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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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Von der Sprachmaschine.
immer ihre kindische Stimme zu statten, und man läßt
es einem Kinde hingehn, wenn es zuweilen lallt,
oder einen Buchstaben anstatt des anderen hinsetzt;
man begnügt sich verstanden zu haben, was es sa-
gen wollte. Jnzwischen glaube ich doch, daß auch
diese Unvollkommenheit bald gehoben werden könn-
te, und, da ich die Zeit noch nicht hatte meine Ge-
danken hierüber selbst auszuführen, so will ich sie
doch hier als Vorschläge mittheilen, und es der Aus-
führung Anderer überlassen.

§. 335.

Man weis aus der Theorie der menschlichen
Sprache, daß diese Buchstaben mit der Zunge ge-
staltet werden, und zwar D und T mit der Spitze
G und K aber mit dem hinteren Theile derselben.
Nun könnte man eine aus einem Bretchen gemachte
Zunge in dem Munde anbringen, wie Tab. XII.
Fig. 3. B. C.
und Tab. XIV. Fig. 1. A. Die erste-
re würde das T und D, die zweyte das K und G
hervorbringen. Weil dieses aber zwey Zungen wä-
ren, die eine lang, und die andere kurz, so könnte

man

Von der Sprachmaſchine.
immer ihre kindiſche Stimme zu ſtatten, und man laͤßt
es einem Kinde hingehn, wenn es zuweilen lallt,
oder einen Buchſtaben anſtatt des anderen hinſetzt;
man begnuͤgt ſich verſtanden zu haben, was es ſa-
gen wollte. Jnzwiſchen glaube ich doch, daß auch
dieſe Unvollkommenheit bald gehoben werden koͤnn-
te, und, da ich die Zeit noch nicht hatte meine Ge-
danken hieruͤber ſelbſt auszufuͤhren, ſo will ich ſie
doch hier als Vorſchlaͤge mittheilen, und es der Aus-
fuͤhrung Anderer uͤberlaſſen.

§. 335.

Man weis aus der Theorie der menſchlichen
Sprache, daß dieſe Buchſtaben mit der Zunge ge-
ſtaltet werden, und zwar D und T mit der Spitze
G und K aber mit dem hinteren Theile derſelben.
Nun koͤnnte man eine aus einem Bretchen gemachte
Zunge in dem Munde anbringen, wie Tab. XII.
Fig. 3. B. C.
und Tab. XIV. Fig. 1. A. Die erſte-
re wuͤrde das T und D, die zweyte das K und G
hervorbringen. Weil dieſes aber zwey Zungen waͤ-
ren, die eine lang, und die andere kurz, ſo koͤnnte

man
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[443/0523] Von der Sprachmaſchine. immer ihre kindiſche Stimme zu ſtatten, und man laͤßt es einem Kinde hingehn, wenn es zuweilen lallt, oder einen Buchſtaben anſtatt des anderen hinſetzt; man begnuͤgt ſich verſtanden zu haben, was es ſa- gen wollte. Jnzwiſchen glaube ich doch, daß auch dieſe Unvollkommenheit bald gehoben werden koͤnn- te, und, da ich die Zeit noch nicht hatte meine Ge- danken hieruͤber ſelbſt auszufuͤhren, ſo will ich ſie doch hier als Vorſchlaͤge mittheilen, und es der Aus- fuͤhrung Anderer uͤberlaſſen. §. 335. Man weis aus der Theorie der menſchlichen Sprache, daß dieſe Buchſtaben mit der Zunge ge- ſtaltet werden, und zwar D und T mit der Spitze G und K aber mit dem hinteren Theile derſelben. Nun koͤnnte man eine aus einem Bretchen gemachte Zunge in dem Munde anbringen, wie Tab. XII. Fig. 3. B. C. und Tab. XIV. Fig. 1. A. Die erſte- re wuͤrde das T und D, die zweyte das K und G hervorbringen. Weil dieſes aber zwey Zungen waͤ- ren, die eine lang, und die andere kurz, ſo koͤnnte man

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 443. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/523>, abgerufen am 24.11.2024.