnd Arbeit ſo genaturet vnd abgerichtet/ daß ſie niemand von geſunden Leuten moͤgen muͤſſig ſehen/ vnd eine ſonderliche gratiam haben/ andere etwas zu lehren. Theat. urb. Suche auch drunten Cap. 10. von Wei- ber Arbeit. Antorff in Braband/ iſt dermaſſen voll Kuͤnſtler/ ſonder- lich in vorigen Jahren geweſen/ daß/ da Ao. C. 1549. daſelb- ſten Philippo/ dem Koͤnig in Hiſpan. Kaͤyſer Caroli V. Sohn/ auf deſſen Einzug ins Niederland/ etliche herrliche Spectacula Triumphbogen/ Ehrenpforten/ vnd der gleichen viel gemacht worde/ ſie ſelbiges alles durch dero Stadt Buͤrger vn̄ Kuͤnſtler ver-

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/156>, abgerufen am 23.11.2024.