Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.Von der Sprachmaschine. Sch hergeleitet. Weil es tiefer lautet als das S,so versuchte ich es nach meinem §. 79 angenomme- [Abbildung]
nen Satz den inwendigen Raum, inden die Luft hinein spielen soll, viel größer zu machen. Jch nahm eine kleine Flöthe, wie man für Kinder hat, Fig. 3. schnitt sie bey a b ab, verleimte sodann die untere Oeffnung mit ei- nem Bretchen wie in den Durchschnitten Fig. 4. und 5. bey X. Fig. 4. gab mir, wenn ich sachte hinein- blies einen Ton, der mich sogleich ein Sch hoffen lies, aber nur noch zu viel Pfeifendes hatte. Jch wollte daher den Raum noch größer machen, nahm das Bretchen X wieder weg, und steckte ein unten vermachtes etwan 2 1/2 Zoll langes blechenes Rohr in die Oeffnung. Allein es fand sich kein Unterschied, und das Pfeifende war noch immer da. Jch ver- längerte das Loch a b wie in der fünften Figur, aber auch dieß half nichts. Endlich bemerkte ich, daß die bey c hineingeblasene Luft bey d zu nahe an der Schneide e herausgehe, daß sie folglich durch diese Schneide zu bald zerschnitten wird, und daß dieses die Ursache des pfeifenmäßigen Tones seyn könnte. Jch zog daher den Kern K etwas her- aus,
Von der Sprachmaſchine. Sch hergeleitet. Weil es tiefer lautet als das S,ſo verſuchte ich es nach meinem §. 79 angenomme- [Abbildung]
nen Satz den inwendigen Raum, inden die Luft hinein ſpielen ſoll, viel groͤßer zu machen. Jch nahm eine kleine Floͤthe, wie man fuͤr Kinder hat, Fig. 3. ſchnitt ſie bey a b ab, verleimte ſodann die untere Oeffnung mit ei- nem Bretchen wie in den Durchſchnitten Fig. 4. und 5. bey X. Fig. 4. gab mir, wenn ich ſachte hinein- blies einen Ton, der mich ſogleich ein Sch hoffen lies, aber nur noch zu viel Pfeifendes hatte. Jch wollte daher den Raum noch groͤßer machen, nahm das Bretchen X wieder weg, und ſteckte ein unten vermachtes etwan 2 ½ Zoll langes blechenes Rohr in die Oeffnung. Allein es fand ſich kein Unterſchied, und das Pfeifende war noch immer da. Jch ver- laͤngerte das Loch a b wie in der fuͤnften Figur, aber auch dieß half nichts. Endlich bemerkte ich, daß die bey c hineingeblaſene Luft bey d zu nahe an der Schneide e herausgehe, daß ſie folglich durch dieſe Schneide zu bald zerſchnitten wird, und daß dieſes die Urſache des pfeifenmaͤßigen Tones ſeyn koͤnnte. Jch zog daher den Kern K etwas her- aus,
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Von der Sprachmaſchine.
Sch hergeleitet. Weil es tiefer lautet als das S,
ſo verſuchte ich es nach meinem §. 79 angenomme-
[Abbildung]
nen Satz den inwendigen Raum, in
den die Luft hinein ſpielen ſoll, viel
groͤßer zu machen. Jch nahm eine kleine Floͤthe,
wie man fuͤr Kinder hat, Fig. 3. ſchnitt ſie bey a
b ab, verleimte ſodann die untere Oeffnung mit ei-
nem Bretchen wie in den Durchſchnitten Fig. 4. und
5. bey X. Fig. 4. gab mir, wenn ich ſachte hinein-
blies einen Ton, der mich ſogleich ein Sch hoffen
lies, aber nur noch zu viel Pfeifendes hatte. Jch
wollte daher den Raum noch groͤßer machen, nahm
das Bretchen X wieder weg, und ſteckte ein unten
vermachtes etwan 2 ½ Zoll langes blechenes Rohr in
die Oeffnung. Allein es fand ſich kein Unterſchied,
und das Pfeifende war noch immer da. Jch ver-
laͤngerte das Loch a b wie in der fuͤnften Figur,
aber auch dieß half nichts. Endlich bemerkte ich,
daß die bey c hineingeblaſene Luft bey d zu nahe
an der Schneide e herausgehe, daß ſie folglich
durch dieſe Schneide zu bald zerſchnitten wird, und
daß dieſes die Urſache des pfeifenmaͤßigen Tones
ſeyn koͤnnte. Jch zog daher den Kern K etwas her-
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