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Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629.

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Von der
O Germania muneris repertrix,
Quo nil utilius dedit vetustas,
Libros scribere quae doces premendo.
Et: Currant scripta licet, Typus est velocior illis,
Imprimit ille die, quantuW non scribituranno.
Vnd Martinus Opitius sagt hiervon recht:
Was ist der Druckerey doch jrgend vorznziehen/
Der edlen Druckerey? Durch die die Künste blühen/
Vnd so viel Bücher jetzt gebracht sind an den Tag/
Mit denen man Athen/ vnd Rom auch trotzen mag.
Lib. de Imper.
& Philos. Gall.

Vnd Stephanus Forcatulus schreibet hiervon: Su-
peratam rerum naturae fere munificentiam, excogitata
libtorum excudendorum ratione, cujus inventum nul-
[ - 1 Zeichen fehlt] in Chron.lo vitae miraculo postponendum. Phil. Melanthon

Idem Melanc.
in Chton. l. 5.
sub Frider. 3.
Imp. circa fin.
Es sey Donum divinitus humano generi communica-
tum,
zu einem sondern Behelff dieser letzten alten vnvermög-
lichen Welt/ nicht allein die Lehr des H. Worts Gottes/ son-
dern auch allerhand gute Schrifften/ Bücher vnd Künste/ da-
durch außzubreiten vnd zu erhalten/ wie auch die menschliche
Trägheit vnd verdrossene Vnart auffzumuntern/ vnd zum
Fleiß anzutreiben. Vnd ist sonderlich hiebey zu mercken/
das votum/ oder Vermahnungs Wundsch jetzt gemeldten
H. Melanthonis, wenn er sagt: Utinam tanto Dei munere
grati uteremur, non ad obscurandam, sed illustrandam
gloriam Dei, non ad disjungendas, sed copulandas eccle-
sias.
Das ist: Wolte Gott/ daß diese edle Kunst des Buchdru-
ckens mit Danckbarktit gebrauchet vnd angewendet würde/
die Ehre GOttes des HErrn dadurch nicht zuvertunckeln/
sondern zu erklären/ auch die allgemeine rechtgläubige Christ-
liche Kirche nicht von einander zu trennen/ sondern je mehr

vnd
Von der
O Germania muneris repertrix,
Quo nil utilius dedit vetuſtas,
Libros ſcribere quæ doces premendo.
Et: Currant ſcripta licet, Typus eſt velocior illis,
Imprimit ille die, quantuɯ non ſcribituranno.
Vnd Martinus Opitius ſagt hiervon recht:
Was iſt der Druckerey doch jrgend vorznziehen/
Der edlen Druckerey? Durch die die Kuͤnſte bluͤhen/
Vnd ſo viel Buͤcher jetzt gebracht ſind an den Tag/
Mit denen man Athen/ vnd Rom auch trotzen mag.
Lib. de Imper.
& Philoſ. Gall.

Vnd Stephanus Forcatulus ſchreibet hiervon: Su-
peratam rerum naturæ ferè munificentiam, excogitatâ
libtorum excudendorum ratione, cujus inventum nul-
[ – 1 Zeichen fehlt] in Chron.lo vitæ miraculo poſtponendum. Phil. Melanthon

Idem Melanc.
in Chton. l. 5.
ſub Frider. 3.
Imp. circa fin.
Es ſey Donum divinitus humano generi communica-
tum,
zu einem ſondern Behelff dieſer letzten alten vnvermoͤg-
lichen Welt/ nicht allein die Lehr des H. Worts Gottes/ ſon-
dern auch allerhand gute Schrifften/ Buͤcher vnd Kuͤnſte/ da-
durch außzubreiten vnd zu erhalten/ wie auch die menſchliche
Traͤgheit vnd verdroſſene Vnart auffzumuntern/ vnd zum
Fleiß anzutreiben. Vnd iſt ſonderlich hiebey zu mercken/
das votum/ oder Vermahnungs Wundſch jetzt gemeldten
H. Melanthonis, wenn er ſagt: Utinam tanto Dei munere
grati uteremur, non ad obſcurandam, ſed illuſtrandam
gloriam Dei, non ad diſjungendas, ſed copulandas eccle-
ſias.
Das iſt: Wolte Gott/ daß dieſe edle Kunſt des Buchdru-
ckens mit Danckbarktit gebrauchet vnd angewendet wuͤrde/
die Ehre GOttes des HErrn dadurch nicht zuvertunckeln/
ſondern zu erklaͤren/ auch die allgemeine rechtglaͤubige Chriſt-
liche Kirche nicht von einander zu trennen/ ſondern je mehr

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[116/0128] Von der O Germania muneris repertrix, Quo nil utilius dedit vetuſtas, Libros ſcribere quæ doces premendo. Et: Currant ſcripta licet, Typus eſt velocior illis, Imprimit ille die, quantuɯ non ſcribituranno. Vnd Martinus Opitius ſagt hiervon recht: Was iſt der Druckerey doch jrgend vorznziehen/ Der edlen Druckerey? Durch die die Kuͤnſte bluͤhen/ Vnd ſo viel Buͤcher jetzt gebracht ſind an den Tag/ Mit denen man Athen/ vnd Rom auch trotzen mag. Vnd Stephanus Forcatulus ſchreibet hiervon: Su- peratam rerum naturæ ferè munificentiam, excogitatâ libtorum excudendorum ratione, cujus inventum nul- lo vitæ miraculo poſtponendum. Phil. Melanthon Es ſey Donum divinitus humano generi communica- tum, zu einem ſondern Behelff dieſer letzten alten vnvermoͤg- lichen Welt/ nicht allein die Lehr des H. Worts Gottes/ ſon- dern auch allerhand gute Schrifften/ Buͤcher vnd Kuͤnſte/ da- durch außzubreiten vnd zu erhalten/ wie auch die menſchliche Traͤgheit vnd verdroſſene Vnart auffzumuntern/ vnd zum Fleiß anzutreiben. Vnd iſt ſonderlich hiebey zu mercken/ das votum/ oder Vermahnungs Wundſch jetzt gemeldten H. Melanthonis, wenn er ſagt: Utinam tanto Dei munere grati uteremur, non ad obſcurandam, ſed illuſtrandam gloriam Dei, non ad diſjungendas, ſed copulandas eccle- ſias. Das iſt: Wolte Gott/ daß dieſe edle Kunſt des Buchdru- ckens mit Danckbarktit gebrauchet vnd angewendet wuͤrde/ die Ehre GOttes des HErrn dadurch nicht zuvertunckeln/ ſondern zu erklaͤren/ auch die allgemeine rechtglaͤubige Chriſt- liche Kirche nicht von einander zu trennen/ ſondern je mehr vnd Idem Melanc. in Chton. l. 5. ſub Frider. 3. Imp. circa fin.

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Zitationshilfe: Kentz, Paul: Güldener Handwercksboden. Leipzig, 1629, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kentz_handwerksboden_1629/128>, abgerufen am 24.11.2024.